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27.04.2017 | (rsn) - Die Spanien-Rundfahrt könnte 2020 zum ersten Mal seit 32 Jahren wieder die Kanarischen Inseln besuchen. Das hat Renndirektor Javier Guillén der spanischen Zeitung AS in Madrid erklärt und auch mögliche Besuche in Marokko sowie Portugal für die nächsten Jahre in Aussicht gestellt. "Wir würden gerne Ceuta und Melilla erreichen - möglicherweise indem wir auch durch Marokko fahren", erklärte Guillén mit Blick auf die beiden autonomen spanischen Städte an der nordafrikanischen Küste. "Aber über allem steht der Gedanke an die Kanaren. Ich träume von vier Etappen, zwei auf Gran Canaria und zwei auf Teneriffa", so der Rundfahrtchef weiter.
Die Idee, die Inselgruppe rund 1.000 Kilometer südwestlich des europäischen Festlandes im Atlantik zu besuchen, hatte Guillén bereits für die Vuelta 2012. Damals scheiterte das Vorhaben allerdings an den Kosten. Schiffe für den Convoy und das Material brauchen 26 Stunden für die Strecke, die Fahrer würden natürlich fliegen. Die Kosten lägen bei rund zwei Millionen Euro, so Guillén.
"Wenn wir es hinbekommen, sprechen wir von 2020 und würden alle möglichen Teilhaber involvieren: lokale Institutionen, die nationale Regierung und auch Extra-Sponsoren für dieses Vorhaben", erklärte der Spanier.
Zum letzten und bislang einzigen Mal stattete die Vuelta den Kanaren im Jahr 1988 einen Besuch ab. Damals gewann der Italiener Ettore Pastorelli ein 17,4 Kilometer langes Auftaktzeitfahren auf Teneriffa und das Team BH Sport zwei Tage später ein 34 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren auf Gran Canaria - und nur einen Tag später entschied der Niederländer Mathieu Hermans in Badajoz in der Provinz Extremadura die erste Festlandsetappe für sich. Ein Transfer ohne Ruhetag wäre heute wohl kaum mehr denkbar. Allerdings müsste es sich bei dem Besuch auf den Kanaren auch nicht um den Vuelta-Start handeln. Denkbar wäre dort auch der Abschluss der dreiwöchigen Rundfahrt.
In diesem Jahr startet die Spanien-Rundfahrt am 19. August zum dritten Mal in ihrer Geschichte außerhalb Spaniens. Nach Lissabon 1997 und Assen 2009 beginnt die dritte Grand Tour des Jahres im französischen Nimes mit einem Mannschaftszeitfahren.
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