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19.12.2024 | (rsn) – Die 80. Vuelta a Espana wird vom 23. August bis 14. September 2025 einmal mehr eine Angelegenheit für die Kletterspezialisten, lädt aber auch die starken Zeitfahrer unter den Rundfahrtspezialisten ein, um den Gesamtsieg zu kämpfen. Zweimal wird gegen die Uhr angetreten, einmal mit dem Team, einmal individuell.
Recht kurz kommen, wie bei der Spanien-Rundfahrt üblich, die Sprinter. Nur drei der 21 Teilstücke (alle Profile hier auf unserer Sonderseite)sind wirklich für sie gemacht. Bei vier weiteren haben bergfeste Sprinter eine Chance, wenn nicht Ausreißer die Lorbeeren einheimsen.
Das Herzstück der Jubiläumsausgabe, die im italienischen Piemont beginnt und von dort nach Frankreich führt, bevor ab dem Mannschaftszeitfahren auf Etappe 5 Spanien und Andorra in den Fokus rücken, sind aber zweifelsfrei wieder die Berge: Insgesamt zehn Bergankünfte stehen auf dem Programm, zwei davon gehören zur 2. Kategorie, sechs zur 1. Kategorie und zwei zur Kategorie Especial: der L'Angliru auf Etappe 13 und am vorletzten Renntag der Anstieg zum Bola del Mundo am Puerto de Navacerrada nördlich von Madrid. In der spanischen Hauptstadt endet die Vuelta mit der traditionellen Flachetappe in die Innenstadt.
Auffällig bei dieser 80. Austragung der Spanien-Rundfahrt ist, dass der Zielort Madrid auch der südlichste Streckenpunkt ist. Nachdem das Peloton 2024 an den ersten zehn Tagen in brütender Hitze in Südspanien unterwegs war, wird diese Region diesmal komplett ausgespart.
Los geht es zum ersten Mal in der Geschichte der Vuelta in Italien, wo drei komplette Etappen ausgetragen werden. Der Auftakt ist weitgehend flach, so dass ein Sprinter in Novara das erste Rote Trikot überstreifen sollte. Etappe 2 ist zunächst auch flach, endet aber mit einem langen, nicht allzu schweren Kategorie-2-Anstieg nach Limone Piemonte. Die 3. Etappe dann wird insgesamt etwas schwerer und endet nach fast 20 leicht ansteigenden, aber nicht kategorisierten Kilometern in Ceres, wo 2023 Antonia Niedermaier ihre erste Giro-Etappe gewann.
Auch das vierte Teilstück beginnt noch in Italien, führt dann aber in die Alpen und über Montgenevre nach Frankreich. Dort geht es von Briancon über den Col du Lautaret nach Bourg d'Oisans an den Fuß von L'Alpe d'Huez, das aber rechts liegen gelassen wird. Statt hinauf führt die Strecke weiter abwärts in Richtung Grenoble zum Ziel in Voiron, das nach einer sehr kurzen Schlusssteigung wartet.
Die 4. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Ein Flugtransfer am Abend von Grenoble nach Girona bringt das Peloton dann nach Figueres, zwischen der französisch-spanischen Grenze und Girona gelegen, wo tagsdrauf das 20 Kilometer lange, flache Mannschaftszeitfahren wartet. Und mit der 6. Etappe erreicht die Vuelta bereits das vierte Land: Andorra. Es geht von Olot über vier kategorisierte Anstiege zur Bergankunft in Pal in 1.902 Metern Höhe (1. Kat.). Andorra La Vella ist dann Startort von Etappe 7, die zur nächsten Kategorie-1-Bergankunft in Cerler führt.
Bevor die erste Vuelta-Woche endet, wird es noch einmal flacher: Die 8. Etappe kommt ganz ohne Bergpreis aus und endet in Zaragoza. Sie dürfte den Sprintern vorbehalten sein, auch wenn die Veranstalter bei der Streckenpräsentation vor windanfälligen Straßen in dieser Region warnten. Tagsdrauf wird es wieder bergiger: Die ersten 179 Kilometer von Etappe 9 sind hügelig, und dann wartet an der Estacion de Esqui de Valdezcaray (1.523) Kategorie-1-Bergenkunft Nummer drei.
Nach dem ersten Ruhetag sieht auch Etappe 10 ähnlich aus: Nur kleine Schwierigkeiten auf den erten 150 Kilometern, das Finale aber in El Ferial Larra Belagua stellt wieder eine Bergankunft der 1. Kategorie dar. Die 11. Etappe dagegen wird über ihre gesamte Distanz von 167 Kilometern sehr schwer: Rund um Bilbao geht es im Baskenland ständig steil bergauf und bergab. Die letzten beiden Anstiege sind dabei dieselben wie auf der Auftaktetappe der Tour de France 2023, die die Yates-Zwillinge unter sich ausmachten – nur ohne den ansteigenden Schlusskilometer in Bilbao selbst, auf dem Adam Yates damals seinen Bruder Simon stehen ließ, um ins Gelbe Trikot zu fahren.
Die 11. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Etappe 12 scheint designt für Ausreißer: Sie ist nur 143 Kilometer lang und führt über den Puerto de Alisas (2. Kat.) sowie die Collada de Brenes (1. Kat.), von deren Gipfel aber noch 23 Kilometer hinunter ins Ziel in Los Carrales de Buelna führen.
Eines der spektakulären Highlights dieser Vuelta wartet auf der 13. Etappe, die mit 202 Kilometern auch die längste der Rundfahrt sein wird. Sie verläuft auf den ersten 100 Kilometern flach, führt dann mit dem Alto La Mozqueta und dem Alto del Cordal aber über zwei Kategorie-1-Anstiege an den Fuß des gefürchteten Alto de L'Angliru. Die 13 Kilometer lange und im Schnitt 9,6 Prozent steile Schlusssteigung beginnt gemächlich, doch nach sechs Kilometern werden die Steigungsprozente zweistellig – mit Spitzen bei rund 20 Prozent – und für sechs Kilometer bleiben sie das auch.
Die 13. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Viel leichter wird es auch auf Etappe 14 nicht, die zwar nur 135 Kilometer lang ist, mit zwei Kategorie-1-Bergen zum Abschluss aber ebenfalls brutal schwer wird. Das Ziel liegt an den Lagos de Somiedo auf dem Alto de la Farrapona, wo zuletzt 2020 eine Vuelta-Etappe mit dem Sieg von David Gaudu endete. Zu Ende geht die zweite Vuelta-Woche anschließend mit einer Mittelgebirgsetappe, die ständig auf und ab führt, bevor die letzten gut 20 Kilometer abwärts ins Ziel nach Monforte de Lemos führen – wie gemacht für Ausreißer.
Den zweiten Ruhetag verbringen die Fahrer ohne großen Transfer im spanischen Nordwesten in der Provinz Pontevedra, wo in Poio die 16. Etappe beginnt, die ans Baskenland erinnert: viel auf und ab über kürzere Anstiege, mit einer Bergankunft der 2. Kategorie in Mos am Castro de Herville, wo Clément Champoussin vor drei Jahren die damals 20. Etappe als Ausreißer gewann, während hinter ihm Primoz Roglic die Rundfahrt für sich entschied.
Fans wird von diesem Tag vor allem in Erinnerung geblieben sein, wie Miguel Angel Lopez schwer frustriert ins Movistar-Teamauto einstieg, nachdem er noch als Gesamtdritter in die Etappe gestartet war, dann aber in den Bergen den Anschluss an die Besten und kurz darauf auch seine Nerven verlor.
Die 18. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Die 17. Etappe führt am 10. September in die WM-Stadt von 2014, Ponferrada, in der der rund 20 Kilometer lange Anstieg zum Alto de El Morredero beginnt – die sechste Kategorie-1-Bergankunft dieser Rundfahrt. Tagsdrauf steht rund um Valladolid auf Etappe 18 ein topfebenes, 26 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf dem Programm, bevor Etappe 19 noch einmal für Ausreißer oder Sprinter gemacht zu sein scheint – auf leicht hügeligem Terrain ohne Bergwertung nch Guijuelo.
Die Entscheidung über den Vuelta-Sieg fällt am vorletzten Tag der Rundfahrt am Puerto de Navacerrada in der Sierra de Guadarrama nördlich von Madrid. Diese letzte Bergetappe hat es noch einmal in sich: Sie beginnt mit zwei Kategorie-3-Anstiegen und führt dann über den Alto del León (2. Kat.) in Richtung Puerto de Navacerrada, der zweimal erklommen werden muss: Beim ersten Mal wartet oben am Pass auf 1.853 Metern ein Kategorie-1-Bergpreis, dann geht es noch einmal hinunter nach Cercedilla und anschließend wieder hoch zur Passhöhe und von dort diesmal noch weitere rund 400 Höhenmeter weiter hinauf zum Bola del Mundo. Diese letzten 3,2 Kilometer auf einem schmalen Pfad steigen im Schnitt mit 12,5 Prozent an.
Die 20. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Die Schlussetappe schließlich ist nur 101 Kilometer lang und führt aus dem kleinen Ort Alalpardo nordöstlich von Madrid auf direktem Weg in die Hauptstadt hinein, wo auf dem inzwischen traditionellen Rundkurs durchs Stadtzentrum die Vuelta mit einer letzten Sprintankunft zu Ende gehen dürfte.
1. Etappe, 23.8.: Venaria Reale – Novara (183 km)
2. Etappe, 24.8.: Alba – Limone Piemonte (157 km)
3. Etappe, 25.8.: San Maurizio Canavese – Ceres (139 km)
4. Etappe, 26.8.: Susa – Voiron (192 km)
5. Etappe, 27.8.: Figueres – Figueres (20 km / MZF)
6. Etappe, 28.8.: Olot – Pal/Andorra (171 km)
7. Etappe, 29.8.: Andorra La Vella – Cerler/Huesca La Magia (187 km)
8. Etappe, 30.8.: Monzon Templario – Zaragoza (187 km)
9. Etappe, 31.8.: Alfaro – Estacion de Esqui de Valdezcaray (195 km)
1. Ruhetag, 1.9.
10. Etappe, 2.9.: Parque de la Naturaleza Sendaviva – El Ferial Larra Belagua (168 km)
11. Etappe, 3.9.: Bilbao – Bilbao (167 km)
12. Etappe, 4.9.: Laredo – Los Corrales de Buelna (143 km)
13. Etappe, 5.9.: Cabezon de la Sal – L'Angliru (202 km)
14. Etappe, 6.9.: Aviles – Alto de la Farrapona (Lagos de Somiedo) (135 km)
15. Etappe, 7.9.: A Veiga/Vegado – Monforte de Lemos (167 km)
2. Ruhetag, 8.9.
16. Etappe, 9.9.: Poio – Mos/Casto de Herville (172 km)
17. Etappe, 10.9.: O Barco de Valdeorras – Alto de el Morredero/Ponferrada (137 km)
18. Etappe, 11.9.: Valladolid – Valladolid (26 km / EZF)
19. Etappe, 12.9.: Rueda – Guijuelo (159 km)
20. Etappe, 13.9.: Robledo de Chavela – Bola del Mundo/Puerto de Navacerrada (156 km)
21. Etappe, 14.9.: Alalpardo – Madrid (101 km)
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