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23.06.2024 | (rsn) - Die Deutschen Meisterschaften in Bad Dürrheim waren auch so etwas wie das Comeback von Jan Ullrich in der Radsport-Familie. Überall, wo der bislang einzige deutsche Toursieger sich im Zielbereich sehen ließ, war er von Fans umringt, die ein Autogramm oder ein Selfie mit ihm schießen wollten.
"So viele Autogramme und Fotos wie heute hat er wohl noch nie gegeben“, freute sich sein Freund und Berater Mike Baldinger, der einen großen Anteil am geläuterten Jan Ullrich hat.
Auch die Führungen im Jan-Ullrich-Museum, das am 31. Mai in Bad Dürrheim eröffnet wurde, war ständig gut besucht. Anscheinend hat auch der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die frühere Persona non grata wieder aufgenommen. "Ich denke, dass jetzt die Zeit reif ist, nach der man einem Menschen vergeben sollte“, äußerte sich BDR-Vize Uwe Rohde während des Männerrennens. "Wenn man sich in der breiten Masse umschaut, sieht man, wie gerne er wieder gesehen wird. Er ist ein Publikumsliebling. Ich glaube schon, dass man einem Menschen eine zweite Chance geben und souverän mit dieser Geschichte umgehen sollte. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er ein Jahrhundertsportler ist.“
Die angehende Versöhnung hat natürlich etwas mit Ullrichs spätem Dopinggeständnis zu tun. Dazu kam, dass der ehemalige Regierungssprecher und heutige Medien-Manager Béla Anda den gefallenen Superstar behutsam wieder aufbaute, nachdem Ullrich in Folge von Alkohol- und Drogen-Exzessen lebensgefährliche erkrankt war.
Heute wirkt der Olympiasieger und mehrmalige Weltmeister gereifter. Sein Museum in Bad Dürrheim beschäftigt sich mit Radsport-Geschichte, doch Jan Ullrich schaut nun wieder nach vorne.
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