British-Cycling-Chefin: “Schlag gegen den Radsport“

Harrington kritisert Veröffentlichung von Froomes positivem Test

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Unter Dopingverdacht: Chris Froome (Sky) | Foto: Cor Vos

12.01.2018  |  (rsn) - Julie Harrington, die Vorsitzende des Britischen Radsportverbands, hat die Veröffentlichung des positiven Dopingtests von Chris Froome (Sky) kritisiert und bestätigt, dass der Tour-und Vuelta-Sieger weiterhin für die britische Nationalmannschaft startberechtigt ist.

"Das ist ein Schlag gegen den Ruf des Radsports, gegen den Ruf des Athleten. Man braucht sich nur die Twitter-Feeds und die Kommentare unter den Artikeln anzuschauen, und Leute werden sich ihre eigenen Gedanken machen, obwohl sie nicht die vollständigen Beweise haben. Schade“, sagte Harrington, die es lieber gesehen hätte, wenn die Informationen nicht an die Öffentlichkeit gelangt wären und Froome die Gelegenheit gegeben worden wäre, zu beweisen, dass der massiv erhöhte Salbutamolwert auf der 18. Vuelta-Etappe nicht in betrügerischer Absicht zustande gekommen ist.

"Das Problem an diesem Fall ist, dass der Prozess durchgesickert ist, und während jemand versucht, zu beweisen, warum dieses negative analytische Ergebnis zustande gekommen ist, wird es schon vor dem Gericht der öffentlichen Meinung diskutiert", begründete sie ihre Kritik.

Der Fall Froome war im Dezember nach einer gemeinsamen Recherche der Tageszeitungen Le Monde und The Guardian bekanntgeworden. Erst danach bestätigte der Radsportweltverband UCI, dass beim Briten am 7. September bei einem Test während der Spanien-Rundfahrt ein Wert des Asthmamittels Salbutamol festgestellt worden war, der die erlaubte Grenze deutlich überschritten hatte. Froome wurde bei der Straßen-WM in Norwegen Ende September über die auffällige Probe informiert und gemäß den UCI-Regeln nicht suspendiert. Das ist auch der Grund dafür, dass der 32-Jährige weiterhin für die Nationalmannschaft startberechtigt ist, wie Harrington betonte.

“Er ist nicht gesperrt, er steht weiterhin zur Auswahl. Der Athlet selber hat die Möglichkeit, sich selbst von der Selektion auszuschließen, aber nach den Regeln des Rennsports steht er zur Verfügung und ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist“, sagte die Chefin von British Cycling.

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