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23.11.2016 | Im Profi-Radsport ist Watt-basiertes Training seit über zehn Jahren üblich. Da die Preise für Leistungsmesssysteme in den letzten zwei Jahren teilweise deutlich gefallen sind, wird die Watt-Messung und das darauf aufgebaute Training auch für Freizeitsportler interessant - besonders, wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht: Dann lassen sich so die Trainings-Effekte deutlich steigern.
Dazu ein Interview mit dem Sportwissenschaftler Björn Geesmann, Gründer und Geschäftsführer des Leistungsdiagnose-Instituts "Staps" in Köln und Hamburg.
Frage: Wie unterscheidet sich Watt-Training am Rennrad, wo es seit vielen Jahren verbreitet ist, und am Mountainbike, wo es noch die Ausnahme ist?
Björn Geesmann: Vorweg möchte ich festhalten, dass viele MTB-Fahrer auch gerne das Rennrad als Trainingsmittel verwenden. Der Biker hat daher eigentlich den Vorteil, die Vorteile der Leistungsmessung auf dem Rennrad, als auch auf dem Mountainbike nutzen zu können.
Ok - was sind nun die Unterschiede?
Grundsätzlich liegt der größte Unterschied in der Streckenbeschaffenheit. Wo sich das Training auf der Straße gut standardisieren lässt, und man die Strecken passend zum Trainingsinhalt wählen kann, ist diese Möglichkeit auf dem MTB geringer. Umso wichtiger wird dann der Leistungsmesser, der mir die Möglichkeit gibt, meine Trainingsvorgaben auch auf unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten-/ untergründen etc. durchzuführen.
Das Training auf der Straße und im Gelände ist also deutlich anders...
Ja, grundsätzlich ist das MTB-Training etwas komplizierter, was die Durchführung angeht: Sogenannte Leertretzeiten ohne Belastung sind schwieriger zu vermeiden, und das Einhalten der Trainingsinhalte ist nicht so gut möglich.
Welche Rolle spielt die Leistungsmessung im Training?
Der Leistungsmesser ist ein wichtiges Hilfsmittel, das die Qualität im MTB-Training deutlich anhebt, wie auch auf der Straße.
Der Parameter Leistung kennt nämlich keine Befindlichkeit, keine Steigungen oder Neigungen, keinen Gegen- oder Rückenwind.
Die Umsetzung erfolgt durch eine viel schnellere Anpassung an Belastungs-Intensitäten schneller, das Einhalten der Trainingsbereiche wird präziser, und zudem sind die Analyse-Funktionen mit einem Leistungsmesser um ein Vielfaches höher. Im Grunde wird das Training deutlich objektiver und vor allem qualitativer.
Brauche ich also keine Herzfrequenz?
Die Herzfrequenz sollte nicht vernachlässigt werden, und das subjektive Feedback des Sportler nicht verloren gehen. Daher würde ich immer die Kombination, und das Verhältnis der Leistung zur Herzfrequenz heranziehen, um das Training optimal zu gestalten und zu analysieren.
Wie sollten die Grundzüge eines guten Watt-Trainingsplans für Biker aussehen?
Es gibt drei große Bausteine des Trainings mit dem Leistungsmesser: Die Vorbereitung, das Training selbst, und das Analysieren des Trainings.
In der Vorbereitung gilt es, zunächst den richtigen Leistungsmesser zu kaufen, in Anlehnung an die eigenen Anforderungen, diesen dann sauber zu kalibrieren, die Head-Unit im Sinne der späteren Analyse mit korrekter Aufzeichnungsfrequenz, Uhrzeit, etc. einzustellen, und die Kalibrierung auch immer wieder zu überprüfen.
Dann das Training...
Im Training selbst lassen sich mit Leistungsmessung die Trainingsbereiche schneller erreichen, und zudem genauer einhalten. Die Leertretzeiten, bzw. die Zeiten im Bereich geringer Leistung, unterhalb G1-Bereich, die nicht wirklich als Training gelten, sollten gering gehalten werden, oder. nach Möglichkeit komplett reduziert werden. Ein Gradmesser für eine qualitativ durchgeführte Einheit sollte eine relative Zeit von maximal fünf Prozent unterhalb des G1-Bereichs sein - ausser natürlich bei Regenerations-Einheiten.
Schließlich die Analyse...
Richtig - denn seine ganzheitliche Power entfaltet der Leistungsmesser eigentlich erst mit der Analyse der Einheit. Die Leertretzeiten, das Einhalten der Trainingsbereiche, Intervall- und Pausenzeiten etc. können genau analysiert werden. Zudem ist das Verhältnis von Leistung zur Herzfrequenz als Mischung aus objektiven Faktoren, der Leistung. und subjektiven Faktoren, der Herzfrequenz, ein wichtiger Indikator für die Qualität des Trainings.
Weitere Vorteile?
Hinzu kommt das saubere Ablegen der Datei auf einer Trainings-Plattform oder im Trainings-Tagebuch, um nicht nur eine Analyse der einzelnen Einheit, sondern auch des Trainingsblocks, der Trainingswoche oder sogar des ganzen Trainingsjahres vorzunehmen.
Wie stark sollte man sich in einem Marathon- oder Cross-Country-Wettkampf an Watt-Werte halten?
Der Leistungsmesser sollte bei solchen Wettkämpfen ein Hilfsmittel sein – nicht mehr, und nicht weniger. Auch in solchen Rennen zählen Technik, Taktik, die adäquate Versorgung mit Energie etc. Bei längeren Passagen kann der Leistungsmesser natürlich helfen, um z.B. nicht zu überpacen.
Die Belastungen sind beim Biken oft wesentlich kürzer sehr hoch, im Unterschied zum Rennrad...
In Renn-Situationen gerät der Leistungsmesser in den Hintergrund - kann dann aber zum Beispiel für eine schnelle Erholung im Rennen wieder herangezogen werden. Der Sportler sollte die Vorzüge des Leistungsmessers als Hilfsmittel nutzen, sich aber von dem Gerät nicht abhängig machen, oder gar einbremsen lassen.
Manche Hersteller empfehlen Watt-Meter auch für Enduro-Fahrer/ -Rennen. Aus Ihrer Sicht sinnvoll?
Auch Enduro-Fahrer trainieren mehr als nur Technik und Co. Eine entsprechende Ausdauer-Leistungsfähigkeit ist wichtig, um technische Fähigkeiten auch unter höchster Belastung oder nach längerer Belastungszeit aufrechtzuerhalten. Daher würde ich für das Training Leistungsmesser empfehlen. Im Rennen gibt es für Enduro-Fahrer allerdings sicher wichtigere Aspekte, als die Leistung zu beobachten - und sich permanent danach zu richten.
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