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07.10.2016 | (pd-f/ td) - Der erste Kälte-Einbruch ist da; im Süden Deutschlands in höheren Lagen sogar schon mit Schnee. Der Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ wird wieder gern zitiert - und er gilt besonders für Radler. Sie sollten an der "zweiten Haut" nicht sparen - muss sie doch vielen Ansprüchen genügen: Wärme-Isolation, Wetterschutz, Atmungsaktivität, Tragekomfort und gute Sichtbarkeit. Helle Farben, Reflex-Materialien und radspezifische Schnitte wie etwa verlängerte Rücken- und Arm-Partien markieren "echte" Rad-Bekleidung.
Warm unterwegs - mit dem Zwiebel-Prinzip
Unbeständige Wetterbedingungen, Kälte und wechselnde körperliche Anstrengungen – bei der Kleiderordnung im Herbst und Winter fahren clevere Radler am besten mit dem Zwiebel-Prinzip: Mehrlagiges Vorgehen hat sich als effizienter Kälteschutz bewährt. Dabei werden mindestens drei Kleidungsschichten übereinander getragen, die miteinander funktionieren.
Sie leiten zum einen die entstehende Feuchtigkeit von der Haut weg. „Atmungsaktive Materialien sind hier gefragt, während auf Baumwolle unbedingt verzichtet werden sollte. Diese speichert nämlich bis zu 40 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit. und fühlt sich dann nass und schwer auf der Haut an“, erklärt Stephanie Herrling vom Outdoor-Spezialisten Vaude (www.vaude.de) - und ergänzt: „Mit dem Zwiebel-Prinzip lassen sich Schweißtransport und Temperatur Schicht für Schicht regulieren.“
Übrigens: „Nicht nur im sportlichen Einsatz empfiehlt sich enganliegende Kleidung, da sie die Isolation und den Feuchtigkeits-Transport der Funktions-Membranen begünstigt“, weiß Kieran Riley vom britischen Radbekleidungs-Hersteller Rapha (www.rapha.cc).
Lage eins: Feuchtigkeits-Regulation
Der unerwünschte Kühlungs-Effekt verdunstender Feuchtigkeit ist vor allem auf der ersten Schicht, der Unterwäsche, deutlich spürbar. Primäre Aufgabe der ersten Lage besteht demnach in der schnellen Weitergabe des Schweißes an das darüber getragene Kleidungsstück.
Statt zum Feinripp-Hemd greift man besser zur Wäsche aus synthetischen Materialien oder kratzfreier Merino-Wolle, die im Gegensatz zur Baumwolle das Klima-Management sehr wohl beherrscht. Der im Stoff verbleibende Schweiß hinterlässt im Unterschied zu synthetischen Produkten zudem kaum Geruchsspuren.
So setzt Rapha bei seiner Unterwäsche-Kollektion komplett auf die tierische Wolle: „Unsere Merino Base Layers haben einen ausgezeichneten Ruf unter Radsportlern, was sie zweifelsohne auch für den Alltags-Einsatz empfiehlt.“ Zudem sind sie in drei Längen erhältlich (Ärmellos, Kurzarm, Langarm, ab 65 Euro).
Lage zwei: Wärme-Isolation
Um möglichst viel Wärme am Körper zu halten, kommen nun mitunter mehrere Kleidungsstücke zum Einsatz. Vor allem leichte und dehnbare Unterzieher bzw. Trikots wie das „Men's Vienci Tricot III“ von Vaude (50 Euro) machen die Zwiebel-Strategie erst richtig erfolgreich. Denn je nach Temperatur-Empfinden können weitere solcher Lagen oder stärker wärmende Oberteile aus Fleece, Merino-Wolle und Co. darüber gezogen werden.
Lage drei: Wetterschutz
Zu guter Letzt kommt witterungsabhängig eine atmungsaktive Wind- oder Regenjacke zum Einsatz. Den besten Kompromiss aus Atmungs-Aktivität und Wetterschutz bieten übrigens Softshell-Jacken. „Sie eignen sich gleichermaßen als Isolations- und Schutzschicht. Lediglich bei starkem Regen sollten sie mit einer klassischen Regenjacke kombiniert werden“, erläutert Stephanie Herrling.
Gleiches gilt übrigens auch für alltagstaugliche Radhosen: Bei Raphas Softshell-Radhose im klassischen Chino-Look (130 Euro) sorgt die Membran des Softshell-Gewebes gleichermaßen für Wärme-Isolierung und Feuchtigkeits-Transport. Eine wasserabweisende Beschichtung bietet Regen- und Spritzwasser Paroli.
Warm von Kopf bis Fuß
Während die Belüftungsöffnungen des Fahrradhelms im Sommer für einen kühlen Kopf sorgen, ist der Luftstrom ums Haupt im Winter unerwünscht. Viele Helm-Hersteller bieten daher wärmende Winter-Accessoires an, so auch Giro mit dem „Merino Winter Cap“ (29,95 Euro, www.grofa.com).
Einen Schritt weiter geht der deutsche Hersteller Abus (www.abus.de) beim Pedelec-Helm „Urbanaut“. Neben einem optionalen Winter-Kit schützen verschließbare Lüftungs-Öffnungen vor kalten Winden. „Übrigens ist der Helm auch fürs Skifahren zugelassen, was für seinen Wintereinsatz spricht“, erklärt Torsten Mendel von Abus.
Auch die Hände von Radfahrern sind permanent kaltem Fahrtwind ausgesetzt. Winddichte Handschuhe wie das Softshell-Modell „Hanko Gloves“ von Vaude (35 Euro) sind daher unverzichtbar. Und wasserfestes Schuhwerk oder spezielle Rad-Überschuhe halten in der nasskalten Jahreszeit die Füße vor Regen- und Spritzwasser geschützt.
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