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15.09.2016 | (rsn) – Nach seinem ersten Saisonsieg, den er gestern beim GP de Wallonie eingefahren hat, richtet Tony Gallopin nun seine ganze Aufmerksamkeit auf das Wochenende. Dann will der Franzose vor heimischem Publikum in Plumelec im Straßenrennen der Europameisterschaften ebenfalls ganz vorne landen.
Um in der Bretagne erfolgreich sein zu können, hat Gallopin sein Lotto Soudal-Team sogar davon überzeugen können, sein Rennprogramm zu ändern. "Ich wollte mich auf die Europameisterschaften an diesem Sonntag fokussieren. Deshalb habe ich nicht an den kanadischen Rennen (GP de Quebec, GP de Montreal, d. Red.) teilgenommen“, berichtete der 28-Jährige. Stattdessen bestritt Gallopin die Tour of Britain, wo es zwar nicht zum erhofften Etappensieg reichte, doch insgesamt vier Top–Ten-Plätze überzeugten die Teamleitung offensichtlich davon, beim GP de Wallonie auf den sprintstarken Allrounder zu setzen, der das Eintagesrennen durch die Wallonie vor zwei Jahren bereits auf Rang zwei beenden konnte.
"Natürlich tut es gut zu wissen, dass das Team dir vertraut“, sagte Gallopin, der am Mittwoch auf starke Helfer wie Jelle Vanendert, Tim Wellens und Tiesj Benoot bauen konnte. "Das Team hat den ganzen Tag über perfekt gearbeitet. Wir waren bei der Jagd auf die Spitzengruppe immer in den ersten Reihen platziert“, lobte Gallopin seine Mannschaftskollegen, die auch im Finale präsent waren.
Das eröffnete der Kapitän mit einer ersten, noch vereitelten Attacke am vorletzten Anstieg und sparte danach noch einige Kräfte auf, als die siebenköpfige Ausreißergruppe wieder gestellt wurde. Den zwei Kilometer langen Schlussanstieg zum Ziel an der Zitadelle von Namur nahm er an ungefähr fünfzehnter Position fahrend in Angriff. "Je weiter es bergauf ging, umso besser fühlte ich mich. An einem gewissen Punkt war ich dann bereit, nochmals zu attackieren und dann habe ich alles gegeben, was ich hatte“, beschrieb Gallopin seinen entscheidenden Antritt, den er gut einen Kilometer vor dem Ziel wagte.
Doch um ein Haar hätte Gallopin den schon sicher geglaubten ersten Saisonsieg noch aus der Hand gegeben. Als der Tscheche Petr Vakoc (Etixx-Quick-Step) auf den letzten 200 Metern seine späte Aufholjagd startete, schrumpfte der Vorsprung des Spitzenreiters bedenklich zusammen. "Auf den letzten 50 Metern kam Vakoc wirklich nahe an mich ran und ich geriet in Stress“, gestand Gallopin ein. "Aber zum Glück war ich schnell genug, um den Sieg nach Hause zu bringen“, fügte er erleichtert an.
Damit konnte Lotto Soudal die erfolgreiche Titelverteidigung feiern, nachdem im vergangenen Jahr Jens Debusschere den GP de Wallonie gewonnen hatte. Der Belgier stand diesmal nicht am Start, wurde aber durch Gallopin bestens vertreten.
Und mit seiner Vorstellung hat sich der Teamkollege von André Greipel als Medaillenkandidat für die Europameisterschaften empfohlen, zumal ihm der 17 Mal zu befahrende Rundkurs von Plumelec gefallen dürfte. Der enthält nämlich den Anstieg zur Côte Cadoudal, einen 1,7 Kilometer langen und im Schnitt 6,2 Prozent steilen Anstieg, an dessen Ende sich auch das Ziel befindet.
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