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21.10.2016 | (rsn) – Zum Auftakt der 2. Abu Dhabi Tour (2.HC) lief es bei Dimension Data nicht nach Wunsch. Im Finale verlor Mark Cavendish das Hinterrad seines Anfahrers Mark Renshaw und musste sich mit Rang drei begnügen. Und auch auf der heutigen 2. Etappe, die über 115 Kilometer rund um Abu Dhabi führte, blieb der Brite in der entscheidenden Phase auf sich allein gestellt.
Doch diesmal machte es Cavendish besser und sprintete aus dem Windschatten des Italieners Elia Viviani, dessen Sky-Team mit einer massiven Tempoverschärfung auf den letzten 500 Metern die fünfköpfige Ausreißergruppe des Tages noch eingefangen hatte, zu seinem insgesamt neunten Sieg in diesem Jahr.
"Ich bin glücklich darüber. Wir wollten heute gewinnen und ich habe mich gut gefühlt. Es war ein chaotischer Sprint, in dem ich in der vorletzten Kurve meinen Lead-out verloren habe. Ich dachte, das war’s, aber dann kamen wir wieder zurück. Ich war froh, als ich in der letzten Kurve hinter Sky war und dann an ihnen vorbeiziehen konnte“, kommentierte Cavendish seinen ersten Sieg seit dem 16. Juli, als er den letzten seiner vier diesjährigen Tour-Etappenerfolge feiern konnte.
Dagegen konnte der 27-jährige Viviani, im Vorjahr zweimaliger Etappengewinner in Abu Dhabi, die perfekte Vorarbeit seiner Mannschaftskollegen nicht vollenden und musste sich mit Rang zwei begnügen, gefolgt von seinen Landsleuten Andrea Guardini (Astana) und Jakub Mareczko (Willier Southeast).
Auftaktsieger Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) kam nicht über den sechsten Platz hinaus und musste nach nur einem Tag das Rote Trikot des Spitzenreiters der Rundfahrt an Cavendish abgeben, der vor der morgigen Königsetappe nun vier Sekunden vor dem Italienischen Meister und sechs vor dem Belgier Jens Keukeleire (Orica-BikeExchange) liegt.
Weder André Greipel (Lotto Soudal) noch John Degenkolb (Giant-Alpecin) spielten im Finale eine Rolle. Der Deutsche Meister, der in Abu Dhabi ohne Sprintzug unterwegs ist, war schon gestern abgeschlagen. Der Auftaktzweite Degenkolb konnte zwar auch heute wieder auf die Arbeit seiner Teamkollegen bauen, war dann aber in der letzten Kurve ungünstig positioniert und konnte nicht in den Sprint eingreifen. "Es war sch… heute“, kommentierte der Oberurseler enttäuscht, aber nicht verärgert gegenüber radsport-news.com im Ziel den Ausgang der Etappe, die bis auf den Schlusskilometer von einer zunächst sechs-, dann fünfköpfigen Spitzengruppe dominiert worden war.
Jan Polanc (Lampre-Merida), Stanislau Bazhkou (Minsk), Dion Smith und Samuel Williams (beide ONE), Eugert Zhupa (Willier-Southeast) und Jens Keukeleire (Orica-BikeExchange) hatten sich schon kurz nach dem Start davon gemacht und trotz eines Maximalvorsprungs von nur gut zwei Minuten gute Chancen auf einen Ausreißercoup – und das, obwohl sich mehrere Sprinterteams in der Verfolgung ablösten und der Abstand 20 Kilometer vor dem Ziel schon deutlich unter die Zwei-Minuten-Grenze gesunken war.
Dann aber schlief das Tempo im Feld kurzzeitig ein, wogegen die Gruppe um Keukeleire und Smith, die bereits gestern als Ausreißer unterwegs waren, gut harmonierte – auch, nachdem Bazhkou ins Feld zurückgefallen war.
Erst als sich Sky auf dem Schlusskilometer mit mehreren Fahrern vor das Feld spannte, konnten die Verfolger rund 500 Meter vor dem Ziel schließlich die Lücke doch noch schließen. Andy Fenn jagte mit Viviani am Hinterrad durch die letzte Kurve und brachte seinen Kapitän mustergültig in Position. Doch dem Bahn-Olympiasieger saß Cavendish im Nacken, der von Vivianis Hinterrad erst spät in den Wind ging und sich knapp gegen den Italiener durchsetzte.
Am Samstag machen die Sprinter Pause, stattdessen kommen auf der 3. Etappe die Kletterspezialisten zum Zug. Im 10,8 Kilometer langen Schlussanstieg zum Jebel Hafeet wird der Kampf um die Gesamtwertung und um die Nachfolge von Esteban Chaves (Orica-Bike Exchange) entschieden. Der Titelverteidiger aus Kolumbien ist diesmal nicht am Start der Abu Dhabi Tour.
Highlight-Video der 2. Abu Dhabi-Etappe: