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15.12.2024 | (rsn) – Erstmals als Profi blieb Stefan Bisseger (EF Education – Easy Post) diese Saison ohne UCI-Sieg. Auch ansonsten lief es für den 26-Jährigen nicht wirklich rund. Deswegen sprach der Schweizer gegenüber RSN von einer “eher negativen Saisonbilanz. Natürlich ist es nicht toll, ohne Sieg zu bleiben. Im Zeitfahren war es ein Auf und Ab. Manchmal haben die Beine nicht gepasst, manchmal waren die Kurse einfach zu schwer“, so Bissegger.
Seine vierte Profisaison hatte indes gut begonnen. Beim Etoile de Besseges (2.1) war er auf der 4. Etappe nach einer 111 Kilometer langen Flucht Zweiter geworden, beim schweren Zeitfahren am Tag darauf wurde er Siebter. Auch bei der anschließenden Algarve-Rundfahrt (2.Pro) konnte er mit einem fünften Platz auf der 3. Etappe überzeugen.
___STEADY_PAYWALL___Danach war der Fokus auf die Klassiker gerichtet. Bei Gent–Wevelgem (1.UWT) und Paris-Roubaix (1.UWT) erhielt Bissegger freie Fahrt. Dort musste er sich aber mit den Plätzen zwölf und 26 zufriedengeben. “Mit den Klassikern war ich nicht ganz zufrieden. Einerseits hatte ich den Teamsupport nicht, da die Helfer im Finale schlappgemacht haben. Andererseits ist mir zum Beispiel bei Gent- Wevelgem 20 Kilometer vor dem Ziel eine Speiche gebrochen und ich musste mit einem Achter in den Sprint gehen“, so Bissegger.
Bei Paris–Roubaix fuhr er in einer Ausreißergruppe 70 Kilometer vor dem Peloton, doch im Finale hatte er erst Krämpfe und dann noch einen Defekt. “Das hat mir das Rennen vermiest. Denn gerade als ich zurückkam, attackierte van der Poel. Und dann fehlen eben ein, zwei Körner zum Mitfahren“, berichtete Bissegger.
Bei der Tour de France konnte sich Stefan Bisseger (EF Education – Easy Post) als Ausreißer in Szene setzen. | Foto: Cor Vos
Danach startete er die Vorbereitung auf die Tour de France und die Olympischen Spiele. Bei der Tour de Suisse (2.UWT) wurde er im kurzen Auftaktzeitfahren Zweiter, zwei Tage nachdem er beim GP Kanton Aargau (1.1) sein einziges DNF der Saison produziert hatte. “Ich hatte dort meine Arbeit getan und bin raus. Rückblickend wäre es vielleicht sogar besser gewesen, dort gar nicht zu starten, um noch fitter in die Tour de Suisse zu gehen“, blickte Bissegger zurück. Bei den Schweizer Meisterschaften Ende Juni wurde er im Zeitfahren Zweiter, im Straßenrennen Dritter.
Bei der Tour de France war er hauptsächlich als Helfer im Einsatz, konnte dort aber auch für Richard Carapaz, der zwischenzeitlich das Gelbe Trikot trug, wertvolle Dienste verrichten. Platz für eigene Ambitionen gab es nicht. Nach der Tour ging es zu den Olympischen Spielen von Paris, wo Bissegger im Zeitfahren Rang sechs belegte. “Klar wäre es schöner gewesen, dort weiter vorne zu landen. Aber mit Platz sechs brauche ich mich nicht zu verstecken“, sagte er.
Nach den Olympischen Spielen richtete Bissegger seinen Fokus auf die Heim-WM. Zur Vorbereitung bestritt er erst die Deutschland Tour (2.Pro), wo er im Prolog Fünfter wurde, dann ging es zur Renewi Tour (2.UWT), bei der er im Kampf gegen die Uhr Rang drei belegte. Nach Platz 18 bei den Cyclassics in Hamburg reiste Bissegger zur Straßen-EM, wo er im Zeitfahren allerdings nicht über Position zwölf hinauskam.
Bissegger bei den Olympischen Spielen in Paris | Foto: Cor Vos
Zehn Tage später stand für den Schweizer in seiner Heimat das Einzelzeitfahren der WM auf dem Programm, wo aber nur ein enttäuschender Platz 29 herauskam. “Die Heim-WM war für mich eine Enttäuschung. Die Saison war zu lang mit zu vielen Highlights. Da war bei mir am Ende die Luft raus“, so Bissegger, der mit der Mixed Staffel auch nur Rang acht belegte.
Zur kommenden Saison wechselt Bisseger zum französischen Team Decathlon – AG2R. “Nach 4,5 Jahren bei EF ist es einfach an der Zeit zu wechseln. Der Wechsel gibt mir neue Motivation, ich denke die neue Saison wird gut werden. Bei Decathlon herrscht ein toller Teamspirit, sie testen viel, das Material wird schnell weiterentwickelt. Das Team ist definitiv auf dem aufsteigenden Ast und ich bin froh, dass ich auf diesen Zug aufspringen konnte“, so der Eidgenosse, der im nächsten Jahr zeigen möchte, dass er das Siegen nicht verlernt hat.
“Egal ob im Zeitfahren, aus einer Fluchtgruppe heraus oder bei einem großen Klassiker – ich weiß, dass ich mehr kann, vor allem wenn ich den richtigen Support habe“, so Bissegger abschließend.
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