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19.07.2018 | (rsn) - Die deutschen Sprinter sorgten bei der 11. Tour de France Etappe von Albertville nach La Rosiere (108,5 km) wieder für eine unglaubliche Spannung. Nicht wie gewohnt beim Kampf um Siege an der Spitze des Feldes, sondern an dessen Ende.
Rick Zabel (Katusha-Alpecin) überschritt die Karenzzeit, die den Ausschluss bedeutet, um fünf Sekunden ,Teamkollege Marcel Kittel sogar um 11:30 Minuten. Während die Jury bei Zabel Gnade walten ließ und das Limit von 31:27 Minuten auf 31:32 Minuten gegenüber Sieger Geraint Thomas (3:29,36 Stunden) erhöhte, muss Kittel seine Koffer packen. Ein bitteres Ende für den 14-maligen Tour-Etappensieger, der alleine im letzten Jahr fünf Tagesabschnitte für sich entschied.
Gebannt warteten Team-Betreuer und Journalisten etwa 50 Meter hinter dem Ziel auf die beiden Deutschen. Thomas (Sky) hatte seine Siegerehrung schon lange hinter sich. Und auch das Gruppetto war längst angekommen. Doch die Straße vor der Ziellinie war leer und die Uhr, die das Ende der Karenzzeit anzeigte, rückte unerbittlich gegen null.
Plötzlich tauchte ein einsames rotes Katusha-Alpecin-Trikot weiter unten am Berg in der Kurve auf. Es war Zabel, von dem man wusste, dass er schon früh versucht hatte, ein Gruppetto zu erreichen, als sich abzeichnete, dass Kittel heute wohl noch größere Probleme bekommen würde als gestern, wo er nur um 24 Sekunden die Karenzzeit geschafft hatte. Wie beim Schlussspurt stand der Sprinter in den Pedalen und kämpfte um jede Sekunde. Als die Uhr abgelaufen war, fehlten ihm noch wenige Meter. Mit fünf Sekunden Verspätung wurde er gewertet! Aus und vorbei?
Zabel graut es vor Alpe d'Huez
Eine halbe Stunde später die riesige Erleichterung im Team. Auf der Ergebnisliste der 11. Etappe wurde Zabel bei den gewerteten Teilnehmern geführt. So richtig freuen konnte er sich aber nicht. "Ein blöder Tag heute. Nicht nur, dass er superschwer war und ich gerade wirklich k.o. bin. Es ist schade, dass wir nur noch zu fünft sind. Eigentlich ja nur noch zu viert. Doch ich hatte Glück und die Jury ließ bei mir Gnade walten. Ich bin natürlich froh, noch im Rennen zu sein. Auf der anderen Seite graut es mir vor Alpe d’Huez. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Ich versuche einfach, eine Nacht drüber zu schlafen und dann hoffe ich irgendwie auf ein Wunder“, sagte der mehr als deprimierte Sprinter zu radsport-news.com mit einem kurzen Auflachen.
Während Zabel nur knapp über der Zeit war, konnten die Kommissäre bei Kittel keine Rücksicht walten lassen. 11:30 Minuten nach Zielschluss erreichte der 30-Jährige die Bergankunft. Wie Zabel sprintete er die letzten Meter, ohne aber auch nur im Entferntesten seine gewaltigen Kräfte entfesseln zu können, die ihn im Flachen Richtung Ziel katapultieren.
Die drei schweren Berge auf nur 108 Kilometern hatten ihm jede Power genommen. "Ja, ich bin schon enttäuscht“, sagte Kittel später vor dem Hotel den wartenden Journalisten. Selbst in einer seiner schwärzesten Stunden stellte er sich der Verantwortung. Wie Zabel war auch er mehr als enttäuscht: "Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass ich mich nicht hängen ließ, sondern Gas gegeben habe. Egal, ob in Gruppen oder dann alleine, als jeder für sich fuhr. Am Ende war ich dann über zehn Minuten über dem Zeitlimit. Selbst mit zehn Prozent extra Form hätte ich keine Ahnung gehabt, wie ich so eine Etappe hätte überleben können. Heute bin ich nun erstmals aus dem Zeitlimit geflogen. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir sowas bei einem Radrennen überhaupt schon einmal passiert ist.“
Sicher hatet die auf Spektakel getrimmte 11. Etappe einen großen Anteil daran, dass die Sprinter Kittel, Mark Cavendish und Mark Renshaw (beide Dimension Data) aus der Zeit flogen und andere sich nur unter größter Anstrengung den Verbleib im Rennen sicherten. Die Kürze des Tagesabschnitts mit drei hoch kategorisierten Bergen plus Bergankunft führte vom Start weg zu Vollgasattacken.
Kittel: "Die Etappe hat jeden an sein Limit gebracht"
"Wir sind heute 100 Kilometer mit 3.800 Höhenmeter gefahren. Das war sehr extrem. Sowas hat es in den letzten Jahren überhaupt nicht gegeben. Die Etappe hat jeden an sein Limit gebracht, vor allem die schweren Leute wie mich. Ich bin mit der Devise gestartet, mein Bestes zu geben und nur daran lasse ich mich messen. Trotzdem bin ich rausgeflogen. Einerseits kann man jetzt sagen verdient, aber andererseits hätte ich auch nichts anderes machen können. Ich kann mir jetzt kein Bein abreißen, nur damit ich weniger wiege", sagte Kittel.
Die Veranstalter wollte er dabei nicht in die Pflicht nehmen. Allerdings stellte Kittel sich auch die berechtigte Frage: "Mal gucken, wie viele die nur 65 Kilometer lange 17. Etappe dann überstehen.“ Die Streckenplanung kann jedoch nur ein Auslöser sein, der die Schwächen potenzierte, die Kittel in diesem Jahr schon offenbarte. Selbstkritisch gab er nun auch zu: "Jedes Jahr läuft ein wenig anders. Es ist schon so, dass nicht alles rund lief in diesem Jahr. Ich war noch mal krank eine Woche, musste Antibiotika nehmen und das steckt man nicht so einfach weg. Insgesamt hatte ich in diesem Jahr körperlich mehr Mühe. Es ist nicht immer so easy gelaufen, wie ich mir das vorgestellt und auch gewünscht habe. Aber jetzt habe ich auch eine wenig Zeit, um darüber nachzudenken. Aber ich kann es nicht erzwingen. Das Wichtigste ist, dass ich mich nicht hängen lasse.“
Förderlich war sicher auch nicht, dass die Chemie im Team wohl nicht stimmte. Deutlich wurde es, als der Sportliche Leiter Dimitri Konychev seinen Star Kittel öffentlich in den Senkel stellte.
In einem Gespräch mit Teamchef José Azevedo, das nach Kittels Angaben "ausschließlich friedlich verlief“, erfolgte gestern noch vorm Abendessen die erste Aufarbeitung. Wie es weiter geht, ist noch nicht beschlossen. "Ich fahre jetzt mal nach Hause und ruhe mich etwas aus. Ich lasse das alles jetzt mal setzen, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Heute kommt viel Enttäuschung dazu und es wirft den Plan natürlich durcheinander, denn ich wollte in Paris ankommen. Von der Rennplanung müssen wir jetzt schauen was Sinn macht", fügte er an.
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