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18.09.2016 | (rsn) – Gegen Weltmeister Peter Sagan war im Straßenrennen der Europameisterschaften kein Kraut gewachsen. Auch das Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) musste die Überlegenheit des Slowaken anerkennen, der sich auf einem schweren Kurs in Plumelec im Westen Frankreichs im Bergaufsprint nach 236 Kilometern (17 Runden) überlegen vor dem Franzosen Julian Alaphilippe und dem Spanier Daniel Moreno die Goldmedaille sicherte.
Damit entschied Sagan nicht nur die erste Profi-Austragung der kontinentalen Titelkämpfe für sich, sondern fügte seinem Regenbogentrikot auch noch das weiße Jersey mit dem blauen Brustreifen und den gelben Sternen hinzu.
Dagegen standen die Deutschen am Ende mit leeren Händen da. Ausgerechnet Kapitän Simon Geschke hatte das Pech, in der entscheidenden Phase von einem Defekt gestoppt zu werden. "16 Runden hatte ich Zeit für einen Reifenschaden, aber dann, ausgerechnet im ungünstigsten Moment, passiert es. Ich bin sehr enttäuscht, denn ich habe mich gut gefühlt, war lange noch nicht am Limit. Aber acht Kilometer vor dem Ziel hatte ich keine Chance mehr, nach dem Reifenwechsel vorzufahren“, haderte der Freiburger mit dem Schicksal.
Der Plattfuß war umso ärgerlicher, als das mit einer Mischung aus erfahrenen (Geschke, Paul Voß, Paul Martens, Johannes Fröhlinger, Andreas Schillinger) und jungen Talenten (Emanuel Buchmann, Mario Vogt, Raphael Freienstein, Rick Zabel) angetretene deutsche Team auf dem anspruchsvollen Kurs über lange Zeit eine mehr als nur ordentliche Vorstellung abgeliefert hatte. "Das war heute ein sehr sportliches Rennen, da lag echt Zug drauf“, sagte Buchmann, und Voß fügte an: "Es war ein sehr schnelles Rennen, leider wollten meine Beine nicht so wie mein Kopf. Aber wir haben uns gut verkauft. Leider hatte Simon im Finale Pech und bekam einen Platten, sonst wäre er viel weiter vorn platziert.“
Bester Fahrer des deutschen Aufgebots war Martens, der 1:10 Minuten hinter dem souveränen Sagan auf Rang 36 das Ziel erreichte. Der 32-Jährige lobte vor allem die Organisatoren dafür, "dass es so kurzfristig gelungen ist, eine gute Alternativveranstaltung zu Nizza zu organisieren. Es war ein sehr offensives Rennen, mit vielen Aktionen, eine Meisterschaft eben. Ich denke, diese EM hat Zukunft“, fügte der Klassikerspezialist an.
Und auch die jungen deutschen Fahrer zeigten sich von der Veranstaltung begeistert. "Ich hätte mir mehr zutrauen sollen, aber mein Respekt vor dem Feld und der langen Distanz war groß. Es war sehr spannend für mich, heute mit Leuten wie Sagan und Gilbert zu fahren. Da merkt man doch, was das noch für ein Unterschied ist: National fährt man vorn und hängt alle ab, und hier wird man abgehängt“, stellte Freienstein fest. Der 25-Jährige aus Kaiserslautern belegte einen respektablen 75. Platz und ließ damit gut 25 Konkurrenten hinter sich.
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