Zwei Titelverteidigungen und zuletzt Jumbo-Dominanz

Omloop Het Niewsublad im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

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Dylan van Baarle (Jumbo - Visma) 2023 am Weg zum Sieg beim Omloop | Foto: Cor Vos

23.02.2024  |  (rsn) - Der Omloop Het Nieuwsblad läutet traditionell die Klassikersaison in Flandern ein und dient als erste Standortbestimmung auf Kopfsteinpflaster. Lange Zeit als Rennen der Kategorie 1.HC ausgetragen, wurde der Omloop 2017 in den WorldTour-Kalender aufgenommen

70. Austragung 2015: Ian Stannard

Dass sein Vorjahressieg kein Zufall war bestätigte Ian Stannard (Sky) 2015, als er gleich drei Quick-Step-Fahrer hinter sich ließ. Im Zweiersprint ließ Stannard nach 200 Kilometern rund um Gent Niki Terpstra hinter sich. Mit wenigen Sekunden Rückstand erreichten dessen Teamkollegen Tom Boonen und Stijn Vandenbergh auf den Plätzen drei und vier das Ziel.

Mit dem Quick-Step Trio hatte sich Stannard bereits 40 Kilometer vor dem Ziel am Leberg abgesetzt. Im Finale attackierte Quick-Step zwar den britischen Einzelkämpfer, wurde diesen aber nicht los. Auch der Antritt von Boonen scheiterte fünf Kilometer vor dem Ziel, und kurz darauf attackierte sogar Stannard, dem nur Terpstra folgen konnte.

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71. Austragung 2016: Greg Van Avermaet
Nach Platz drei vor zwei Jahren gelang Grag Van Avermaet (BMC) nun sein erster Sieg beim Omloop. Van Avermaet setzte sich nach 201 Kilometern rund um Gent im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe vor Peter Sagan (Tinkoff) und Tiesj Benoot (Lotto Soudal) durch. Van Avermaet und Co hatten sich bereits knapp 60 Kilometer vor dem Ziel am Taaienberg von der Konkurrenz abgesetzt und fuhren nach und nach die Ausreißer des Tages auf, von denen nur der Tagesfünfte Alexis Gougeard (AG2R) bis zum Schluss mithalten konnte.

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Van Avermaet grinst über seinen Sieg 2016 | Foto: Cor Vos

72. Austragung 2017: Greg Van Avermaet
Wie zuvor Stannard gelang auch Van Avermaet die Titelverteidigung beim mittlerweile zur WorldTour zählenden Klassiker. Der BMC-Kapitän ließ in einem Dreiersprint nach 198 Kilometern rund um Gent wie im Vorjahr Peter Sagan (Bora - hansgrohe) hinter sich. Rang drei ging an Sep Vanmarcke (Cannondale - Drapac). Das Finale wurde bereits 65 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet, als sich in der Anfahrt zum Taaienberg ein Sturz ereignete, der das Feld teilte. Sagan attackierte schließlich in der Anfahrt zum Wolvenberg 50 Kilometer vor dem Ziel, wodurch sich die kleine Spitzengruppe bildete, die den Sieg unter sich ausmachte.

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73. Austragung 2018: Michael Valgren
Als erster Däne überhaupt konnte sich Michael Valgren (Astana) den Sieg sichern. Nach 196 Kilometern von Gent nach Meerbeke, das neuer Zielort war, erreichte er als Solist den Zielstrich. Das mit noch über 50 Fahrern sehr große Feld passierte zwölf Sekunden dahinter den Zielstrich und wurde vom Polen Lukasz Wisniowski (Sky) angeführt. Vanmarcke wurde wie im Vorjahr Dritter. Als bester Deutscher landete Marcus Burghard (Bora - hansgrohe) auf Platz zehn. Bei strahlendem Sonnenschein hatte Valgren zwei Kilometer vor dem Ziel aus der zwölfköpfigen Kopfgruppe attackiert und einen kleinen Vorsprung ins Ziel gebracht, während seine einstigen Begleiter noch vom Feld gestellt wurden.

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74. Austragung 2019: Zdenek Stybar
Nach der dänischen Premiere im Vorjahr folgte nun die tschechische. Zdenek Stybar setzte sich nach 200 Kilometern zwischen Gent und Ninove als Solist durch und beendete damit die mehrjährige Durststrecke von Quick-Step beim ersten Klassiker des Jahres. Neun Sekunden dahinter führte Greg Van Avermaet (CCC), dessen Attacken zuvor alle pariert worden waren, vor Tim Wellens (Lotto Soudal) die ersten Verfolger ins Ziel. Stybar hatte zwei Kilometer vor dem Ziel aus der fünfköpfigen Spitzengruppe attackiert und nutzte die Uneinigkeit seiner einstigen Begleiter, um sich einen entscheidenden Vorteil herauszufahren.

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Emotionaler Sieg für Stybar 2019 | Foto: Cor Vos

75. Austragung 2020: Jasper Stuyven
Zum Jubiläum gab es einen belgischen Doppelerfolg. Nach 200 Kilometern von Gent nach Ninove setzte sich Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) im Zweiersprint vor Yves Lampaert (Deceuninck - Quick-Step) durch. Mit sechs Sekunden Rückstand überquerte der Däne Sören Kragh Andersen (Sunweb) den Zielstrich. Den Grundstein zum Sieg hatte Stuyven mit seiner Attacke an der Mauer von Geraardsbergen 18 Kilometer vor dem Ziel gelegt, als seinem Antritt nur Lampaert und Kragh Andersen folgen konnte. Im Sprint war der Trek-Kapitän ebenfalls der Stärkste.

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76. Austragung 2021: Davide Ballerini
Erstmals seit langer Zeit wurde der Omloop in einem Massensprint entschieden. Von den knapp 50 Fahrern der ersten Gruppe war nach 200 Kilometern zwischen Gent und Ninove der Italiener Davide Ballerini (Deceuninck - Quick-Step) der Stärkste. Er verwies Jake Stewart (Groupama - FDJ) und Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation) auf die Plätze zwei und drei. Als bester Deutscher belegte Nils Politt (Bora - hansgrohe) Rang zehn. Im Rennen zuvor hatte sich Quick-Step bereits sehr aktiv gezeigt, als die Attacke von Julian Alaphilippe kurz vor der Mauer von Geraardsbergen neutralisiert worden war, konzentrierte sich die Mannschaft von Patrick Lefevere auf den Sprint und hielt das Feld zusammen.

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77. Austragung 2022: Wout Van Aert
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) errang bei seinem ersten Saisonrennen direkt den Sieg. Nach 204 Kilometern zwischen Gent und Ninove setzte sich Van Aert  als Solist mit 22 Sekunden auf die erste Verfolgergruppe durch. Diese wurde von Sonny Colbrelli (Bahrain - Victorious) ins Ziel geführt, gefolgt von Greg Van Avermaet (AG2R Citroen). Seine entscheidende Attacke hatte der Jumbo-Kapitän 13 Kilometer vor dem Ziel am Bosberg, dem letzten Anstieg des Tages, gesetzt. Diesem konnte niemand mehr folgen, so dass Van Aert einen souveränen Solosieg einfahren konnte.

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Van Aert 2022 der Stärkste | Foto: Cor Vos

78. Austragung 2023: Dylan van Baarle
Und auch im Jahr darauf dominierte Jumbo - Visma, diesmal in Person von Dylan van Baarle. Wie der dieses Mal fehlende Van Aert im Vorjahr siegte der Niederländer als Solist. Er hatte 20 Sekunden Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe, die von Arnaud De Lie (Lotto Dstny) ins Ziel geführt wurde. Das Podium komplette van Baarles Teamkollege Christophe Laporte. Bester Deutscher war Nils Politt (Bora - hansgrohe), der Siebter wurde. Die Vorentscheidung im 207 Kilometer langen Rennen zwischen Gent und Ninove fiel bereits 38 Kilometer als van Baarle zur Attacke blies und anschließend die Konkurrenz auf Distanz halten konnte.

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79. Austragung 2024: Jan Tratnik
Viel fehlte Nils Politt (UAE Team Emirates) nicht zum ersten Klassikersieg seiner Karriere. Der Kölner musste sich nach 202,2 Kilometern von Gent nach Ninove nur seinem Ausreißerkollegen Jan Tratnik (Visma - Lease a Bike) geschlagen geben. Den Sprint des Feldes mit acht Sekunden Rückstand sicherte sich Tratniks Teamkollege Wout Van Aert.

Politt und Tratnik hatten sich sieben Kilometer vor dem Ziel aus dem wieder größer gewordenen Feld gelöst und vor allem dank des Engagements von Politt ins Ziel gerettet. Tratnik hatte Kräfte sparen können, da in der Gruppe hinter ihm Van Aert saß und der Slowene sich so nicht zur Mitarbeit genötigt sah.

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