Vorschau auf das 59. Amstel Gold Race

Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

Von Kevin Kempf

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Bei seinem Sieg 2023 griff Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) am Keutenberg unwiderstehlich an. | Foto: Cor Vos

19.04.2025  |  (rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle Augen auf ihn gerichtet. Der Slowene startet beim Ardennen-Triple und will dies wie Davide Rebellin 2004, der zu diesem Anlass den Spitznamen “Trebellin“ verpasst bekam, gewinnen. Das Kunststück des Italieners wiederholte – und toppte – bisher nur ein Fahrer: Philippe Gilbert, der 2011 vor dem Triple auch noch den Pfeil von Brabant (1.Pro) zu seinen Gunsten entschied.

Genau bei dieser Einleitung in die Ardennenwoche glänzte bei seinem Comeback am Freitag Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), der wohl Pogacars schärfster Widersacher sein wird. Nachdem der Zweikampf des letzten Monats meist Pogacar gegen van der Poel hieß, kann man sich in der kommenden Woche auf ein neues Duells zweier Superstars freuen!

Während bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) Evenepoel mit zwei Siegen einen mehr hat als Titelverteidiger Pogacar, ist die Bilanz beim Amstel Gold Race eindeutig umgedreht: Pogacar triumphierte 2023, Evenepoel stand noch kein einziges Mal am Start. Neben dem Weltmeister sind mit Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Tom Pidcock (Q36.5) zwei ehemalige Amstel-Sieger wieder dabei. Durch ihren Auftritt beim Pfeil von Brabant haben sie gezeigt, dass sie zwar in Form sind, dass sie aber doch eine Stufe hinter den beiden Superstars stehen.

Noch aktive Sieger von vier Ausgaben fehlen

Nicht auf der vorläufigen Startliste finden sich der zweifache Sieger Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) sowie die Gewinner von 2018, Michael Valgren (EF Education – EasyPost), und 2019, Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), wieder. Auch Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R), der in der Ardennenwoche traditionell stark fährt und letztes Jahr in Overijse gewann, ist verletzungsbedingt nicht dabei.

Durch die Anwesenheit von Pogacar, der von einer sehr starken Mannschaft umringt wird, kann man beinahe davon ausgehen, dass UAE ein geschlossenes Rennen wünscht und die Kapitäne letztendlich den Ausgang unter sich ausmachen. Sollte es doch taktisch werden, hat Visma mit Tiesj Benoot einen zweiten interessanten Fahrer in seinen Reihen. Der Belgier stand 2024 und 2022 bereits als Dritter auf dem Podium. Auch Soudal bringt mit Maximilian Schachmann einen starken Co-Kapitän an den Start. Der Deutsche wurde 2021 Dritter und meldete sich bei der Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) zurück in Topform.

US-Teams kommen mit zwei Kapitänen

In einer ähnlichen Position befinden sich die US-amerikanischen Mannschaften Lidl – Trek und EF Education – EasyPost. Bei den Männern in Rosa zeigte sich Ben Healy, der bei Pogacars Sieg Zweiter wurde, zuletzt mit einem Etappensieg und zahlreichen Ausreißversuchen im Baskenland in absoluter Hochform. An seiner Seite startet Neilson Powless, der van Aert sensationell bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) im Sprint schlug und beim Pfeil von Brabant als Siebter erneut seine guten Beine bewies.

Noch interessanter könnte Lidl sein. Die Supermarkt-Mannschaft ist schon in der Breite mit Toms Skujins, Quinn Simmons, Patrick Konrad und Andrea Bagioli sehr stark, doch auch die Spitze ist brandgefährlich. Mattias Skjelmose ist als Kapitän nur die zweite Wahl, denn in vorderster Front steht Thibau Nys. Der Belgier könnte Evenepoel und Pogacar tatsächlich das Fürchten lehren. Seinen Saisonauftakt bei GP Miguel Indurain (1.Pro) entschied er in beeindruckender Manier für sich, im Baskenland enttäuschte er anschließend aber. Der 22-Jährige ist weiterhin wechselhaft, aber an einem guten Tag wird man ihn nur schwer los – und im Sprint ist er pfeilschnell.

Die deutschsprachigen Teilnehmer

Neben Schachmann kann sich von den deutschsprachigen Teilnehmern vor allem Marc Hirschi (Tudor) Hoffnungen auf eine Topplatzierung machen. Der Schweizer kommt in seinem neuen Team nach seinem Traumauftakt und dem Sieg bei der Classica Comunitat Valenciana 1969 (1.1) aber nicht mehr richtig ins Rollen. So wird es schwer, seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr zu wiederholen.

Tudor stellt mit Marius Mayrhofer und Hannes Wilksch auch zwei Deutsche auf. UAE hat den Österreicher Felix Großschartner im Team. Bei Intermarché – Wanty wird Georg Zimmermann erwartet, der gerade seinen ersten Rundfahrtsieg feiern konnte. Im vorläufigen Aufgebot von Alpecin – Deceuninck steht Henri Uhlig. Bestätigt sind bereits Michel Heßmann bei Movistar und Jonas Koch bei Red Bull – Bora – hansgrohe.

Die Raublinger setzen aber nicht auf den 31-Jährigen oder den zehn Jahre jüngeren Österreicher Alexander Hajek. Kapitän ist der Belgier Maxim van Gils, der in der Ardennenwoche 2024 mit Platz drei beim Flèche Wallonne (1.UWT) und Rang vier bei Lüttich-Bastogne-Lüttich überzeugte. Mit dem Spanier Roger Adria und dem Neuseeländer Finn Fisher-Black bringt das deutsche WorldTeam zwei weitere Athleten an den Start.

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