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09.03.2023 | (rsn) – Die längste Etappe der 81. Fernfahrt Paris-Nizza von Saint-Symphorien-sur-Coise nach Saint-Paul-Trois-Châteaux sicherte sich der 21-jährige Niederländer Olav Kooij (Jumbo – Visma). Im Feldsprint war der Mann aus Numansdorp, der als Zweiter auf der 2. Etappe schon nach dem prestigeträchtigen Erfolg gegriffen hatte, zu stark für seine Kontrahenten. Er flog auf den letzten Metern am früheren Weltmeister Mads Pedersen vorbei und jubelte über den bislang größten Erfolg seiner Karriere.
"Es ist ein schönes Gefühl. Im letzten Jahr habe ich schon einige Rennen gewonnen, das war aber der beste Sieg bislang“, strahlte Kooij im Interview nach dem Rennen. Im Finale agierte der junge Sprinter abgezockt, orientierte sich, gezogen von seinem Teamkollegen Edoardo Affini, an Pedersen, dessen Team viel Arbeit in die Etappe steckte. Auf den letzten Metern sprintete er den Dänen dann ab.
"Ich war am letzten Kilometer schon weit vorne und nahm dann die linke Seite am Kreisverkehr. Das war die richtige Wahl und ich kam an einer guten Position in das Finale“, erinnerte sich der 21-Jährige und erzählte weiter: "Ich war direkt am Hinterrad von Pedersen, diesmal bin ich vorbeigekommen.“ Denn vor drei Tagen in Fontainebleau war es noch umgekehrt. Dort gewann der Däne und Kooij wurde Zweiter.
Hinter dem Topduo wurde der Belgische Meister Tim Merlier (Soudal Quick-Step) Dritter vor Matteo Trentin (UAE Team Emirates) und dem Deutschen Max Kanter (Movistar). Für die schnellen Leute sollte dies der letzte Tagesabschnitt gewesen sein, an dem sie um einen Erfolg kämpfen können. Das erklärte auch Kooij: "Jetzt gibt es keine Sprints mehr, denn jetzt geht es um Jonas.“
Damit meinte er seinen Kapitän, den letztjährigen Toursieger Jonas Vingegaard, der mit einem Rückstand von 46 Sekunden in die letzten drei Etappen geht. Zwei Bonussekunden holte sich der aktuelle Leader Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), dessen Vorsprung aber auf David Gaudu (Groupama – FDJ) auf sechs Sekunden schrumpfte. Denn der Franzose gewann den Sprint um die Sekunden.
Trotzdem zeigte sich Pogacar wieder einmal als Strahlemann nach der gemütlichen Überführungsfahrt, ehe die schweren Etappen, die die Gesamtwertung entscheiden sollen, am Freitag beginnen. "Ich habe den Tag im Gelben Trikot genossen. Endlich schien mal die Sonne, es gab wenig Stress im Feld. Es war ein toller Tag“, strahlte der Mann im Gelben Trikot nach der Etappe.
Auf ihn warten jetzt noch drei schwere Tage, an denen er seine kleine Führung in der Gesamtwertung verteidigen muss. Dabei kommen ihm die Streckenkenntnisse entgegen. "Vor allem den letzten Tag kenne ich richtig gut. Das ist nämlich meine Trainingsrunde für Bergetappen“, ließ er seine Gegner schon wissen.
So lief das Rennen:
Die 5. Etappe von Paris-Nizza begann in Saint-Symphorien-sur-Coise und hatte einen schnellen Start. Denn schon früh fanden sich mit Gregaard und Sandy Dujardin (TotalEnergies) zwei Fahrer, die eine kleine Fluchtgruppe initierten. Gleich drei Bergwertungen warteten auf den ersten 35 Kilometern, ehe eine längere flache Passage folgte. An der Côte de Coise sicherte sich der dänische Spitzenreiter in der Bergwertung fünf Punkte und holte fünf weitere an der Côte de l'Aubépin. Auch die dritte Tageswertung, an der Côte de Trèves, kassierte Gregaard ein.
Zu diesem Zeitpunkt war der Vorsprung des Duos auf 5:30 Minuten angewachsen. Die erste Stunde absolvierten sie mit einem Schnitt von fast 44 Kilometer pro Stunde. Wieder in der Ebene angekommen, fuhren sie in den Gegenwind, weshalb es Gregaard vorzog, auf das Feld zu warten. Obwohl das Peloton nicht besonders an der Jagd auf den verbliebenen Ausreißer Dujardin interessiert war, sank dessen Vorsprung gut 100 Kilometer vor dem Ziel auf drei Minuten. 12 Kilometer später wurde der Franzose gestellt.
Das Höhenprofil der 5. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza | Foto: ASO
Die letzten beiden Rennstunden verliefen relativ unspektakulär. Beim Zwischensprint am Col du Devès wurde es ein wenig hektisch, nachdem Gaudu und dessen Teamkollege Demare den Gesamtführenden Pogacar taktisch ausspielten. Am letzten Berg versuchte dann Trek – Segafredo einige Sprintkontrahenten ihres Leaders Pedersen abzuschütteln, doch dies gelang nicht wirklich. Am Ende fuhr Gregaard noch einmal aus dem Feld raus, holte sich damit das Punktemaximum in der Bergwertung und fügte drei weitere Zähler seinem Konto hinzu.
Auf den letzten Kilometern formierten sich dann die Sprinterzüge und der Däne Pedersen eröffnete den Sprint. An seinem Hinterrad sauste Kooij vorbei zum Tagessieg. Dahinter wurde Merlier Dritter vor Trentin und Kanter.
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