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24.06.2018 | (rsn) - Mit einer sensationellen Siegerzeit schrieb nicht nur Christoph Strasser Geschichte beim Race Across America2018, sondern auch die Schweizerin Nicole Reist. Die 33-Jährige benötigte 9 Tage, 23 Stunden und 57 Minuten für ihre Kontinentaldurchquerung, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,58 Kilometer pro Stunde entspricht. Sie gewann damit nicht nur souverän das Rennen der Damen, sondern war auch die drittschnellste Finisherin der Ausgabe 2018.
"Es war mein heimliches Ziel, die Strecke in weniger als zehn Tagen zu schaffen“, erklärte Reist in einer ersten Stellungnahme nach der Zieleinfahrt am City Dock in Annapolis: "Dass dieser Traum nun wahr wurde, freut mich riesig. So ganz realisiert habe ich das alles aber noch nicht. Vorerst bin ich einfach nur sehr, sehr müde". Kein Wunder, hat Reist in den vergangenen zehn Renntagen gerade mal neun Stunden geschlafen und eine durchschnittliche Distanz von 500 Kilometer am Tag abgespult.
Auf den letzten 200 Kilometern litt die Winterthurerin extrem und ging körperlich und mental an ihre Grenzen. Dies war nur mit Hilfe ihrer neunköpfigen Crew möglich: "Auch wenn ich als Athletin im Fokus stehe, so ist Ultracycling ein Teamsport", betonte Reist, die erst als zweite Extremsportlerin überhaupt den Sprung in die Top 3 Finisher des Rennens schaffte. Nur der US-Amerikanerin Seana Hogan gelang dies 1993, ebenfalls auf Rang drei.
Neben Strasser war nur noch der Luxemburger Ralph Diseviscourt schneller als Reist. Der 41-Jährige aus Wiltz bewies auch 2018 wieder, dass er zu den besten Ultraradfahrern der Welt gehört. Nachdem er bei seiner Premiere vor zwei Jahren den vierten Rang eroberte, platzierte er sich nun auf Rang zwei mit einer Zeit von 9 Tagen, 12 Stunden und 33 Minuten. Einen Großteil seines Rückstands auf den Sieger aus Österreich kassierte Diseviscourt bei seinen Stehzeiten, da er 36 Stunden mehr pausierte als sein Kontrahent.
Auch den dritten Platz bei den Männern belegte ein Europäer. Mit einer Zeit von 11 Tagen 3 Stunden und 56 Minuten landete Javier Irriberri noch auf dem Podium. Erst auf den letzten 200 Kilometern fing der Spanier noch den US-Amerikaner Michael Conti ab. Mit Thomas Haas jubelte ein weiterer Österreicher über einen RAAM-Erfolg. Der an Diabetes Typ 1 erkrankte Salzburger gewann die Kategorie der Herren über 50 Jahre. Bis zum Schluss des härtesten Radrennens der Welt sind es noch einige Stunden. So kämpfen noch viele der Solofahrer, um das RAAM offiziell zu finishen. Dafür müssen sie Annapolis in einer Gesamtzeit von unter 12 Tagen erreichen. Die Ausfallquote beträgt in diesem Jahr bei den Einzelstartern schon knapp 50 Prozent.
Die meisten Teams hingegen haben die 5.000 Kilometer schon bewältigt. In der Mixed-Kategorie 50-59 der Viererteams war das österreichische Team Rotary RAAMs Polio erfolgreich und auch die Crataegutt Senioren gewannen ihr Duell gegen die deutsche Equipe Hubert Schwarz in der Altersklasse 70 plus. Die beiden Mannschaften lieferten sich einen engen Kampf bis zum Zielstrich, den die Österreicher nach 7 Tagen 7 Stunden und 49 Minuten als erster erreichten. Ihre Konkurrenten aus Deutschland kamen drei Stunden später in Annapolis an, nachdem unterwegs die Führung mehrmals wechselte. Das Team Rad statt Rollstuhl wurde Dritter bei den Quartetten mit einem Durchschnittsalter unter 50 Jahren. Ein weiteres Viererteam aus Deutschland, Cycle4ulmskleinespatzen, wurde Zweiter in der Altersklasse 50-59.
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