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21.07.2008 | Wegen der Verzögerungen am Vortag war die Nachtruhe kurz. Guido entschied, fast direkt weiterzufahren, damit die 24 Stunden des 20.07. für die Etappe Figeac - Toulouse über 173 km und die lange Pyrenäen-Etappe Toulouse - Bagnères-de-Bigorre über 224 km reichten. Toulouse wurde entsprechend der Entscheidung in Saint-Malo umfahren, obwohl ein Blick auf die Cité rose sich gelohnt hätte - zumal da noch die Sonne schien. Von Figeac nach Toulouse verlief die Nacht unaufgeregt, auch wenn Guido gegen Morgen wieder stark gegen die Müdigkeit zu kämpfen hatte.
Beeindruckend war ein lautloses, da für den Schall zu weit entferntes, Gewitter über dem Zentralmassiv: sozusagen Radfahren in der Freiluftdisco, aber ohne Musik. Eigentlich sieht die Etappe im Profil ja bis auf ein paar Ausnahmen stark nach bergab aus, heraus aus dem Zentralmassiv nach Toulouse. Aber das Profil hatte sich nach Südwestfrankreich noch nicht herumgesprochen. Zahlreiche Buckel und Wellen sorgten dafür, dass die Tour deutlich weniger bergab war als gedacht. Spätestens jetzt war klar, warum diese Etappe bei der „großen” Tour de France eine der aufgeregtesten überhaupt war. Sie ist alles andere als flach bis bergab, sondern über weite Strecken eine Mittelgebirgsetappe, ideal für Ausreißergruppen.
Am Vormittag waren die Wellen dann gemeistert, Toulouse umfahren, die mobile Verpflegungs- und Duschstation aufgesucht und es begann die erste Pyrenäenetappe, gleich mit zwei Legenden der Tour. Nach dem Vorspiel des Pyrenäenvorlands an der Garonne - wo sich die Schaltung wieder mal meldete - und dem Appetithappen des Col des Ares von der einfachen Seite ging es hinab ins Tal nach Luchon und dann hinauf zum Col de Peyresourde: 14,5 km Steigung bei 6,7 % im Mittel. Unter Radsportfreunden ist der Peyresourde von der Ostseite besonders beliebt, weil man von den obersten Spitzkehren fast die gesamte Steigung überblicken kann und genau sieht, was sich dort tut.
Den ganzen Tag über war aber unser Blick bang zu den Pyrenäenriesen gegangen, die allesamt ihr Haupt in Wolken hüllten. Daran änderte sich auch nichts, als Guido die Steigung unter die Reifen nahm. Bei etwa 1.100 m war dann klar, dass es mit Die-Steigung-Hinabsehen nichts werden würde. Es nieselte sich ein, Nebel und Wolken wurden dichter und es war entsprechend nasskalt. Nichts war's mit dem weiten Blick in die Täler, mit Festtagsstimmung unter Passradlern, die sich oben treffen. Neben zwei anderen Unentwegten waren wir die einzigen.
Die letzte Ahnung von Sonne verschwand dann hinter Wänden aus Wolken und Nebel, als wir nach dem Peyresourde wieder im Tal waren, Arreau passiert hatten und Guidos Rad sofort wieder nach oben zeigte, zum Col d'Aspin: 11,5 km bei 7 % im Mittel. Unten sah es zunächst so aus, als sollte es zumindest trocken bleiben, aber auch hier änderte sich bei etwa 1.100 m alles. Nieselregen, Nebel, Wolken. Auch der Aspin ist ein echter Aussichtspass in beide Richtungen, aber unsere Aussicht hielt sich in Grenzen.
In der Abfahrt nach Bagnères-de-Bigorre schließlich wurde das Wetter beständig schlechter. Aus Niesel wurde Regen, aus Nebel wurde Suppe, aus 19°C wurden gefühlte 3°C. Météo France prophezeit für morgen sonnig bis heiter für die Hochpyrenäen. Wir könne es bitter gebrauchen, denn der Tourmalet steht auf dem Programm, der höchste Pass der französischen Pyrenäen.
Guido erfreut sich noch immer bester Gesudheit. Nur dass der Sattel sich dem Sitzfleisch inzwischen recht eindeutig engeprägt hat, ist mitunter Grund für Kommentare.
Am 17. Juli startete Guido Kunze seine „Tour total“. Der 42-jährige Extremsportler will die komplette Strecke der 95. Tour de France abfahren und am 27. Juli, kurz vor dem Tour-Tross, in Paris auf den Champs-Elysées eintreffen. Kunze hat sich ein gewaltiges Programm vorgenommen. Weil er nur zehn Tage Zeit hat, muss der Extremsportler pro 24 Stunden umgerechnet etwa 2,2 Etappen bewältigen. In einem Tagebuch berichtet Marco Ruhl, einer von Kunzes Begleiter, von dessen Erlebnissen in Frankreich.(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
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