´De Moeren´, Plugstreets und der Kemmelberg

Die Strecken der Frauen und Männer bei Gent-Wevelgem 2025

Von Felix Mattis aus Wevelgem

Foto zu dem Text "Die Strecken der Frauen und Männer bei Gent-Wevelgem 2025"
Die Streckenkarte für das Männerrennen bei Gent-Wevelgem 2025. | Grafik: Flanders Classics

29.03.2025  |  (rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (Männer) beziehungsweise 168,9 (Frauen) Kilometern aber nach wie vor zu den längsten der Saison. Für die Frauen ist es sogar tatsächlich der längste Wettkampf des Jahres, ganz besonders wenn man noch die 9,8 Kilometer lange Neutralisation nach dem Start in Ypern hinzurechnet.

Start ist für alle am Sonntag in Ypern. Die Frauen fuhren dort seit ihrer Premiere 2014 schon immer los, die Männer zogen mit ihrem Startort bei der coronabedingten Herbstausgabe 2020 von Deinze nach Ypern um.

Die Extrakilometer des Männerrennens liegen zum einen in einer Zusatzschleife zu Beginn und zum anderen in einem Abstecher zu den sogenannten Plugstreets, den Schotterstraßen in Gedenken an den 1. Weltkrieg, sowie einer dritten Runde über die Hügel-Kombination Scherpenberg, Baneberg und Kemmelberg.

Die Streckenkarte für das Frauenrennen von Gent-Wevelgem 2025. | Grafik: Flanders Classics

Nach dem Start der Männer in Ypern um 10:40 Uhr bewegen sie sich zunächst gen Osten in Richtung Gullegem am nördlichen Rand von Kortrijk, bevor es dann in nordwestlicher Richtung über Diksmuide auf die Küste zugeht. In Veurne und Adinkerke erreicht man den nördlichsten Punkt und Terrain, das bereits zur Wochenmitte beim Classic Brügge-De Panne (1.UWT) befahren wurde. Die Frauen starten in Ypern um 13:20 Uhr und begeben sich direkt auf den Weg über Diksmuide in Richtung Küste.

'De Moeren' diesmal wohl mit 'Schiebekante'

In Adinkerke verändert sich dann die grundsätzliche Fahrtrichtung: Es geht nach 98 (Männer) beziehungsweise 47 (Frauen) Kilometern zurück nach Süden und dabei durch das ebenfalls von Brügge-De Panne bekannte Marschland namens 'De Moeren'. Die dortige Straße ist auf einem Damm für rund fünf Kilometer extrem windanfällig – und der soll am Sonntagmittag mit rund 25 km/h aus nordwestlicher Richtung wehen. Das bedeutet in 'De Moeren' ganz klar Windkantengefahr, auch wenn einige sich wohl ein noch raueres Lüftchen wünschen würden.

Nach der Moeren-Passage geht es über zwei kurze Kopfsteinpflaster-Abschnitte von 300 Metern und 1,3 Kilometern bei der Ortschaft Leisele direkt an der französischen Grenze und anschließend auf die große Nationalstraße N8 sehr geradlinig zurück in Richtung Startort Ypern. Dabei spart man sich in diesem Jahr noch einen Abstecher nach Poperinge und damit einige Kilometer. Kurz vor Ypern geht es beim Ort Elverdinge von der N8 wieder herunter und das Rennen orientiert sich nach Südwesten in Richtung der Hügelrunden.

Das Streckenprofil für das Frauenrennen von Gent-Wevelgem 2025. | Grafik: Flanders Classics

Bis dahin ist das Renne nahezu topfeben, doch bei Kilometer 148 (Männer) bzw. 95,5 (Frauen) stellt sich mit dem Scherpenberg die erste Rampe in den Weg. Von dieser 82 Meter hohen Erhebung ging es zuletzt direkt herunter an den Fuß des Banebergs. In diesem Jahr wird die Abfahrt aber durch einen Zusatzbogen noch um rund 1,5 Kilometer verlängert.

Am Grundprinzip ändert das nichts: Es folgt der 128 Meter hohe Baneberg mit seinen zwei Serpentinen über den Gipfel abseits der Hauptstraße und anschließend eine lange, schnelle Abfahrt auf großer Straße in Richtung des Kopfsteinpflaster-Anstiegs Kemmelberg, der bei seiner ersten Passage aus südwestlicher Richtung über den Monteberg und die sogenannte Belvedere-Seite (1.500m bei 6,6% / maximal 16,1%) befahren wird. Bei Kilometer 164,4 (Männer) beziehungsweise 113 (Frauen) ist man erstmals oben.

Frauen fahren zweimal, Männer dreimal über den Kemmelberg

Für die Frauen geht es nach der Abfahrt in den Ort Kemmel und dort links ab zurück in Richtung Scherpenberg über den erneut der Baneberg erreicht wird, bevor dann diesmal die andere, ebenfalls gepflasterte Kemmelberg-Seite (Oussuaire) erreicht wird, die als die schwerere gilt: 700 Meter Anstieg bei 10,4% im Schnitt und mit bis zu 21,1% auf den letzten 100 Metern. Wieder geht es anschließend in den Ort Kemmel zurück und von dort beginnt das 33 Kilometer lange, nur noch leicht wellige Finale über Ypern in Richtung Wevelgem, wo gegen 17:45 Uhr mit der Zielankunft der Frauen zu rechnen ist.

Das Streckenprofil für das Männerrennen von Gent-Wevelgem 2025. | Grafik: Flanders Classics

Für die Männer wird nach der ersten Kemmelbergpassage und der Abfahrt nach Kemmel allerdings südöstlich der Hügelrunde noch eine Zusatzschleife über die Plugstreets eingebaut. Die Schotterstraßen mit den Namen Hill 64, Christmas Truce und The Catacombs werden bei Rennkilometer 176,9, 179,4 und 181,7 erreicht – also in sehr kurzer Abfolge – und sind dazu geeignet, das Feld noch mal zu teilen, bevor es rund zehn Kilometer später wieder über den Monteberg auf den Kemmelberg und dessen Belvedere-Seite geht.

Nach der zweiten Kemmel-Passage schließt sich auch für die Männer die zweite Hügelrunde der Frauen an: wieder über den Scherpenberg und den Baneberg diesmal zur Oussuaire-Seite des Kemmelbergs, der dann nach 216 Rennkilometern ein letztes Mal überquert wird, bevor auch für die Männer der 33 Kilometer lange Weg über Ypern nach Wevelgem ansteht – auf dem voraussichtlich am Sonntag Rückenwind herrschen dürfte, oder vielleicht sogar noch mal 'Schiebekante'. Die Männer sollen um etwa 16:15 Uhr im Ziel sein.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

30.03.2025Pedersen mit 56-Km-Solo zum dritten Gent-Wevelgem-Triumph

(rsn) – Nachdem er bei der E3 Classic beim Solo von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch chancenlos gewesen war, hat Mads Pedersen (Lidl – Trek) in Abwesenheit des Niederländers bei

30.03.2025Degenkolb: “Meine Zeit ist noch nicht komplett abgelaufen“

(rsn) – Die 87. Ausgabe von Gent-Wevelgem wird wieder eine spektakuläre Mischung aus Wind, Anstiegen, Kopfsteinpflaster und Naturstraßen bieten. Und auch in Abwesenheit von Mailand-Sanremo-Sieger

30.03.2025In van der Poels Abwesenheit freie Fahrt für Pedersen?

(rsn) – Gent-Wevelgem (1.UWT) galt lange Jahre als derjenige der flämischen Klassiker, der am ehesten für die Sprinter gemacht ist. Es gibt weniger Hellinge und Kopfsteinpflasterpassagen als etwa

29.03.2025Die “heiße Phase“ der Flandern-Klassiker beginnt

(rsn) – Mit dem Openingsweekend, der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) und der E3 Saxo Classic (1.UWT) sind die ersten belgischen Eintagesklassiker der WorldTour 2025 schon Geschichte. Aber wie es

29.03.2025Wird Wiebes bei Gent-Wevelgem die erste Wiederholungstäterin?

(rsn) - Elfmal wurde Gent Wevelgem in Flanders Fields (1.WWT) bei den Frauen bislang ausgetragen und jede Edition brachte ein neues Siegergesicht. Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx -Protime) s

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

28.04.2025Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertyp etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen bei der sechstägig

27.04.2025Pogacar: “Bis jetzt lief ja alles nach Wunsch“

(rsn) – Mit seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich egalisierte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) nicht nur eine weitere Bestmarke von Eddy Merckx, dem als bisher einzigen Fahrer das Dou

27.04.2025Ciccone müde, “aber auch sehr glücklich“

(rsn) - Bei der Tour of the Alps (2.Pro) verpasste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) nach seinem Auftaktsieg letztlich deutlich das Schlusspodium. Nur zwei Tage später war der Italiener beim 111. Lütti

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Pidcock: “Tadej war diesmal an der Redoute so früh dran“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) hat wie schon im vergangenen Jahr Lüttich - Bastogne - Lüttich (1.UWT) mit einem Solo gewonnen. 35 Kilometer vor dem Ziel des Ardennenklassikers konnte

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

27.04.2025Pogacar triumphiert wie 2024 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Wie von vielen erwartet, endete die 111. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG trat weit vor dem Ziel an der Redoute locker an und gewann nach ein

27.04.2025Carr muss weiter auf sein Cofidis-Debüt warten

(rsn) – Nach den ersten vier Monaten der Saison 2025 ist Cofidis-Neuzugang Simon Carr noch immer ohne Renneinsatz. Wie seine Equipe nun mitteilte, wurde der 26-jährige Brite vor zehn Tagen am Knie

27.04.2025Benoot zum Saisonende von Visma zu Decathlon?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.04.2025Der unersättliche Pogacar will nächsten Merckx-Rekord knacken

(rsn) – Immer wieder wird Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) mit Eddy Merckx verglichen. Genau wie der “Kannibale“, der in seiner Laufbahn offiziell 279 Siege feierte, ist der Slowene sch

27.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

26.04.2025Olympiasieger Evenepoel von seiner Frühform überrascht

(rsn) – Alles blickt auf das nächste Duell zwischen dem Olympiasieger und dem Weltmeister. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nimmt es erstmals bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) mit Tad

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine