Schweres Finale mit Großglockner und Kühtai

Österreich-Rundfahrt 2024 lockt Klassiker- und Kletterspezialisten

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Österreich-Rundfahrt 2024 lockt Klassiker- und Kletterspezialisten"
Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) bei einem seiner Etappensiege 2023 | Foto: EXPA Pictures/Tour of Austria

08.04.2024  |  (rsn) - In 85 Tagen beginnt die 73. Tour of Austria (2. – 7. Juli / 2.1.) in St. Pölten mit einem Prolog, dem fünf hügelige und am Ende recht bergige Etappen folgen. Mit den Ankünften in Steyr am dritten sowie St. Johann/Alpendorf am vierten Tag finden sich im Programm auch zwei Tagesziele der letztjährigen Ausgabe, als die Rundfahrt nach einer dreijährigen Pause 2023 ihre Comeback gegeben hatte. Aber auch die anderen Etappenorte sind nicht unbedingt neues Terrain im österreichischen Radsport.

"Wir wollen die Facetten unseres Landes zeigen", erklärte Tourdirektor Thomas Pupp, der die Rundfahrt wieder gemeinsam mit den österreichischen Kontinentalteams organisiert und in diesem Jahr eine sehr selektive Strecke ausgewählt hat. So hat keine einzige Etappe weniger als 2.000 Höhenmeter, so dass die Sprinter ein schweres Leben haben werden. Umso mehr kommen die Kletterer auf ihre Kosten, vor allem bei den Bergankünften in Kals am Großglockner und am Kühtai, wo die Rundfahrt am Schlusstag auf über 2.000 Metern endet.

"Die Tour of Austria ist die bedeutendste Radsportveranstaltung in Österreich. Der gelungene Restart im Vorjahr hat mich auch persönlich gefreut, hege ich eine langjährige familiäre Bindung zu dem Event", erklärte Österreichs Radsportpräsident Harald J. Mayer bei der Präsentation in St. Pölten. Lange Zeit war er der Sprecher der Rundfahrt, trat dort in die Fußstapfen seines Vaters. Der Präsident von Cycling Austria weiß aber auch über die Bedeutung des Rennens für den heimischen Sport: "Die Rundfahrt ist die Basis für unseren Straßensport, eine Plattform wo sich unsere Teams präsentieren können und unsere heimischen Fahrer entwickeln."

Vier WorldTeams wieder am Start

Vier WorldTeams haben ihr Kommen schon zugesagt, so finden sich Jayco – AlUla, Ineos Grenadiers, Alpecin – Deceuninck sowie UAE Team Emirates wieder im Starterfeld. Schon vor einem Jahr waren die vier Mannschaften zu Gast, Ineos Grenadiers holte damals mit Jhonatan Narvaez den Gesamtsieg. Doch war die Rundfahrt im Vorjahr noch eher auf einem Klassikerparcours unterwegs, braucht es diesmal kletterfeste Fahrer, um den Gesamtsieg zu holen.

Denn nach dem hügeligen Auftakt rund um Bad Tatzmannsdorf geht es am zweiten Tag nach Steyr, ehe dann drei Bergetappen warten. Die 4. Etappe führt das Feld von Schladming nach St. Johann/Alpendorf. Schon nach dem Start geht es hinauf in das Langlaufparadies Ramsau, ehe das Feld über den Filzensattel und Dientner Sattel Richtung Zell am See fährt und dort dann nach St. Johann/Alpendorf unterwegs ist, wo sich das Ziel befindet.

Der vorletzte Tag steht im Zeichen des Großglockners. Österreichs höchster Alpenpass wird gleich zum Beginn der Etappe absolviert, es folgt die Abfahrt hinab nach Lienz in Osttirol, von dort aus geht es nach Kals am Großglockner, wo 2022 eine Etappe der Tour of the Alps endete. Der Showdown der Rundfahrt führt am Schlusstag von Kufstein aus hinauf zum Kühtai auf über 2.000 Meter in Österreichs höchstgelegenen Wintersportort. 2013 endete dort zuletzt eine Etappe der Österreich-Rundfahrt.

Durch den Prolog in St. Pölten ist die Rundfahrt nun wieder sechstägig und könnte für einige Fahrer vor allem aufgrund des Termins knapp drei Wochen vor den Olympischen Spielen ein interessanter Programmpunkt im Kalender werden. Tourdirektor Pupp hofft: "Vielleicht bekommen wir ja Mathieu van der Poel an den Start."

Die Etappen der 73. Tour of Austria:

Prolog in St. Pölten 3 km / 15 hm
1. Etappe: Bad Tatzmannsdorf - Bad Tatzmannsdorf 175 km / 2.100 hm
2. Etappe: Maria Taferl - Steyr 179 km / 2.400 hm
3. Etappe: Schladming - St. Johann/Alpendorf 153 km / 3.000 hm
4. Etappe: St. Johann/Alpendorf - Kals am Großglockner 152 km / 3.700 hm
5. Etappe: Kufstein - Kühtai 144 km / 3.000 hm

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)