6 Strassacker-Fahrer in den Top 10

Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“

Von Fabian Thiele

Foto zu dem Text "Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“ "
Fabian Thiele (M), Chris Mai (r), Jan Kattanek | Foto: Team Strassacker

27.08.2024  |  Die "Cycling Tour", das Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour, ist jedes Jahr aufs Neue ein "Must-Win“ für das Team Strassacker - wurde die Equipe in Celeste doch vor über 20 Jahren anlässlich dieses Rennens aus der Taufe gehoben. Nach Siegen in den letzten Jahren machten sich acht Strassacker-Fahrer mit entsprechend hohen Ambitionen auf die 100 Kilometer lange Strecke durch das Bliesgau östlich von Saarbrücken.

Nachdem es am Samstag beim "Recon Ride" noch brütende 35 Grad heiß war, hatten nächtliche Gewitter eine willkommene Abkühlung gebracht: Beim Startschuss am Staatstheater Saarbrücken herrschten mit gut 15 Grad und Sonnenschein perfekte Rennbedingungen. Das Team der Deutschen Kinderkrebs-Stiftung übernahm zu Beginn die Führung und machte aus Saarbrücken heraus Tempo. Unsere Fahrer Tommi Krecken, Nils Kessler und Phil Peitzmeier konnten so ihre Kräfte sparen.

Tempoverschärfung am ersten Berg
Nach der engen Ortsdurchfahrt von St. Ingbert ging es nach 15 Kilometern in mehreren Stufen hinauf zum ersten Berg des Tages. Phil und Nils machten das Tempo und zogen die Gruppe in die Länge. An der Steilstufe zum Ende des Anstiegs setzte sich Jan Kattanek vom Skull Racing Team an die Spitze und erhöhte nochmal die Schlagzahl. Nur gut zehn Fahrer konnten der Verschärfung folgen, darunter vier vom Team Strassacker: Chris Mai, Johannes König, Phil und ich. Auch zwei Fahrer von Skull, drei von der Kinderkrebs-Stiftung und einige Einzelfahrer waren dabei.

In der folgenden abfallenden Passage funktionierte die Gruppe zwar solide, trotzdem gelang es Ben Witt, Joscha Weber und Nils den Anschluss herzustellen, insgesamt etwa 20 Mann gingen auf den nun folgenden welligen Mittelteil des Rennens. Hier passierte bis auf einige erfolglose Antritte unterschiedlicher Fahrer recht wenig. Die Gruppe ging gut und Chris und ich konnten uns als nominelle Kapitäne zurückhalten, um Körner für das anspruchsvolle Finale zu sparen.

Turbo im Steilstück
Die anderen Jungs kümmerten sich ums Tempo, schließlich führte Ben uns ins Finale, eine Trilogie von Anstiegen, jeweils zwischen vier und sechs Minuten lang. Wir hatten uns den zweiten zur Attacke herausgepickt, der ein steiles Mittelstück hatte. Ben fuhr den ersten Berg gleichmäßig zügig - was war noch keine Lücken riss, aber alle schon einmal etwas anschoss. Am zweiten Anstieg machte Nils unten zunächst das Tempo und als die Straße stärker anzusteigen begann, zündete ich den Turbo und fuhr zwei Minuten richtig schnell.

Als ich mich das erste Mal umblickte, waren nur noch vier Fahrer hinter mir, darunter Chris und Johannes. Die anderen beiden, die sich nicht hatten abschütteln lassen, waren Jan Kattanek und sein Kompagnon Jan-Eric Rinke von Skull, die bisher schon den stärksten Eindruck machten. Zu fünft ging es also auf die letzten 20 Kilometer. Am letzten Berg wartete ich auf eine Attacke der Skull-Jungs, die aber nicht kam; sie schienen großes Vertrauen in ihren Sprint zu haben. Das gleiche galt aber für mich, der für den Fall eines Sprints aus einer kleinen Gruppe war ich als Kapitän festgelegt. Bei der Vorbelastung am Samstag war ich im Sprint im Bereich meiner Bestwerte unterwegs gewesen und hatte ein entsprechend gutes Gefühl.

Abgesehen von einigen halbherzigen Antritten im Flachen passierte bis zum Ziel wenig, wir wechselten und recht gleichmäßig ab. Von hinten drohte unterdessen keine Gefahr, in der Gruppe war die Luft raus. Das nutzte Ben, um über die letzte Kuppe zu attackieren und mit einem Solo noch weit nach vorne zu fahren. An der Spitze lief aber alles auf ein Sprintfinale hinaus. Chris nahm auf mein Kommando hin auf dem letzten Kilometer das Zepter in die Hand und hielt das Tempo hoch, Johannes sollte mir den Sprint anfahren.

Späte Attacke oder als langer Sprint?
Just als Johannes 400 Meter vor dem Ziel in Führung gehen sollte, flog links Jan Kattanek an uns vorbei. Ob das als späte Attacke oder als sehr langer Sprint gedacht war, blieb unklar. Ich ließ mich jedenfalls nicht zweimal bitten und sprang an sein Hinterrad, konnte mich sogar nochmal kurz hinsetzen. Im finalen Sprint zog ich ohne große Probleme an Jan vorbei und durfte mich über den Sieg freuen. Chris komplettierte das Podium, Johannes überquerte direkt dahinter den Zielstrich. Es folgten Ben auf sechsten Platz, Joscha auf Rang neun und Nils als Zehnter - ein fantastisches Mannschafts-Resultat. Neben dem Sieg in der Team-Wertung konnten Johannes und Joscha zudem ihre Altersklassen für sich entscheiden.

Alles in allem also ein rundum gelungenes Wochenende, in dem glücklicherweise auch alle Fahrer sturzfrei blieben; mit Blick auf die nun anstehenden absoluten Saison-Höhepunkte nicht unwichtig. Am kommenden Wochenende startet unser Team geteilt, beim Ötztaler Radmarathon und bei der UCI-Granfondo-WM in Aalborg - mit jeweils großen Zielen. In der Woche darauf steht mit dem Riderman im Südschwarzwald unser vorerst letztes Rennen 2024 auf dem Programm. Mit dem haben wir - nach dem etwas unglücklichen Ausgang im Vorjahr - noch eine Rechnung offen...

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

24.07.2024Rad am Ring: 24-Stunden-Krimi auf der Nordschleife

Zum ersten Mal in der Geschichte der Equipe wagte sich das Team Strassacker mit zwei Vierer-Mannschaften zum prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen auf den Nürburgring. An einem äußerst spannenden u

23.06.2024Tour Transalp: Und täglich grüßt das Podium...

Ein letztes Hallo von der Tour Transalp 2024! Sieben Tage lang waren Chris Mai, Nils Kessler und Fabian Thiele für das Team Strassacker unterwegs, über knapp 800 Kilo- und etwa 16 000 Höhenmeter, v

22.06.2024Tour Transalp: Glück im Unglück

Hallo von der Tour Transalp! Chris Mai und Nils Kessler in der Zweier-Wertung und Fabian Thiele als Einzelfahrer sind für das Team Strassacker unterwegs, über knapp 800 Kilo- und etwa 16 000 Höhenm

21.06.2024Tour Transalp: Ein langer, heißer Tag zu dritt

Hallo von der Tour Transalp! Chris Mai und Nils Kessler in der Zweier-Wertung und Fabian Thiele als Einzelfahrer sind für das Team Strassacker unterwegs, über knapp 800 Kilo und etwa 16 000 Höhenme

20.06.2024Tour Transalp: Hitzeschlacht am Monte Grappa

Hallo von der Tour Transalp! Das Team Strassacker startet in diesem Jahr mit Chris Mai und Nils Kessler in der Zweier-Wertung und Fabian Thiele als Einzelfahrer. Es geht über knapp 800 Kilometer und

19.06.2024Tour Transalp: Im Energiespar-Modus durch die Dolomiten

Hallo von der Tour Transalp! Das Team Strassacker startet in diesem Jahr mit Chris Mai und Nils Kessler in der Zweier-Wertung und Fabian Thiele als Einzelfahrer. Es geht über knapp 800 Kilometer und

18.06.2024Tour Transalp: Zweiter Tagessieg - und zweiter Gesamt-Platz

Hallo von der Tour Transalp! Das Team Strassacker startet in diesem Jahr mit Chris Mai und Nils Kessler in der Zweier-Wertung und Fabian Thiele als Einzelfahrer in die einwöchige Rundfahrt durch die

17.06.2024Tour Transalp: Steil können sie...

Hallo von der Tour Transalp - traditionell für das Team Strassacker einer der Höhepunkte des Sommers. So startet die Equipe aus Süßen auch in diesem Jahr bei der einwöchigen Rundfahrt durch die A

03.05.2024Velo-Tour Frankfurt: Nicht immer läuft alles nach Plan...

Die vergangenen Amateur-Rennen des Rad-Klassikers Eschborn - Frankfurt wurden seit 2019 von den Fahrern in Celeste dominiert - doch diesmal ging die Equipe aus Süßen in der Einzelwertung leer aus.

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

13.10.2024Mecklenburger Seen-Runde: “Jede/r kann 300 Kilometer schaffen!“

(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc

08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal Podium

Traditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S

03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten

(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i

01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und Nebel

Gute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w

11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen

(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S

10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei Tagessiegen

Früher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender

06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern

(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u

05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga

05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnen

Das absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer

04.09.2024Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-Wertung

Am vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dab

01.09.2024Balatonfondo: Auf den Strecken des Giro 2022

Mehr als 1300 Teilnehmer gingen beim ersten Balatonfondo im vergangenen Jahr an den Start. Und auch dieses Jahr lockt die Region nördlich des Plattensees in Ungarn wieder mit dem gut organisierten Re

23.08.2024Jonas Deichmann stellt neuen Triathlon-Weltrekord auf

(rsn) - Geschafft! Gestern (Donnerstag) Abend hat der Extremsportler Jonas Deichmann in Roth einen neuen Triathlon-Weltrekord aufgestellt: An 106 Tagen hintereinander ist er täglich 3,8 Kilometer ges

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine