Erster Tagessieg für Bora – Froome behält Rot

Am Sierra de la Pandera endet Majkas Vuelta-Leidenszeit

Foto zu dem Text "Am Sierra de la Pandera endet Majkas Vuelta-Leidenszeit"
Rafal Majka (Bora-hansgrohe) hat die 14. Vuelta-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.09.2017  |  (rsn) - Ihren Ruf als schwerste der drei großen Landesrundfahrten hat die Vuelta a Espana nicht von ungefähr. Für die Austragung 2017 sparten sich die Organisatoren den ersten Anstieg der HC-Kategorie allerdings bis zum 14. Teilstück auf. Der Auserwählte war schließlich der Sierra de la Pandera als finaler Schlusspunkt der Etappe über 175 Kilometer.

Den Tagessieg nach der zwölf Kilometer langen Tortur zum Ziel sicherte sich Rafal Majka von der deutschen Equipe Bora-hansgrohe als letzter verbliebener Fahrer einer ehemaligen Spitzengruppe. Hinter dem Polen folgten Miguel Ángel López (Astana, +0:27) und Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida, +0:31). Chris Froome (Sky) hielt sich trotz einiger Attacken schadlos und verteidigte als Tagesvierter sein Führungstrikot.

Für Majka bedeutet der Etappensieg eine Art Wende in einer bislang unglücklichen Spanien-Rundfahrt. „Ich kam hier mit Ambitionen für die Gesamtwertung an, wurde krank und war schon beinahe auf der Heimreise. Nun bin ich unheimlich glücklich – auch für meine Teamkollegen. Sie haben an mich geglaubt und mich unterstützt“, erklärte der Pole im Ziel.

Majka gehörte zu einer Ausreißerformation, die sich nach ungefähr 20 Kilometern gebildet hatte. Neben dem 27-Jährigen befanden sich auch noch sein Teamkollege Patrick Konrad sowie Alexis Gougeard (Ag2r), Simon Clarke, Davide Villella (Cannondale-Drapac), Rui Costa (UAE Team Emirates), Bart De Clercq (Lotto-Soudal), Luis Angel Mate (Cofidis), Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) und Ricardo Vilela (Manzana Postobon) in der Gruppe. Ihr Maximalvorsprung wuchs auf 7:30 Minuten.

Die personelle Überzahl in der Gruppe nutze Bora zu einer ersten Selektion durch Konrad im Anstieg zum Puerto Locubin (2. Kategorie) 25 Kilometer vor dem Ziel. Anschließend war die Spitzengruppe auf das Bora-Duo, Villela, Costa,und De Clercq reduziert. Den finalen Anstieg erreichte das Sextett jedoch lediglich mit 1:45 Minuten Vorsprung auf die große Favoritengruppe – entsprechend gering schienen die Erfolgsaussichten auf den Tagessieg.

Nach aufopferungsvoller Arbeit von Konrad versuchte Majka schließlich zehn Kilometer vor dem Ziel alleine sein Glück, verteidigte zäh seinen Vorsprung und wurde belohnt. „Ich hatte gute Beine und Patrick Konrad machte einen großartigen Job in der Gruppe, Zehn Kilometer vor dem Ziel wusste ich, dass ich es alleine probieren musste. Es war von da an wie ein Zeitfahren“, so der Kletterspezialist. Für Bora-hansgrohe war es nach etlichen Anläufen endlich der ersehnte Tagessieg bei dieser Spanien-Rundfahrt.

Der Schlagabtausch der Favoriten Sierra de la Pandera zögerte sich bis vier Kilometer vor dem Ziel hinaus. Romain Bardet (Ag2r) und Richard Carapaz (Movistar) attackierten als Erstes, ihnen folgte Esteban Chaves (Orica-Scott) und schließlich fand sich eine kleine Gruppe mit Carapaz, Chaves, Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Alberto Contador (Trek-Segafredo). Spitzenreiter Froome schien dagegen kurz im Hintertreffen, schaffte aber kurz darauf mit Miguel Ángel López (Astana) den Anschluss nach vorne.

Der Südamerikaner zog zwei Kilometer vor dem Ziel schließlich mit einem unwiderstehlichen Antritt der Gruppe davon und sicherte sich 27 Sekunden hinter Majka den zweiten Etappenplatz. Durch Platz drei in der Tageswertung konnte Nibali (+0:31) zumindest vier Sekunden Zeitbonifikationen auf den zeitgleichen Froome im Ziel verbuchen.

In der Gesamtwertung liegt Froome nun 55 Sekunden vor Nibali, neuer Dritter ist der Niederländer Wilco Kelderman (Sunweb/ +2:17), der Chaves vom Podium verdrängte. Der Kolumbianer verlor auf den letzten Kilometern im Anstieg den Kontakt nach vorne und kam mit 57 Sekunden Rückstand ins Ziel. Im Klassement fiel er auf Platz fünf (+2:39) zurück. Dazwischen schob sich noch Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin/+2:25).

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2017Führt Froome Team Sky zu Gold im WM-Zeitfahren?

(rsn) - Im vergangenen Jahr verpasste Team Sky mit Rang vier im WM-Mannschaftszeitfahren in Doha/Katar das Podium um 17 Sekunden. Diesmal wollen Chris Froome & Co. zum Auftakt der 84. UCI-Straßenwelt

11.09.2017Grandiose Bilanz: Quick-Step holt 16 GrandTour-Etappensiege

(rsn) - So erfolgreich wie in dieser Saison war Quick-Step Floors noch nie bei den GrandTours. Nicht weniger als 16 Etappensiege fuhr das belgische Team beim Giro d’Italia, der Tour de France und de

11.09.2017Froome: Kommendes Jahr das Giro-Tour-Double im Programm?

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat sich am letzten Tag der 72. Vuelta a España nicht damit zufrieden gegeben, sein Rotes Trikot des Gesamtführenden sicher über die Ziellinie in Madrid zu bringen. Der 3

11.09.2017Highlight-Video der Schlussetappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Die Schlussetappe der 72. Vuelta a Espana war nur zu Beginn ein Schaulaufen für Chris Froome (Sky). Der Brite, der sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung der dritten GrandTour des

10.09.2017Trentin jubelt in Madrid – Gesamtsieger Froome holt auch Grün

(rsn) - Schlussakt bei der Vuelta a Espana 2017. Die letzte Etappe über 117,6 Kilometern von Arroyomolinos in die spanische Landeshauptstadt nach Madrid gewann schließlich Matteo Trentin (Quick-Step

10.09.2017Zakarin reif für einen Grand Tour-Sieg?

(rsn) - Strahlende Gesichter bei Katusha Alpecin. Aufgrund des dritten Platzes von Ilnur Zakarin war die Stimmung so aufgehellt, wie die Sonne vom Madrider Himmel herunterbrannte. Sogar der mächtige

10.09.2017Trentin gewinnt Schlussetappe, Froome Gesamtsieger

(rsn) - Matteo Trentin (Quick-Step Floors) hat am letzten Tag der 72. Vuelta a España seinen vierten Tagessieg bejubeln können. Der 28 Jahre alte Italiener entschied am Sonntagabend die abschließen

10.09.2017"Unangemessenes Verhalten": Vuelta für Eiking vor Schlussetappe beendet

(rsn) - Odd Christian Eiking (FDJ) ist nicht mehr zur letzten Etappe der Vuelta a Espana angetreten. Wie sein Team via Twitter mitteilte, sei der Norweger gestern durch ein "unangemessenes Verhalten"

10.09.2017Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 72. Vuelta a Espana in Nimes sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 10. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkrankungen o

10.09.2017Der Pistolero auf Pericos Spuren

(rsn) - Alberto Contador hat mit seinem tollen Sieg am Angliru eine glanzvolle Radsport-Karriere vollendet. Aber eines ist ihm nicht gelungen: Seine letzte Vuelta a Espana auf dem Podium zu beenden. E

10.09.2017Nibali: "Bin froh, meinen zweiten Platz verteidigt zu haben"

(rsn) - Der Rückstand von 1:37 Minuten auf Chris Froome (Sky) war nicht klein – aber wo, wenn nicht auf der Etappe zum berüchtigten Alto de L´Angliru hätte sich Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida)

10.09.2017Geht Kelderman den gleichen Weg wie Dumoulin?

(rsn) - Der vorletzte Tag der Vuelta a Espana scheint nicht der des Team Sunweb zu sein. Vor zwei Jahren stürzte Tom Dumoulin auf der schweren Bergetappe noch vom ersten auf den sechsten Gesamtrang a

Weitere Radsportnachrichten

03.03.2025Keine Einigkeit vor Rennabbruch bei der Tour du Rwanda

(rsn) – Der Abbruch der Schlussetappe bei der Tour du Rwanda auf dem für die momentan wackelnden Weltmeisterschaften Ende September geplanten Rundkurs in Kigali hat am Sonntag für große Diskussio

03.03.2025Evenepoel mit Soudals Giro-Team ins Höhentrainingslager

(rsn) – Auf dem Weg zurück ins Renngeschehen steht für Remco Evenepoel der nächste Schritt ins Renngeschehen bevor. Nach seinem Unfall Anfang Dezember, bei dem er mit einem Postauto kollidierte u

03.03.2025Profis wieder falsch abgebogen: Kamera-Motorrad bekommt Gelbe Karte

(rsn) – Die Gelben Karten saßen am Wochenende locker bei den Kommissaren der UCI. Gleich drei Verwarnungen sprachen die Regelhüter in den Rennen aus. Die dabei wohl offensichtlichste ging im Final

03.03.2025Zieht van der Poel seinen Saisonstart vor?

(rsn) – Steigt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) frühere in die Straßensaison ein als geplant? Es handelt sich zwar bloß um ein paar Tage, aber das Radsportportal Wielerflits will erf

03.03.2025Bissegger und Wellens versuchen ihr Glück, aber ohne Erfolg

(rsn) – Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R) und Tim Wellens (UAE – Emirates – XRG) haben bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) am Sonntag das Unmögliche probiert: Sie wollten einen Massensprint

03.03.2025Denk nach Openingsweekend: “Da darf man auch gefrustet sein“

(rsn) – Der Auftakt in die Klassikersaison ist für Red Bull – Bora – hansgrohe nicht so gelaufen, wie man es sich vorgestellt hatte. Sowohl am Samstag nach dem Omloop Nieuwsblad in Ninove als a

03.03.2025Laporte fehlt Visma mindestens bis Mailand-Sanremo

(rsn) – Das Openingsweekend hat Christophe Laporte bereits verpasst. Mit Blick auf die Ergebnisse seines Teams Visma – Lease a Bike ein herber Schlag, denn das einzig zählbare Resultat für die n

03.03.2025Kurios! Degenkolb wurde im Ziel des Omloops vergessen

(rsn) – Etwas verwirrend und kurios endete der Omloop Nieuwsblad für John Degenkolb – zumindest was die Ergebnisliste des ersten Klassikers im Jahr anging. Dort war der Kapitän das Teams Picnic

02.03.2025Mayrhofer: “Ich war gestern hinterm Rennen, heute wollte ich davor“

(rsn) – Marius Mayrhofer hat den zweiten Teil des Openingsweekends bei Kuurne-Brüssel-Kuurne am Sonntag maßgeblich mitbestimmt. Nachdem er dort im vergangenen Jahr für Tudor den neunten Platz ers

02.03.2025Pogacar will nach Mailand-Sanremo über Roubaix-Teilnahme entscheiden

(rsn) – Er kann es einfach nicht lassen. Während beim Openingsweekend in Belgien die europäische Klassikersaison ihren Aufgalopp machte und Lust auf mehr Hügel und Kopfsteinpflaster weckte, hielt

02.03.2025Bike Aid mit unglaublicher Tour du Rwanda

Auch wenn beim Team Bike Aid leichte Enttäuschung über den Abbruch der letzten Etappe der Tour du Rwanda herrschte, überwog die Euphorie über das Abschneiden bei der gesamten Rundfahrt. “Leider

02.03.2025Van Aert kann auch bei Kuurne keinen Unterschied machen

(rsn) – Dreimal in Folge hatte das Team Visma – Lease a Bike in den letzten Jahren Omloop Nieuwsblad gewonnen, zweimal zuletzt Kuurne-Brüssel-Kuurne. Die Mannschaft, die das Openingsweekend, den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine