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05.01.2013 | (rsn) - Nachdem im Dezember ein ehemaliger Rabobank-Profi über frühere Dopingpraktiken im Oranje-Team berichtete, veröffentlichte die niederländischen Website NOS.nl nun Aussagen eines zweiten anonymen Fahrers, die Michael Boogerd und auch Peter Luttenberger belasten. Außerdem hätten die verbotenen Methoden nicht erst 1999 begonnen, sondern schon in den frühen 90er Jahren.
"Wir flogen zum ersten Trainingslager nach Spanien. Dort gab eine Diskussion zwischen Boogerd und dem Management. Boogerd war in Panik, weil sein Hämatokritwert nur 37 betrug", berichtete der anonyme Fahrer. "Mit 37 kann ich keine Rennen fahren", habe Boogerd argumentiert. Team-Arzt Dr. Geert Leinders habe den Niederländer beruhigen müssen, dass alles in Ordnung kommen würde. Üblich war es damals, den Hämatokritwert mit Doping auf die erlaubte Grenze von 50 anzuheben. Auch Teamchef Theo de Rooij habe an dem Gespräch teilgenommen. Boogerd und De Rooij verweigern jede Stellungnahme zu den Vorwürfen.
Auch der Österreicher Peter Luttenberger, der 1997 und 1998 für Rabobank fuhr, wird von dem Unbekannten bei NOS.nl belastet. "Ich teilte das Zimmer mit Peter Luttenberger. Er hatte sich ins Bad zurückgezogen. Aber ich musste pinkeln und bin ihm nach ein paar Minuten in die Toilette gefolgt. Dort benutzte er eine Zentrifuge, um sein Blut (er meint den Hämatokrit-Wert, d. Red.) zu überprüfen."
Gegen diesen Vorwurf wehrt sich Luttenberger heftig. "Ich weiß nicht, wer dieses Interview gegeben hat. Aber die Fakten stimmen nicht", erklärte der Österreicher gegenüber der niederländischen Zeitung De Telegraaf. "Ich wurde von der Rabobank-Teamleitung kritisiert, weil ich nicht mit Leinders zusammenarbeiten wollte. Es war eine meiner Bedingungen, dass ich immer alleine in einem Hotelzimmer schlafen wollte. Im Team galt ich deshalb als Außenseiter."
Rabobank wird von mehreren Seiten Doping vorgeworfen. Unter anderm bestätigte Levi Leipheimer in einer eidesstattlichen Erklärung im Fall Armstrong gegenüber der USADA unerlaubte Praktiken bei Rabobank, für das er von 2002 bis 2004 fuhr. Der Skandal um den entthronten siebenmaoigen Toursieger war einer der Gründe, warum sich der Hauptsponsor als Namensgeber zurückzog. Die niederländische Mannschaft startet deshalb in diesem Jahr als Blanco Pro Cycling Team.
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