Bei Soudal Doppelspitze mit Landa

“Das Rennen entdecken“: Tour-Debütant Evenepoel zurückhaltend

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) und Teamkollege Mikel Landa beim Critérium du Dauphiné| Foto: Cor Vos

25.06.2024  |  (rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat bisher vier dreiwöchige Rundfahrten absolviert, von denen er eine für sich entscheiden konnte, nämlich im Jahr 2022 die Vuelta a Espana. Nun gibt der 24-jährige Belgier sein Debüt bei der Tour de France, die am 29. Juni in Florenz und damit erstmals in ihrer Geschichte in Italien starten wird.

Bei der 111. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt führt Evenepoel zwar ein ganz auf ihn ausgerichtetes Team an. Er selber zeigte sich aber zurückhaltend zu seinen Ambitionen. “Natürlich möchte ich gerne eine gute Tour fahren und einige schöne Resultate holen. Aber man sollte nicht vergessen, dass es meine Premiere bei diesem schweren und wunderschönen Event ist“, wurde der Zeitfahrweltmeister in einer Pressemitteilung seiner Mannschaft zitiert. “Deshalb ist der Plan, das Rennen zu entdecken, es Tag für Tag anzugehen und dann zu schauen, wohin es uns führt.“

Die Zurückhaltung ist vor allem aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs verständlich. Nach einem verheißungsvollen Auftakt in Portugal, wo er im Februar mit einer beeindruckenden Solofahrt die Figueira Champions Classic (1.Pro) gewann und kurz darauf auch souverän die Algarve-Rundfahrt für sich entscheiden konnte, lief es auch bei Paris-Nizza noch gut. Zwar musste sich Evenepoel im Schlussklassement Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Buke) geschlagen geben. Doch nach drei vierten und einem zweiten Etappenplatz beendete er die Fernfahrt mit dem Sieg am letzten Tag in Nizza mehr als nur versöhnlich.

Nach Baskenland-Sturz beim Dauphiné mit “85 Prozent Form“

Der große Rückschlag folgte dann bei der Baskenland-Rundfahrt, als er wie Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) und zahlreiche weitere Fahrer auf der 4. Etappe schwer stürzte und sich dabei das rechte Schlüsselbein und das –Schulterblatt brach.

Drei Wochen nach der erforderlichen Operation konnte er erstmals wieder im Freien trainieren, beim Critérium du Dauphiné, das er Anfang Juni als Tour-Generalprobe nutzte, gewann Evenepoel zwar das Einzelzeitfahren, konnte in den Bergen aber nicht mit den Besten um den späteren Gesamtsieger Roglic mithalten. “Mit 85 Prozent Form sind die Ergebnisse hier für mich nicht so schlecht“, kommentierte Evenepoel da seinen achten Platz am Schlusstag auf dem Plateau des Glières.

Nach einer kurzen Erholungspause trainierte er mit seinen Teamkollegen und inspizierte noch einige Tour-Etappen. Aufgrund einer leichten Erkrankung musste der Titelverteidiger dann allerdings seinen Start bei den Belgischen Straßenmeisterschaften absagen.

Auch für Neuzugang Mikel Landa lief die Vorbereitung alles andere als ideal. Der als Edelhelfer vorgesehene Baske zog sich beim Heimspiel nur einen Tag nach Evenepoel ebenfalls einen Schlüsselbeinbruch sowie noch zwei Rippenfrakturen zu und kehrte auch erst zum Critérium du Dauphiné ins Feld zurück, um die Rundfahrt auf Rang zehn zu beenden. Bei den Spanischen Meisterschaften reichte es für den 34-Jährigen am Wochen Ende zu Rang fünf im Straßenrennen.

Bei der Tour soll Landa nach Angaben von Sportdirektor Tom Steels ebenso wie Evenepoel das Klassement in Angriff nehmen. “Mit Remco und Mikel im Team könnten wir gute Platzierungen in der Gesamtwertung anpeilen. Mikel verfügt, wie auch andere Fahrer des Aufgebots, über viel Erfahrung“, sagte der Belgier und sprach von einer “starken und ausgewogen besetzten Mannschaft“.

Zu den routinierten Fahrern gehören Yves Lampaert, der zuletzt das Auftakt-Zeitfahren der Tour de Suisse gewann, Gianni Moscon, Louis Vervaeke und Jan Hirt, die allesamt die 30 bereits überschritten haben. Ilan van Wilder ist mit 24 Jahren der jüngste Fahrer im Team, dennoch einer der wichtigsten. Der Gewinner der letztjährigen Deutschland Tour ist als Berghelfer vorgesehen und war bereits bei Evenepoels Vuelta-Triumph 2022 mit von der Partie. Komplettiert wird das Aufgebot vom Dänen Casper Pedersen.

 

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