P&S-Neuzugang hegt keine Profi-Ambitionen mehr

Walsleben: “Ich will dazu beitragen, dass sich das Team verbessert“

Von Christoph Adamietz

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Philipp Walsleben (P&S Thüringen) | Foto: P&S Team Thüringen

22.01.2018  |  (rsn) – Nach seinem Abschied vom Cross hatte sich Philipp Walsleben noch leise Hoffnungen gemacht, bei einem Profi-Straßenteam unterzukommen. Als sich diese Tür allerdings nicht öffnete, war für den 30-Jährigen schnell klar, dass er sich einem ambitionierten Nachwuchsteam anschließen möchte, in dem er seine Erfahrung an die aufstrebenden Talente weitergeben kann. Genau diese Möglichkeit bietet sich Walsleben nun beim von Lars Wackernagel geleiteten P&S Team Thüringen, das ihn für die Saison 2018 unter Vertrag nahm.

"Lars hatte mich direkt im November kontaktiert. Ich fand es von Anfang an ein spannendes Projekt und ich bin dann auch zügig wieder auf ihn zurückgekommen. Wir konnten uns dann letztlich auch relativ schnell einigen“, sagte der sechsmalige Deutsche Crossmeister zu radsport-news.com. Auch wenn er parallel zum Radsport noch Medieninformatik studiert, sieht Walsleben seine Tätigkeit bei P&S Thüringen praktisch als Fulltime-Job. "Auch wenn es ein Eliteteam ist, fühle ich mich doch als Profi“, betonte er.

Zu seinen sportlichen Zielen wollte Walsleben noch nicht viel sagen. "Ich kann die Rennen, die wir fahren, noch nicht allzu gut einschätzen. Ich will erst mal das Team, aber auch die Rennen kennen lernen. Wichtig ist mir, der Mannschaft zu helfen, es geht mir auch nicht darum, mir eine gewisse Anzahl an Siegen zum Ziel zu setzen“, fügte der Kleinmachnower an

Vielmehr gehe es darum, seine Erfahrung an die jungen Teamkollegen weiterzugeben, so Walsleben: "Ich freue mich, dass ich mit so vielen jungen und motivierten Fahrern zusammenarbeiten kann. Ich möchte dazu beitragen, dass sich das Team verbessert und einfach Spaß haben.“

Auch wenn er mit großen sportlichem Ambitionen das Jahr 2018 angeht, so spekuliert Walsleben nicht mehr darauf, den Sprung in eine der beiden höchsten Divisionen des Radsports zu schaffen. "Profi zu werden ist ein schwerer Weg und die Chancen sind sehr gering. Es wäre falsch, da noch einmal alles rein zu investieren. Das hätte dann auch eine egoistische Fahrweise meinerseits zur Folge, und das ist nicht der Plan“, sagte er.

Nach zehn Jahren beim belgischen Beobank-Corendon-Team freute sich Walsleben über den nun erfolgten Tapetenwechsel. "Es ist alles anders. Ich fahre das Rad eines anderen Radherstellers, trage ein anderes Trikot, lerne neue Teamkollegen kennen und bekomme vor allem auch einen Einblick in die Rad-Bundesliga. Das sind alles neue Dinge, neue Herausforderungen“, meinte er.

Bei seinem bisherigen Team seien die Straßeneinsätze freiwillig gewesen, die Teamkollegen allesamt Crosser und der Fokus sei auf den Winter gerichtet. "Meine neuen Teamkollegen trainieren alle voll für die Straßensaison““, benannte er den großen Unterschied.

Dass er auch über Talent auf der Straße verfügt, stellte Walsleben in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis. 2013 gewann er eine Etappe der schweren Tour Alsace (2.2) und wurde Gesamtdritter; zudem entschied er die Baltic Chain Tour (2.1) für sich. In den vergangenen beiden Jahren konnte er sich zudem das Bergtrikot der Czech Cycling Tour (2.1) und der Tour du Limousin (2.1) sichern.

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