Exklusiv-Interview mit dem UCI-Präsidenten

McQuaid: "AFLD kann 'Whereabouts' haben"

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "McQuaid:
UCI-Chef Pat McQuaid Foto: ROTH

10.06.2010  |  (rsn) – UCI-Präsident Pat McQuaid hat verärgert auf die Kritik von AFLD-Chef Pierre Bordry an den Dopingkontrollen des Weltradsportverbandes reagiert. Der Präsident der Französischen Anti-Doping-Agentur hatte in einem Fernsehinterview diese als ineffektiv und vorhersehbar bezeichnet. „Bordry soll seinen Mund halten und verschwinden“, sagte McQuaid im Gespräch mit Radsport News. „Seine Kritik ist nicht korrekt und nicht fair. Er will nur der UCI und dem Radsport an sich schaden und sich in den Medien präsentieren.“

McQuaid betonte noch einmal, welch hohes Ansehen der Radsport-Weltverband für seinen intensiven Anti-Doping-Kampf inklusive des Biologischen-Pass-Programms genieße. „Unsere Standards sind höher als in allen anderen Weltverbänden“, sagte der Ire.

Bordrys Vorwürfen, wonach die Tests der UCI zu ineffizient und vorhersehbar seien, stellte McQuaid einige Statistiken entgegen: „2007 hat die UCI 1500 Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt, 1000 davon auf Urin, 500 auf Blut. 2009 waren es insgesamt 9000 Kontrollen außerhalb des Wettkampfes, davon 2500 auf Urin und 6500 auf Blut. Das sind 25 Tests pro Tag“, erklärte der UCI-Chef. Die Bilanz der AFLD sei dagegen weniger beeindruckend: „Die haben 380  Bluttests im Jahr genommen, und das in allen Sportarten zusammen.“

Besonders verärgert zeigte sich McQuaid, dass sich Bordry gerade das deutsche Fernsehen (das ZDF-Polit-Magazin Frontal 21, d. Red.) für seine Kritik ausgesucht hat: „Er weiß, dass sich der deutsche Radsport in Schwierigkeiten befindet und die Dopingproblematik dort sehr kritisch gesehen wird.“

Bei der Tour de France werden die Dopingkontrollen in der Hand der UCI liegen, die AFLD kann dem Weltverband dabei nicht in die Quere kommen. „Es ist ein internationales Rennen, also ist laut Regelwerk auch der internationale Verband für die Dopingkontrollen zuständig,“ stellte McQuaid klar, betonte jedoch auch, dass man in der Vergangenheit gut mit der AFLD zusammengearbeitet habe.

Außerdem korrigierte McQuaid diverse Medienberichte, in denen Kritik an einem angeblich zu laschen Umgang mit den Whereabout-Meldungen (Aufenthaltsnachweisen, d. Red.) geübt wurde. „Das ist alles Unsinn. Bei den Whereabouts gibt es keine Probleme. Die Teams sind verpflichtet, uns die Aufenthaltsorte ihrer Athleten über das ADAMS-System mitzuteilen, und das tun sie auch", sagte er. "Was die AFLD betrifft: Wir haben den Franzosen angeboten, ihnen bei Bedarf die Aufenthaltsorte von Sportlern, die in Frankreich trainieren, mitzuteilen. Aber noch hat sich niemand bei uns gemeldet.“

 

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