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12.09.2022 | (rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro d’Italia vor Gianbattista Baronchelli und Francesco Moser gewonnen. Sollte sich Evenepoel entscheiden, den Fokus nun weiter auf die großen Landesrundfahrten zu legen, könnte er bei der Tour de France eine noch längere Durststrecke beenden.
Dass der belgische Radsport derart lange auf einen weiteren Gesamtsieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt würde warten müssen, hätte in den siebziger Jahren wohl jeder für einen Scherz gehalten. Damals hatte das Nachbarland mit Eddy Merckx und Lucien Van Impe sowie Freddy Maertens, Michel Pollentier, Johan De Muynck und Ferdinand Bracke eine ganze Phalanx an Radsportlern, die mindestens einmal in ihrer Karriere eine Grand Tour für sich entschieden. Danach wurde es aber schlagartig ruhiger um die Belgier, wenn es um solche Erfolge ging. Van Impe war 1976 Belgiens letzter Tour-de-France-Sieger. In den achtziger Jahren fuhr der Kletterspezialist auch noch auf Platz vier und sieben beim Giro.
Johan de Muynck posierte 2017 mit seinem Rosa Trikot. | Foto: Cor Vos
Doch mehr und mehr beschränkte sich Belgien augenscheinlich auf die Eintagesrennen. Dort blieb das Land indes stets eine Macht, wenn nicht gar die Großmacht. Bis in die heutigen Tage - mit Wout Van Aert als Gallionsfigur - fuhren Belgier reihenweise Siege bei Klassikern ein, die in Belgien sogar einen höheren Stellenwert genießen als die Etappenrennen. Fahrerwie Tom Boonen, Johan Museeuw, Peter van Petegem und Claude Criquielion hielten die schwarz-gelb-rote Fahne über Jahrzehnte hin hoch. Letztgenannter fuhr auch fünfmal in die Top 10 der Tour, einmal auf Platz sieben beim Giro und einmal auf Rang drei der Vuelta.
Hat Evenepoels Vuelta-Sieg Signalwirkung für junge Talente?
Doch speziell in jüngerer Vergangenheit hatte kaum ein Belgier noch etwas mit dem Kampf um die Podestplätze bei den drei großen Landesrundfahrten zu tun. Und das, obwohl das Land mit 18 Tour-de-France-Gesamtsiegen in der Länderwertung heute noch auf Platz zwei liegt. Beim Giro stehen immerhin sieben Gesamterfolge zu Buche. Evenepoels Triumph schraubte die Bilanz bei der Vuelta nun ebenfalls auf sieben hoch. Jurgen Van den Broeck war zuletzt noch am nächsten dran und wurde offiziell auch Dritter der Tour 2010 – allerdings begünstigt durch den nachträglichen Ausschluss Alberto Contadors und Denis Menchovs. Zwei Jahre später wurde Van den Broeck noch einmal Vierter der Tour. Den Giro beendete er einmal als Siebter, die Vuelta als Achter.
Jurgen van den Broeck sorgte für das letzte belgische Podium bei einer Grand Tour. | Foto: Cor Vos
Das letzte “echte“ Podium für Belgien bei einer dreiwöchigen Rundfahrt gelang 1995 Johan Bruyneel als Drittem der Vuelta. In seinen Palmarès stehen noch ein siebter Platz bei der Tour und ein neunter Rang in Spanien. Ansonsten wäre noch Maxime Monfort zu nennen, der bei der Spanien-Rundfahrt 2011 auf Rang sechs fuhr. Ein weiterer Beglier, dem seinerzeit ein Grand-Tour-Sieg zugetraut wurde, war Frank Vandenbroucke. Mit Platz zwölf bei der Vuelta 1999 sowie zwei Etappensiegen in den Bergen ließ er auch einmal sein Potenzial aufblitzen.Im Jahr darauf reiste Vandenbroucke zur Tour, um auf Gesamtwertung zu fahren, scheiterte aber kläglich. Der Rest ist Geschichte – Vandenbroucke versank zunehmend im Drogensumpf. Als er im Oktober 2009 starb, war Evenepoel neun Jahre alt.
Umso glücklicher dürften die Radsportfans in Belgien sein, dass sie nun zumindest wieder einen Star haben, der bei den großen Landesrundfahrten um den Sieg mitreden kann. Und im Land des Eddy Merckx, mit dem der jetzt 22-Jährige manchmal verglichen wird, hat solch ein Erfolg sicher auch eine Signalwirkung. Viele junge Radsportler werden nun nicht mehr “nur“ auf Boonens, Van Aerts und Museeuws Spuren wandeln und Klassiker gewinnen wollen, sondern auch Giro, Tour und Vuelta.
Dass Evenepoel ausgerechnet bei der Spanien-Rundfahrt eine mögliche Trendwende einleitete, ist radsporthistorisch betrachtet übrigens nur logisch: Die ersten beiden Austragungen der Vuelta gewann 1935 und 1936 mit Gustaf Deloor ein Belgier. Wobei im ersten Jahr nur 14 Etappen auf dem Menu standen.
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