--> -->
28.05.2023 | (rsn) – Sieben Sprints hatte der 106. Giro d’Italia und jedes Mal gab es einen anderen Sieger. Beim letzten Akt spurtete Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) in Rom nach 126 Kilometern mit großem Vorsprung vor Alex Kirsch (Trek – Segafredo) und Filippo Fiorelli (Green Project – Bardiani CSF – Faizanè) über den Zielstrich. Alexander Krieger (Alpecin – Deceuninck) wurde hinter Alberto Dainese (DSM) Fünfter und damit bester Deutscher. Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) war kurz zuvor hart gegen die Bande geprallt
Weiter hinten kam Primoz Roglic (Jumbo – Visma) sicher im Rosa Trikot ins Ziel. Der Slowene gewann nach drei Vuelta-Triumphen seine vierte Grand Tour vor Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der im Finale noch seinen Landsmann und Ex-Teamkollegen Cavendish unterstützt hatte. Joao Almeida (UAE Team Emirates) verteidigte den dritten Podiumsplatz und sicherte sich somit auch die Nachwuchswertung. Das Punktetrikot ging an Jonathan Milan (Bahrain Victorious), der in Rom als Vierzehnter das Ziel erreichte. Bester Bergfahrer war Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), der in der Gesamtwertung Fünfter hinter Damiano Caruso (Bahrain Victorious) wurde. Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) beendete den Giro auf Rang neun.
Ein Tag im Rosa Trikot reichte Roglic zum Gesamtsieg. “Ich habe noch nicht wirklich realisiert, was es bedeutet, den Giro gewonnen zu haben. Aber ich genieße jeden Moment, die Emotionen und alles, was gestern passierte, dass ich diese großen Nummern geschlagen habe und die Energie, die ich gestern vom Publikum verspürte“, freute sich der Jumbo-Profi, der als erster Slowene den Giro auf dem höchsten Podest beendete, im Ziel-Interview. “Er wird mir den Rest meines Lebens in Erinnerung bleiben.“
Cavendish war bereits der siebte Sprinter in diesem Giro, der gewinnen konnte. Damit feierte er bei der Italien-Rundfahrt insgesamt seinen 17. Etappenerfolg. “Ich bin enorm froh. Es war ein langer Weg, um das Ende des Giro zu erreichen. Meine Jungs waren super…und meine Freunde waren auch super“, grinste der 38-Jährige. Damit spielte er auf den ein Jahr jüngeren Thomas an, der ihn zwei Kilometer vor dem Ziel aus einer schlechten Position an die Spitze des Feldes fuhr und ihn dort noch einige Zeit aus dem Wind hielt.
Darauf angesprochen, konnte sich auch der Gesamtzweite ein Lachen nicht verkneifen. “Ich hatte seinen Sieg vorausgesagt, da musste ich ein wenig nachhelfen“, scherzte Thomas. “Ich war da und sah, dass er nur Luis Leon (Sanchez) bei sich hatte. Da habe ich einem alten Freund geholfen“, fügte er an. Für Cavendish war es der 54. Tageserfolg bei dreiwöchigen Rundfahrten. “Mein erster Grand-Tour-Etappensieg war vor 15 Jahren beim Giro in Reggio Calabria. Jetzt in Rom zu gewinnen ist wunderschön. Das war ein Bucket-List-Sprint, vor dem Kolosseum“, so der Manx.
Weniger glücklich war Ackermann im Ziel-Interview. Der Pfälzer war rund hundert Meter vor dem Ziel plötzlich von seiner Fahrlinie abgekommen und nach rechts in die Bande geschossen. “Es war ein schwerer Sturz. Ich weiß nicht, was passierte. Es war sehr schnell und ich bin nur froh, dass ich alles bewegen kann. Es scheint nichts gebrochen zu sein“, vermutete der Sprinter, dessen Trikot, Rücken und Arm die Folgen des Crashs trugen. Marius Mayrhofer (DSM) konnte nicht in den Sprint eingreifen, da er 12 Kilometer vor dem Ziel wegen eines Reifenschadens sein Rad wechseln musste. Er kam 4:56 Minuten nach Cavendish als Letzter ins Ziel.
Völlig überraschend auf Platz zwei spurtete Kirsch. “Seit Mads (Pedersen) weg ist, mussten wir unseren Fokus neu ausrichten. Wir haben auch ohne ihn versucht, unseren Zug zu verbessern. Die letzten beiden Sprints habe ich gemacht – und das heutige Resultat ist großartig für das Team und mich. Ich freue mich sehr“, berichtete der Luxemburger, der meist als letzter Mann vor Pedersen im Einsatz ist. “Ich wusste, dass ich sehr schnell bin, ansonsten wäre ich kein Leadout-Fahrer. Aber es ist ein Riesenunterschied, ob man den letzten Kilometer voll fahren oder auf die letzten Meter warten muss. Letztes Mal war für die Lernkurve, heute ging es schon wesentlich besser“, so der Tageszweite.
Nach den üblichen Feierlichkeiten zum Ende einer Grand Tour startete das eigentliche Rennen auf dem Rundkurs in Rom. Erste Angreifer waren Cesare Benedetti (Bora – hansgrohe), Toms Skujins (Trek – Segafredo) und Maxime Bouet (Arkéa – Samsic), die sich 77 Kilometer vor dem Ziel absetzten. Skujins gewann den ersten Zwischensprint und brachte somit Derek Gee (Israel – Premier Tech), der als Führender der Zwischensprintwertung als Fünfter über den Strich fuhr, in Bedrängnis. Der Kanadier konnte jedoch zwei Punkte Vorsprung verteidigen.
Auch den zweiten Zwischensprint holte sich Skujins, wodurch er sich die Spitzenposition in der dazugehörigen Sonderwertung sicherte. Obwohl das Trio nie mehr als 35 Sekunden Vorsprung hatte, blieb es bis 12 Kilometer vor dem Ziel vorn.
Das Profil der 21. Etappe des Giro d‘Italia. | Foto: RCS Sport
Auf den letzten 4.000 Metern dieses Giro wagten Derek Gee (Israel – Premier Tech) und Mirco Maestri (Eolo - Kometa) einen letzten Angriff, der allerdings nur 500 Meter dauerte. Der Gesamtzweite Thomas nahm dann am Zwei-Kilometer-Banner den gleichaltrigen Cavendish ins Schlepptau und bereitete ihm wie in alten Sky-Zeiten den Sprint vor.
Letzter Anfahrer im Feld war Andrea Pasqualon (Bahrain Victorious), der seinen Kapitän Milan aber verloren hatte. Fernando Gaviria (Movistar) ging den Sprint als Erster an, damit allerdngs bereitete er dem an seinem Hinterrad lauerndem Cavendish den Spurt perfekt vor. Als der Brite antrat, setzte er sich sofort mehrere Meter ab. Ackermann schoss derweil quer über die Straße und brachte dabei noch ein paar andere Fahrer zu Fall. Mit großem Rückstand hinter dem Sieger kamen Kirsch und Fiorelli über den Zielstrich.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Die 107. Austragung des Giro d´Italia stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene drückte der Rundfahrt vom Start weg seinen Stempel auf, gewann fast ein Drit
23.11.2023Buitrago will erstmals zur Tour und um das Weiße Trikot kämpfen(rsn) – Nach zwei Giro-Etappensiegen in den beiden vergangenen Jahren hofft Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) in der kommenden Saison auf sein Tour-de-France-Debüt. Dann möchte der Kolumbiane
31.07.2023Baudin nach Tramadol-Missbrauch vom Giro disqualifiziertNeo-Profi Alex Baudin (AG2R - Citroen) ist nachträglich vom Giro d´Italia 2023 ausgeschlossen worden. Das teilte die UCI am Montag mit. Grund dafür ist der Fund des Schmerzmittels Tramadol in den B
04.06.2023ASO plant Corona-Protokoll für die 110. Tour de France(rsn) – Nachdem beim diesjährigen Giro d’Italia zahlreiche Fahrer wegen Corona-Infektionen ausschieden, werden die Organisatoren der Tour de France laut der französischen Nachrichtenagentur AFP
01.06.2023“Fanboy“ Heßmann zitterte mit Roglic am Monte Lussari(rsn) – Viel besser hätte das Grand-Tour-Debüt für Michel Heßmann (Jumbo – Visma) nicht laufen können. Während der Deutsche mit einigen Teamkollegen auf dem Monte Lussari wartete, sicherte s
31.05.2023Thomas enttäuscht, “dass ich es nicht vollenden konnte“(rsn) – Um ganze 14 Sekunden musste sich Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) beim 106. Giro d´Italia Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben. Der 33-jährige Slowene nahm dem Briten am vorle
31.05.2023Startet Giro-Sieger Roglic auch bei der Tour de Suisse?(rsn) – Giro-Sieger Primoz Roglic wurde am Dienstag in Amsterdam von seinem Team Jumbo – Visma mit einer großen Feier geehrt. Die Veranstaltung nutzte der niederländische Fernsehsender NOS, um d
30.05.2023Pinot will nach dem Giro auch die Abschieds-Tour(rsn) – Nach seiner erfolgreichen Abschiedsvorstellung beim Giro d’Italia, den er auf Rang fünf beendete, will Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) nun auch ein letztes Mal bei der Tour de France sta
29.05.2023Kriegers Giro-Leiden wurden mit Rang fünf in Rom belohnt(rsn) - Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) beendete den mit vielen Tiefschlägen verbundene 106. Giro d`Italia mit einem sportlichen Ausrufezeichen. Der Stuttgarter belegte auf der Schlussetappe
29.05.2023Entdeckungen und Überraschungen: Die Geschichten des Giro(rsn) – Vor dem 106. Giro d’Italia schien die Ausgangsposition klar zu sein: Es würde ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Jumbo – Vis
29.05.2023Ackermanns Traum vom Sieg beim Giro-Finale endete in der Bande(rsn) - Vor drei Jahren gewann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in Madrid die Schlussetappe der Vuelta a Espana. Das Kunststück wollte der Pfälzer auch beim 106. Giro d’Italia beim Finale in R
28.05.2023Cavendish: “Meine Jungs und ... meine Freunde waren super“(rsn) - Der Weg zur Siegerehrung in Rom wurde für Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) zum Gratulations-Parcours! Fast jeder Fahrer, dem er begegnete, beglückwünschte den Manx Man zum Gewinn der 21. E
(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr
20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S
20.12.2024Vollering will mit weniger Rennen zurück zum Tour-Sieg(rsn) – Demi Vollering hat in einem Interview mit dem niederländischen TV-Sender NOS angekündigt, in Zukunft weniger Rennen zu bestreiten, diese aber alle in Top-Form angehen zu wollen. Damit folg