“Es wäre in Ordnung gewesen, wenn mein Leben geendet hätte“

Lammertink drei Jahre nach Unfall auf der Suche nach Lebensglück

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Lammertink drei Jahre nach Unfall auf der Suche nach Lebensglück"
Maurits Lammertink im Trikot seines letzten Arbeitgebers | Foto: Cor Vos

15.07.2024  |  (rsn) – Zwei Tage nach der Niederländischen Meisterschaft endete die Profikarriere von Maurits Lammertink am 22.06.2021 abrupt neben einer Eisdiele in Hengelo. Der damals für Intermarché fahrende Sieger der Luxemburg-Rundfahrt 2016 wurde bei einem Familienausflug von einem Motorroller erfasst und lebensgefährlich verletzt. Inzwischen ist der Rehabilitationsprozess fast abgeschlossen – er hat nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht.

Der ehemalige Katusha-Profi leidet noch immer täglich unter Kopfschmerzen und ist schnell überreizt, wie er in einem Interview mit der niederländischen Tageszeitung Algemeen Dagblad erzählte. Das Ende seiner letzten Therapie ist nun in Sicht, doch er ist noch immer nicht der Alte und seine Lebensqualität ist wegen “permanenter Hirnschäden“ weiterhin stark eingeschränkt. “Die Rehabilitation hat nicht das gebracht, was man sich lange Zeit erhofft hatte“, sagte seine Ehefrau Marion.

“Es wäre in Ordnung gewesen, wenn mein Leben geendet hätte“

Marion Lammertink erlebte, wie ihr Ehemann sich durch den Unfall stark veränderte und wurde “immer mehr zur Vollzeitpflegerin“ für ihn. Obwohl die beiden nicht getrennt sind, wohnen sie inzwischen nicht mehr zusammen. Maurits Lammertink lebt seit kurzem in einem Bungalow in einem Ferienpark. “Es ist viel besser für ihn. Er kommt dort wirklich zur Ruhe und hat viel weniger Reize. Zu Hause sehe ich, dass es auch den Kindern sehr gut tut. Sie können einfach Kinder sein, müssen sich nicht anders verhalten wegen ihres Vaters“, sagte sie. Als Maurits noch bei der Familie wohnte, mussten die Kinder “wirklich immer aufpassen und sehr vorsichtig sein, um Papa nicht zu stören“, fügte sie an.

Der 33-Jährige bezeichnete die ganze Situation als “sehr traurig“ und sagte, dass er nicht glücklich ist. “Im Moment sicher nicht. Ich muss mich jetzt vor allem an mein Leben gewöhnen und einen neuen Rhythmus finden. Ich hoffe, irgendwann wieder etwas glücklicher zu sein“, blickte der Niederländer voraus. Glücklich darüber, dass er den Unfall überlebt hat, ist er nicht: “Ich habe immer gesagt, dass es in Ordnung gewesen wäre, wenn mein Leben damals geendet hätte. Was ist jetzt die Qualität meines Lebens? Damit kämpfe ich enorm. Die Qualität ist im Moment jedenfalls nicht hoch.“

Weitere Jedermann-Nachrichten

28.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

28.04.2025Red Bull beendet enttäuschende Klassiker-Saison

(rsn) – Quizfrage: Seit dem Openingsweekend gab es 15 Eintagesrennen im UCI-Kalender. Wie viele Top-Ten-Ergebnisse fuhren Fahrer vom Team Red Bull - Bora - hansgrohe ein? Es sind fünf, darunter ab

28.04.2025Erster Profisieg für Del Grosso bei Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der Tour of Turkey (2.Pro) über 167 Kilometer von Kemer nach Kalkan gewonnen. Für den 21-jährigen Niederländer war es der ers

28.04.2025Neben Evenepoel: Almeida ist das heißeste Eisen in der Schweiz

(rsn) – Die Tour de Romandie (2.UWT) als Generalprobe für den Giro d'Italia? Das war einmal. Kaum einer der Favoriten für die Gesamtwertung der Italien-Rundfahrt geht im französischen Teil der Sc

28.04.2025Giro d’Italia verkündet Besonderheit bei Zwischensprints

(rsn) – Beim Giro d’Italia 2025 (2.UWT) wird es pro Etappe nur einen Zwischensprint geben, der Bonussekunden für die Gesamtwertung bereithält. Wie die Organisation RCS nun bekanntgab, wird diese

28.04.2025Zwei Zeitfahren und Königsetappe auf 2000 Meter

(rsn) – Viele Zeitfahren und noch mehr Rundkurse: Die Tour de Romandie (2.UWT) bleibt dem in den letzten Jahren eingeschlagenen Kurs treu. Insgesamt stehen 683 Kilometer auf dem Programm, auf denen

28.04.2025Evenepoel nach Einbruch: “Ich bin kein Roboter“

(rsn) – Es war alles angerichtet für das große Duell bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT). Olympiasieger gegen Weltmeister, die beiden Sieger der vergangenen vier Jahre gegeneinander, Remco Ev

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 111. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) lieferte bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) nahezu eine Kopie des Rennens aus dem Vorjahr. Wie damals griff er an der Cote de la Redoute 35 Kilometer

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

28.04.2025Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertyp etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen bei der sechstägig

27.04.2025Pogacar: “Bis jetzt lief ja alles nach Wunsch“

(rsn) – Mit seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich egalisierte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) nicht nur eine weitere Bestmarke von Eddy Merckx, dem als bisher einzigen Fahrer das Dou

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine