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Die Favoriten der 70. Vuelta a España

Hohes Niveau und ausgeglichen wie selten: 5 Sterne gibt es nicht

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Tour-Sieger Chris Froome (Sky) führt bei der 70. Spanien-Rundfahrt die Startliste an. | Foto: Cor Vos

20.08.2015  |  (rsn) - Schon im vergangenen Jahr war die Spanien-Rundfahrt mit Chris Froome, Alberto Contador und Nairo Quintana sowie Alejandro Valverde bestens besetzt. Doch da zwei der vier großen Favoriten damals unmittelbar aus einer Verletzungspause nach Stürzen bei der Tour de France anreisten, ist das, was sich ab dem kommenden Wochenende bei der 70. Auflage der dritten Grand Tour des Jahres um das Rote Trikot streitet, eine noch exquisitere Auswahl.

Besonders interessant: Die vermeidlich schwächeren Mitfavoriten kommen ausgeruhter nach Spanien als die Top 4 der Tour de France, Froome, Quintana,  Valverde und Vincenzo Nibali. Deshalb ist mit einem ausgesprochen offenen Rennen zu rechnen - einen echten Top-Favoriten gibt es nicht.

***** (5 Sterne)

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Fehlanzeige

**** (4 Sterne)

Chris Froome (Sky): Der Gesamtsieg bei einer Tour de France, zu der die besten Rundfahrer der Welt angetreten waren zeigt: Froome ist der derzeit beste Mann für dreiwöchige Runfahrten - und zwar selbst dann, wenn es kein langes Zeitfahren gibt und das Rennen berglastig ist. Allerdings gewann der Brite die Tour auch in der ersten Woche, am Berg stellte sich Quintana letztlich als zumindest ebenbürtig heraus. Deshalb und auch weil nach der Tour nicht ganz klar ist, wie frisch Froome zum Vuelta-Start nach Marbella kommt, ist er nicht der alleinige Top-Favorit.

Nairo Quintana (Movistar): Der stärkste Kletterer der Tour ist bei einer traditionell sehr bergigen Spanien-Rundfahrt mit immerhin neun Bergankünften der Mann, den es zu schlagen gilt. Allerdings gilt für den Kolumbianer dasselbe, was auch Froomes Favoritenstellung einschränkt: Er hat die Tour in den Beinen und hatte seitdem nicht viel Zeit, sich zu erholen. Alberto Contadors gescheiterter Double-Versuch aus Giro und Tour zeigt schließlich, dass es schon nicht einfach ist, nach fünf Wochen Pause die nächste Grand Tour auf Sieg zu fahren - und zwischen Tour und Vuelta waren es jetzt nur vier.

*** (3 Sterne)

Alejandro Valverde (Movistar): Der Spanier ist mit 35 bei der Tour erstmals aufs Podium gefahren und hat damit bewiesen, dass er weiterhin einer der Stärksten bei dreiwöchigen Rundfahrten ist. Zur Belohnung - auch für seine Arbeit als Edelhelfer für Quintana - gibt es vom Team für die Vuelta angeblich die Kapitänsrolle. Und auch Quintana hat sich dazu bekannt, für den Oldie zu fahren. Die Frage ist nur: Wie wahrscheinlich ist es, dass Valverde tatsächlich plötzlich stärker ist als sein rund zehn Jahre jüngerer Teamkollege? Wir glauben: unwahrscheinlich.

Vincenzo Nibali (Astana): Der Italiener, der die Vuelta bereits vor fünf Jahren gewann, ist der Vierte aus den Top 4 der Tour de France, der in Spanien antritt. Nibali hatte in den ersten zwei Tour-Wochen Probleme und fand erst spät zu seiner Top-Form, gewann dann aber die schwere Alpenetappe in La Toussuire. Allerdings gab es für Froome und Quintana da auch wenig Gründe, ihn ernsthaft zu verfolgen. Im direkten Vergleich zog der Italiener stets den Kürzeren. Aber: Bei der Vuelta hat Nibali mit Fabio Aru und Mikel Landa zwei glänzende Edelhelfer, die selbst Podiumskandidaten sind und darüber hinaus das wohl beste Team aller Mitfavoriten an seiner Seite.

Mikel Landa (Astana): Sein Auftirtt beim Giro weckte in Spanien große Erwartungen: Landa war in Italien derjenige, der über drei Wochen am Berg am nächsten an Sieger Alberto Contador dran war und avancierte so zum Siegkandidaten für die Vuelta. Zwar muss der 25-jährige Spanier erst noch beweisen, dass er auch mit Froome und Quintana mithalten kann, doch Landa hat zwei große Vorteile: Er fuhr die Tour nicht und konnte sich daher besser auf die Vuelta vorbereiten; und er hat taktische Vorteile, weil er mit Nibali und Aru de facto eine Dreierspitze bei Astana bildet.

** (2 Sterne)

Tejay Van Garderen (BMC): Der US-Amerikaner hatte einen glänzenden Frühsommer, als er beim Critérium du Dauphiné auf Augenhöhe mit Chris Froome fuhr und auch bei der Tour in den ersten zehn Tagen glänzte, bevor er als Gesamtzweiter in den Alpen ausstieg. Van Garderen kommt das für spanische Verhältnisse flache 38-Kilometer-Einzelzeitfahren von Burgos auf der 17. Etappe entgegen, in dem er unter den Favoriten - abgesehen von Froome - wohl der Stärkste sein dürfte. Fraglich ist aber, wie gut er mit den sehr steilen Rampen in Spanien zurechtkommt - schließlich ist er nicht für seine Spritzigkeit, sondern eher als "Diesel" bekannt.

Fabio Aru (Astana): Der 25-jährige Sarde wurde nach seinem starken Giro 2014 als Italiens nächste große Rundfahrt-Hoffnung gefeiert und bestätigte seine damaligen Leistungen in der dritten Woche der diesjährigen Italien-Rundfahrt. Vorher allerdings hatte er Probleme, noch fehlt Aru die Konstanz. Er scheint daher der Schwächste der drei Astana-Kapitäne zu sein. Allerdings hatte Aru wie Landa den Vorteil, nach dem Giro eine gezielte Vorbereitung für die Vuelta absolvieren zu können. Unterschätzen darf man ihn daher nicht - allerdings wohl eher mit Blick aufs Podium als auf den Gesamtsieg.

Joaquim Rodriguez (Katusha): Der Katalane hat zwar die Tour in den Beinen, war dort aber früh aus dem Favoritenkreis verschwunden und konnte sich danach auf einzelne Etappen konzentrieren - wovon er zwei gewann: in Huy und am Plateau de Beille. Gerade die in Huy zeigt, dass Rodriguez in steilen Rampen nach wie vor zur Creme de la Creme gehört, was ihm in Spanien in die Karten spielen dürfte. Zwar nagt am 36-Jährigen so langsam der Zahn der Zeit, aber nach zwei vierten Plätzen in 2013 und 2014 ist ihm das Vuelta-Podium weiterhin zuzutrauen. Das große Problem dürfte dabei seine Zeitfahrschwäche sein.

Domenico Pozzovivo (Ag2r La Mondiale): Der nur 1,65 Meter große Italiener gilt seit Jahren als einer der besten Kletterer der Welt - einzig zeigen konnte er es bei großen Rundfahrten viel zu selten. Beim Giro sollte es dieses Mal endlich mit dem Podium klappen, doch dann stürzte er auf der 3. Etappe in einer Abfahrt so schwer, dass nicht nur dieser Traum platzte, sondern die Zuschauer auch minutenlang um sein Leben bangten. Die Konsequenzen waren weniger schlimm als befürchtet, Pozzovivo konnte im Juni bei der Tour de Suisse schon wieder auf Rang fünf glänzen, um sich danach gezielt auf die Vuelta vorzubereiten. Dort ist wieder das Podium das Ziel.

* (1 Stern)

Daniel Moreno (Katusha), Daniel Navarro (Cofidis), Jürgen Van den Broeck (Lotto Soudal), Andrew Talansky (Cannondale-Garmin), Daniel Martin (Cannondale-Garmin), Rafal Majka (Tinkoff-Saxo), Fränk Schleck (Trek), Pierre Rolland (Europcar)

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