Niederländer gewinnt 79. Nokere Koerse

Eekhoff gelingt nach Kieferbruch ein perfektes Comeback

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Eekhoff gelingt nach Kieferbruch ein perfektes Comeback"
Nils Eekhoff (Picnic-Post NL) hat den 79. Nokere Koerse gewonnen. | Foto: Cor Vos

19.03.2025  |  (rsn) – Nils Eekhoff hat seiner Mannschaft Picnic - PostNL den ersten Saisonsieg auf europäischem Boden beschert. Der Niederländer setzte sich beim 79. Nokere Koerse (1.Pro) im Sprint vor dem Italiener Matteo Moschetti (Q36.5) und dem US-Amerikaner Luke Lamperti (Soudal – Quick Step) durch. Pech hatte der Belgier Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), der nach einem sehr aktiven Rennen auf der Zielgerade in Nokere stürzte und seine Hoffnungen begraben musste.

“Es ist schon ein sehr wichtiger Sieg, mein erster Profisieg, abgesehen von einem Zeitfahren“, grinste Eekhoff nach seinem Erfolg beim belgischen Frühjahresrennen, bei dem erstmals seit 2009 kein Belgier unter den Top drei landete. Für das Team des Siegers war es der zweite Saisonerfolg, nachdem der Däne Tobias Lund Andresen den Surf Coast Classic in Australien für sich entscheiden konnte.

Dabei fungierte Eekhoff im Finale als Anfahrer für den Tschechen Pavel Bittner. “Ich hatte ihn gut positioniert, aber dann haben sie den Sprint früh angezogen. Nach und nach sind die Fahrer müde geworden, weshalb ich es dann probiert habe“, sagte der 27-Jährige, der sich vor eineinhalb Monaten bei der AlUla Tour einen Kieferbruch zugezogen hatte: “Ich dachte im ersten Moment sogar, dass die Klassikersaison vorbei sei, habe mich dann aber wieder auf das Training fokussiert und es hat mich gefreut wieder zu zeigen, wie stark ich schon bin“, sagte Eekhoff nach seinem zweiten Profisieg, den er sich deutlich vor Moschetti sicherte.

“Als Nils seinen Sprint startete, war ich an seinem Hinterrad und dachte mir ‘Ok, ich warte, um ihn auf den letzten Metern zu überholen‘, aber da hatten wir schon Vollgas…..das ist sicher ein guter zweiter Platz“, erkannte der Italiener gegenüber Eurosport die Überlegenheit seines Gegners an.

Auch der drittplatzierte Lamperti war mit dem Ausgang seiner Saisonpremiere zufrieden. “Ich bin ehrlich gesagt zufrieden. Es war für mich ein langer Winter aufgrund des kleinen Problems (mit dem Knie, d. Red.). Wenn man die Saison dann spät startet, weiß man nie, wie es läuft. Die anderen Jungs haben ja schon einige Rennen in den Beinen. Natürlich will man immer gewinnen, aber ich bin wirklich happy, heute hier Dritter geworden zu sein, das ist ein schöner Saisonstart“, so der 22-Jährige im Ziel zu Eurosport.

So lief der 79. Nokere Koerse:

188 Kilometer von Deinze nach Nokere mussten auf den gefürchteten flämischen Kopfsteinpflasterstraßen absolviert werden. Der Schlusskilometer führte mit vier Steigungsprozenten hinauf zum Nokereberg, der diesmal im Finale von Westen aus angefahren wurde, um die enge, kurvige und gefährliche Anfahrt der Vorjahre zu meiden.

Nach einer Anfahrt von rund 85 Kilometern ging es auf den Rundkurs um den Zielort in der Gemeinde Kruisem, dabei mussten die Pavé-Abschnitten Lange Ast und dem Nokereberg gemeistert werden, der aber diesmal nicht das Finale des Rennens bildete.

Nachdem eine erste Gruppe nach der Durchfahrt der Paddestraat eingefangen wurde, löste sich mit Rasmus Bogh Wallin (Uno-X), Lennert Teugels (Tarteletto – Isorex), Jelle Johannink (Unibet Tietema Rockets und Alex Colman (Flanders – Baloise) die Gruppe des Tages, die aber keinen großen Vorsprung bekam und zumeist nur eine Minute vor dem Peloton fuhr.

Dort erwiesen sich Florian Vermeersch (UAE Emirates – XRG) und das Team Alpecin – Deceuninck als Aktivposten. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel musste Colman als erster der vier Ausreißer die Segel streichen, wenig später fiel auch Teugels zurück. Im Feld dahinter kam es zu einigen Stürzen.

Das Streckenprofil des 79.Nokere Koerse | Foto: Veranstalter

An der Spitze löste sich dann Wallin von seinem letzten Begleiter Johannink und wurde rund zehn Kilometer gestellt. Aus dem Feld hatte sich zwischenzeitlich eine starke Gruppe um Philipsen lösen können. Am Ende rollte aber wieder alles zusammen, ehe auf dem letzten Kilometer ein Sturz im Feld für Chaos sorgte. Auf dem Boden landete auch Topfavorit Philipsen, der Leidtragender war, als Arne Marit (Intermarché – Wanty) ans Hinterrad von Lamperti geriet, nach rechts auf Philipsens Hinterrad fiel und diesen mit zu Boden riss.

Die große Chance ließ sich Eekhoff nicht entgehen. Im ansteigenden Finale hatte er die besten Beine und jubelte schließlich vor Moschetti und Lamperti. Milan Fretin (Cofidis) war auf Rang vier der beste Belgier des Tages, gefolgt von seinen Landsleuten Milan Menten (Lotto) und Piet Allegaert (Cofidis).

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

19.03.2025Rutsch animiert Mailand-Turin und ist bereit für die Primavera

(rsn) - Jonas Rutsch hat sich beim Klassiker Mailand-Turin eindrucksvoll in Szene gesetzt. Der 27-jährige Deutsche, der seit dieser Saison für Intermarché - Wanty fährt, war Teil der fünfköpfig

19.03.2025Del Toro triumphiert als erster Mexikaner an der Superga

(rsn) – Mit einer Verbeugung zelebrierte der Mexikaner Isaac Del Toro (UAE Emirates – XRG) seinen Sieg bei der 106. Austragung von Mailand-Turin, das nach vier Jahren Pause wieder an der Superga-

19.03.2025Britischer Veranstalter plant für 2026 neue Rundfahrt in den USA

(rsn) – Kehrt das Profi-Peloton in der Saison 2026 erstmals seit sieben Jahren für ein Etappenrennen in die USA zurück? Das jedenfalls hofft die britische Infinity Events Group. Sie hat zu Wochenb

19.03.2025Lach kocht Zanetti am ´neuen´ Nokereberg im Sprint ab

(rsn) – Marta Lach hat sich beim Danilith Nokere Koerse ihren ersten Sieg für SD Worx – Protime gesichert. Die Polin, die im Winter von Ceratizit – WNT zum niederländischen Spitzenteam gewechs

19.03.2025Laporte-Rückkehr verschoben: Klassiker in Gefahr

(rsn) - Visma – Lease a Bike muss einen weiteren Ausfall verkraften: Christophe Laporte, der ursprünglich bei Strade Bianche seine Saison eröffnen sollte, wird auch bei Mailand - Sanremo nicht am

19.03.2025Vingegaard muss für die Katalonien-Rundfahrt absagen

(rsn) – Nächster Rückschlag für Jons Vingegaard: Nachdem er sich bei einem Sturz auf der 5. Etappe von Paris-Nizza eine Handprellung zugezogen hatte und die Fernfahrt vorzeitig beenden musste, wi

19.03.2025Die Aufgebote für das 116. Mailand-Sanremo

(rsn) – Mit Mailand-Sanremo steht am Wochenende das erste der fünf Monumente des Radsports auf dem Programm. Die 116. Ausgabe des italienischen Frühjahrsklassikers führt über 289 Kilometern von

19.03.2025Die Aufgebote für das Sanremo Women 2025

(rsn) – Genau 20 Jahre nach der von Trixi Worrack gewonnenen letzten Ausgabe kehrt die “Primavera“ der Frauen wieder in den UCI-Kalender zurück. Damals hieß das von RCS Sport organisierte Re

19.03.2025Magnier muss Debüt bei Mailand-Sanremo verschieben

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) war einer der Shootingstars der bisherigen Saison und glänzte Anfang März mit zweiten Plätzen beim Omloop Nieuwsblad (1.UWT) und dem Ename Samyn Class

19.03.2025Skjelmose: “Der Helm hat mich vor schwerer Kopfverletzung bewahrt“

(rsn) – Nur wenige Tage nach seinem schlimmen Sturz auf der Königsetappe von Paris-Nizza kann Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) wieder trainieren – wenn auch vorerst nur auf der Rolle. Wie der in

19.03.2025Kretschy reicht das Gelbe Trikot an Gilmore weiter

(rsn) – Zwar hat Moritz Kretschy (Israel – Premier Tech) bei der Tour of Taiwan nach zwei Tagen das Gelbe Trikot abgeben müssen. Doch der Deutsche U23-Meister von 2023 wird darüber nicht sonderl

18.03.2025Kann Saisondebütant Lamperti Dreifach-Sieger Merlier ersetzen?

(rsn) – Ohne Titelverteidiger Tim Merlier, dafür aber in einem eigens für diesen Tag erstellten Trikot wird Soudal - Quick-Step am Mittwoch zum Nokere Koerse (1.Pro) antreten. Als Dank an den Spon

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine