Als Achter von Mailand-Sanremo tief enttäuscht

Pogacars Attacken kosteten Van Aert zu viele Körner

Foto zu dem Text "Pogacars Attacken kosteten Van Aert zu viele Körner"
Wout Van Aeret (Jumbo - Visma, li.) beim 113. Mailand-Sanremo | Foto: Cor Vos PRÜFEN

19.03.2022  |  (rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) war neben Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als erster Kandidat auf den Sieg beim 113. Mailand-Sanremo gehandelt worden. Der Gewinner der Ausgabe von 2020 war perfekt in die Saison gestartet, hatte sich zum Auftakt der Klassikerkampagne in überragender Manier den Omloop Het Nieuwsblad und das Zeitfahren von Paris-Nizza gesichert.

Zudem war der Belgische Meister bei seinen bisher drei Teilnahmen immer unter den besten Sechs gelandet, so dass Van Aert auch diesmal von vielen Experten als Top-Favorit gehandelt wurde. Dann aber sprang trotz einer dominanten Vorstellung seines Teams nach 293 Kilometern auf der Via Roma beim Sieg des Slowenen Matej Mohoric (Bahrain Victorious) nur Rang acht heraus.

“Ich bin enttäuscht. Ich habe wahrscheinlich bei den Angriffen von Pogacar zu viel Energie vergeudet“, zeigte sich der Belgische Meister gegenüber Sporza nach dem Rennen selbstkritisch. “Als Mohoric in der Abfahrt angriff, wusste ich sofort, dass es gefährlich war. Ich konnte mich nicht an sein Hinterrad setzen. Und unten ist es immer ein taktisches Spiel.“

Gleich dreimal hatte der zweimalige Tour-de-France-Gewinner Tadej Pogacar am Poggio mit aller Macht attackiert, und jedesmal war Van Aert dem Slowenen hinterher gejagt, um die Lücke zu schließen. Das aber raubte die entscheidenden Körner, wie er zugab: “Für einen eigenen Angriff am Poggio hatte ich keine Kraft mehr. Ich war schon froh, dass ich immer eine Antwort auf Pogacar hatte, aber die meisten Körner waren dadurch weg.“

Bei Mohorics Attacke eingeklemmt zwischen van der Poel und Pogacar

Als dann Mohoric in der Abfahrt zu seiner waghalsigen Attacke ansetzte, hatte Van Aert nichts mehr zuzusetzen, obwohl er den Slowenischen Meister durchaus auf der Rechnung hatte. “Ich wusste, dass er sicher in der Abfahrt etwas probiert, wenn er den Poggio überlebt. Ich kenne ihn über Primoz (Roglic) ein bisschen und er arbeitet schon seit Jahren immer wieder auf dieses Rennen hin. Ich wollte mich gleich hinter ihn klemmen, als er an mir vorbeifuhr, aber ich war eingeschlossen zwischen Mathieu (van der Poel) und Pogi (Pogacar). Als ich dann nicht an seinem Hinterrad war wusste ich sofort, dass das sehr gefährlich wird.“

Auch wenn Mohoric immer in Sichtweite der Verfolgergruppe um Van Aert, Pogacar und van der Poel blieb, schaffte diese es nicht mehr, die kleine Lücke zu schließen - auch weil die meisten der Konkurrenten nicht alles gaben, wie Van Aert befand. “Ich fuhr noch, um zu gewinnen. Mathieu auch. Die anderen haben aber vor allem ans Podium gedacht. Ich gehe lieber kämpfend unter“, betonte er nach seinem bisher schlechtesten Ergebnis bei Mailand-Sanremo, das allerdings lange Zeit ganz nach seinem Wunsch lief.

Jumbo - Visma kontrollierte zunächst durch Routinier Jos van Emden die achtköpfige Fluchtgruppe des Tages, und als der Niederländer nach stundenlanger Arbeit die Beine hochnahm, übernahmen die Teamkollegen das Ruder und schraubten ab der Cipressa gemeinsam mit Pogacars Helfern das Tempo hoch.

“Eigentlich verlief alles nach Plan. Wir waren immer gut positioniert, auch an der Cipressa. Aber die Attacken von Pogacar am Poggio waren hart“, sagte Van Aert, pustete tief durch und fügte an: “Im Nachhinein betrachtet hätte ich vielleicht etwas weiter hinten sitzen sollen, etwas windgeschützter. Aber das weiß man vorher nie. Es kann auch der erste Angriff gleich reichen. Ich bereue nichts, aber bin trotzdem enttäuscht.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2022Aldag: “Mohoric testete Abfahrten in Motorradmontur“

(rsn) - Im Gespräch mit radsport-news.com verrät Rolf Aldag, der letztes Jahr noch bei Bahrain mit Matej Mohoric zusammenarbeitete, warum der Slowene ein so waghalsiger Abfahrer wurde und warum nich

22.03.2022Nizzolo fällt mit Handgelenksbruch für die Klassiker aus

(rsn) - Giacomo Nizzolo (Israel - Premier Tech) hat sich bei einem Sturz im Finale von Mailand-Sanremo einen Bruch im linken Handgelenk zugezogen und fällt für die weiteren Frühjahrsklassiker aus.

21.03.2022Kamikaze-Mohoric fährt rasend auf Dropper Post ab

(rsn) - Waghalsiger Mut und eine technische Innovation machten im Finale von Mailand-Sanremo den Unterschied und Matej Mohoric (Bhrain Victorious) zum Überraschungssieger! Wird der Dropper Post, die

21.03.2022Prekäre Ausfallrate stoppt Bora auch bei Mailand-Sanremo

(rsn) - "Wir hätten auch gern gewonnen“, sagt Ralph Denk mit einer Mischung aus Trotz, Galgenhumor und unbeugsamem Siegeswillen am Team-Bus von Bora - hansgrohe in Sanremo zu radsport-news.com. In

20.03.2022Pogacar kannte Mohorics Abfahrtsplan - es half nichts

(rsn) – Das Radsportjahr ist noch nicht einmal drei Monate alt und schon jetzt bestimmen die slowenischen Fahrer das Geschehen, speziell auf der WorldTour, fast nach Belieben. Mit Ausnahme des Omloo

20.03.2022Sanremo-Dritter van der Poel trauert Siegchance hinterher

(rsn) – Nach Rang 13 im Jahr 2020 und Platz fünf im Vorjahr näherte sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) als Dritter von Mailand-Sanremo ein weiteres Stück dem Sieg beim ersten Monument

20.03.2022Mohoric bestraft Jumbo und UAE für deren frühe Offensiven

(rsn) - Die favorisierten Tadej Pogacar und Wout Van Aert sowie ihre Teams UAE Team Emirates und Jumbo – Visma hatten alles dafür getan, den Sieg bei Mailand-Sanremo zu holen. Doch am Ende waren d

20.03.2022Kragh Andersen nach Attacke im Korsett der Favoriten gefangen

(rsn) - Wieder einmal stellte Sören Kragh Andersen (DSM) seine Fähigkeiten an kürzeren Anstiegen unter Beweis. Der Däne attackierte bei Mailand-Sanremo auf der Kuppe des Poggio und sorgte für die

19.03.2022Pogacar: “Mohoric dreht ziemlich durch, wenn es bergab geht“

(rsn) - Mit einer Attacke auf der Abfahrt vom Poggio hat sich Matej Mohoric (Bahrain Victorious) den Sieg bei Mailand-Sanremo gesichert.. Die Konkurrenten hatten dem riskanten Ritt des Slowenen nichts

19.03.2022Highlight-Video des 113. Mailand-Sanremo

(rsn) - Nach einer waghalsigen Attacke in der Abfahrt vom Poggio hat Matej Mohoric (Bahrain Victorious) die 113. Auflage von Mailand-Sanremo für sich entschieden. Der Slowenische Meister triumphierte

19.03.2022Mohoric triumphiert nach Husarenritt vom Poggio

(rsn) - In den Tagen vor der 113. Austragung von Mailand-Sanremo wurde angesichts der Teilnahme von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) viel über neue Kletterrekorde am Poggio spekuliert. Matej Mohor

19.03.2022Denk zur Personalmisere: “Es entsteht ein Teufelskreis“

(rsn) – Es läuft derzeit alles andere als rund beim deutschen WorldTour-Rennstall Bora – hansgrohe. Nach einem durchaus erfolgreichen Saisonstart mit gleich fünf Siegen bis Mitte Februar wird di

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2025Männer und Frauen auf bekanntem Terrain unterwegs

(rsn) – Auch diesmal bildet Lüttich-Bastogne-Lüttich wieder den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. Während die Männer wie gewohnt am Quai des Ardennes in Lüttich auf die schweren 252 Kilom

24.04.2025Gall konnte das Hinterrad von Storer nicht halten

(rsn) – Regen und Kälte und sehr angriffslustige Klassementfahrer zerlegten das Feld am vierten Tag der 48. Tour of the Alps (2.Pro). 78 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Niederländer Thymen

24.04.2025Arensman schnappt Storer das Grüne Trikot weg

(rsn) – Nur einen Tag nach dem denkwürdigen Solo von Marco Frigo (Israel – Premier Tech) hat Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) bei der 48. Tour of the Alps (2.Pro) ebenfalls einen früh gestarte

24.04.2025Hubert braucht 25 Millionen: Arkèa kämpft weiter ums Überleben

(rsn) – “Die Nächte sind kurz und die Tage scheinen mir auch kürzer zu werden. Ich war noch nie so wenig zu Hause, weil ich viel Zeit mit der Suche verbringe." Das sind die Worte von Emmanuel Hu

24.04.2025Flèche-Podium gibt Pidcock Selbstvertrauen für Lüttich

(rsn) – Eigentlich war das Podium des 89. Flèche Wallonne schon vor dem Start vergeben. Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) schienen die klaren Favo

24.04.2025Schachmann und Skjelmose können in Lüttich starten

(rsn) – Nach Platz drei beim Amstel Gold Race und Rang neun beim Flèche Wallonne peilt Remco Evenepoel zum Abschluss der Ardennenwoche am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich seinen dritten Sieg

24.04.2025Thornley als erster Red-Bull-Rookie zu den Profis

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

24.04.2025Del Grosso am Eyserbosweg mit Wheelie schneller als Hobbyfahrer

(rsn) – Für das Amstel Gold Race (1.UWT) wurde Neoprofi  Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) von seiner Mannschaft nicht aufgestellt. Doch während die Radtouristen beim Gran Fondo auf der S

24.04.2025Lockerer Schrettl in Italien mit Dauerabo für die Top 3

(rsn) – Gemeinsam mit Alexander Hajek (Red Bull Bora – hansgrohe) gehört der Tiroler Marco Schrettl (Tirol – KTM) zu den großen Zukunftshoffnungen des österreichischen Radsports. Viele Jahre

23.04.2025Highlight-Video des 28. Flèche Wallonne Féminine

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) ist beim Flèche Wallonne in die Fußstapfen ihrer berühmten Landsfrauen Marianne Vos (Visma – Lease a Bike), Anna van der Breggen (SD Worx – Protim

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Evenepoel: “Ich habe meine Regenjacke zu früh ausgezogen“

(rsn) – Es war der erwartete Hügelsprint an der Mur de Huy. Nach 205 verregneten Kilometern kam es beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) wie so oft auf die letzten 1200 Meter an. Und da war Tadej Pogac

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)
  • Vuelta Asturias Julio Alvarez (2.1, ESP)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)