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27.03.2009 | (rsn) – Positiv auf Kokain! Die Nachricht schlug heute bei David Kopp ein wie eine Bombe. Und das, obwohl die Probe bereits am 11. September 2008 in Belgien bei einem so genannten „Kirmes-Rennen“ genommen wurde. „Ich habe vom flämischen Radsportverband im Oktober Post bekommen, dass bei mir Spuren von Kokain nachgewiesen wurden“, sagte Kopp zu Radsport News.
Anschließend nahm der Kölner die Hilfe des Heidelberger Anwalts Lehner in Anspruch, um dem flämischen Verband eine Stellungnahme zukommen zu lassen. Darin gab Kopp an, dass er nicht wissentlich Kokain zu sich genommen habe. „Ich war zwei Tage vor dem Rennen in der Disko. Ich war frustriert und habe einen über den Durst getrunken. Da kann es gut sein, dass mir was ins Glas gegeben wurde, ohne dass ich es mitbekommen habe“, lautete Kopps Begründung. Aus finanziellen Gründen verzichtete er auf die Öffnung der B-Probe.
Seit seiner Stellungnahme hörte Kopp, 2008 für das Team Cycle Collstrop aktiv, nichts mehr vom flämischen Verband. „Für meinen Anwalt und mich war mit der Zeit klar, dass man die Kontrolle bei diesem Kirmesrennen schließlich als Trainingskontrolle werten würde. Schließlich war es kein UCI-Wettbewerb und vor dem Rennen war auch keine Dopingkontrolle ausgeschrieben. Und bei einer Trainingskontrolle wird ein positiver Kokaintest nicht sanktioniert“, sagte Kopp. „Ich wäre ja blöd, wenn ich Kokain nehmen, zwei Tage später Rennen fahren, unter die ersten Drei fahren und dann noch zur anschließenden Dopingkontrolle gehen würde“, erklärte der Ex-Gerolsteiner.
So schien für Kopp alles halbwegs glimpflich ausgegangen zu sein, bis am Donnerstag über den positiven Test und die Möglichkeit eines Dopingverfahrens berichtet wurde: „Das war wie ein Schock. Für mich war die Sache eigentlich erledigt. Ich habe in den letzten Wochen von keinem Verband Nachricht erhalten und musste es heute aus der Presse erfahren“, sagte der 30-Jährige, der jetzt auf eine schnelle Abwicklung seines Falles hofft.
Zugleich entschuldigte sich Kopp auch bei seinem Umfeld und all seinen Kollegen, dass es zu diesen Meldungen überhaupt kommen musste: „Die Schlagzeilen tun dem Radsport sicherlich nicht gut. Das ist mir bewusst und tut mir auch wahnsinnig leid. Da kann ich ja noch froh sein, dass ich zur Zeit kein Team habe. Sonst hätte sich da möglicherweise noch der Sponsor zurückgezogen. Da will ich mir gar nicht ausmalen, was das für Konsequenzen gehabt hätte.“
Konsequenzen wird der positive Test für Kopp auf jeden Fall haben, ganz gleich, wie die Angelegenheit ausgeht: „Jetzt wird es natürlich noch schwerer für mich, ein Team zu finden. Ich liebe den Radsport und möchte weiterhin mit Radfahren mein Geld verdienen, aber das scheint zurzeit nicht möglich.“ Deshalb hat sich der Rund um Köln-Sieger von 2005 auch nach Alternativen umgeschaut. Eine Rückkehr ins Profi-Geschäft ist nach dem heutigen Tag eher unwahrscheinlich.
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