Komplette Strecke in Monza vorgestellt

Harter Frauen-Giro: Teamzeitfahren, Bergzeitfahren, Zoncolan

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Harter Frauen-Giro: Teamzeitfahren, Bergzeitfahren, Zoncolan"
Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) gewann den Giro d´Italia 2017 zum zweiten Mal. | Foto: Cor Vos

27.03.2018  |  (rsn) - Im königlichen Palast von Monza ist am Montag die Route des Giro d'Italia der Frauen im kommenden Juli vorgestellt worden. Die prestigeträchtigste und längste Rundfahrt im Kalender beginnt am 6. Juli mit einem Mannschaftszeitfahren am Lago Maggiore in Verbania, wo der Giro vor zwei Jahren geendet hatte, und endet am 15. Juli in Cividale del Friuli im Friaul. Alle zehn Etappen bleiben in Norditalien, wobei ein 15 Kilometer langes Bergzeitfahren zwischen Lanzada und Diga di Campo Moro in der Lombardei auf der 7. sowie eine Bergankunft am Monte Zoncolan auf der 9. Etappe als Höhepunkte vorgestellt wurden.

"Die Ehre den Giro Rosa zu organisieren, wird Jahr für Jahr größer", erklärte Rundfahrtchef Giuseppe Rivolta in Monza. "Wir haben uns verbessert und wollen die Qualität des Rennens, das als wichtigstes und prestigeträchtigstes Rennen im UCI Women's WorldTour-Kalender bekannt ist, weiter steigern." Mit dazu beitragen, das Standing des Rennens zu verbessern, könnte in diesem Jahr ein täglicher Live-Stream. Das wurde bislang zwar nicht offiziell bestätigt, spukt aber als Gerücht bei gut informierten Insidern über die sozialen Kanäle.

Los geht es in Verbania am Lago Maggiore mit einem flachen, 15,5 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren. Etappe 2 führt das Rennen in die Region Alessandria zwischen Mailand und Ligurien, wo in Ovada eine wellige, 120,4 Kilometer lange Etappe beginnt und endet, die in erster Linie den Sprinterinnen gehören dürfte. Noch sprinterfreundlicher wird es tagsdrauf bei 132 topfebenen Kilometern rund um Corbetta. Und auch das vierte Teistück über 109 Kilometer mit Start und Ziel in Piacenza scheint trotz eines Anstiegs der 3. Kategorie über gut 200 Höhenmeter etwa zu Rennmitte für eine Massenankunft gemacht.

Etappe 5 führt das Rennen zurück an den Lago Maggiore und in bergigeres Terrain. Ein fünf Kilometer langer und 440 Höhenmeter überbrückender Anstieg der 2. Kategorie beim Ort Lesa dürfte dort zu Beginn des letzten Renndrittels das Peloton teilen und das Gesamtklassement vorsortieren. Richtig hart wird es einen Tag später in Gerola Alta am Comer See, wo nach 114 Kilometern in 1.050 Metern Höhe die erste Bergankunft der Rundfahrt ansteht - am Ende eines rund 13 Kilometer langen Anstiegs, der etwa 800 Höhenmeter überbrückt und mit einem steilen Schlusskilometer endet.

Etappe 7 wartet dann mit dem 15 Kilometer langen Bergzeitfahren auf, das vom 990 Meter hoch gelegenen Lanzada hinauf nach Gera di Campo Moro führt, mit dem Zielstrich 2.000 Meter über dem Meer. Anschließend folgt, nach einem Transfer von über 300 Kilometern, am nächsten Tag die 121,6 Kilometer lange 8. Etappe von San Giorgio di Perlena nach Breganze, die drei kürzere Anstiege beinhaltet - den letzten Aber erst knapp zehn Kilometer vor dem Ziel.

Die Vorentscheidung über den Gesamtsieg dürfte auf der 9. Etappe fallen, wenn es von Tricesimo zunächst rund 80 Kilometer recht flach gen Norden geht, bevor die Straße immer steiler ansteigt und schließlich auf dem berüchtigten Monte Zoncolan endet. Verwendet wird hierbei die 10,1 Kilometer lange und im Schnitt 11,9 Prozent steile Anfahrt von Ovaro aus, die Rampen mit bis zu 22 Steigungsprozenten beinhaltet.

Doch auch auf dem Zoncolan steht die Gesamtsiegerin des Giro d'Italia 2018 noch nicht fest, da die 120,3 Kilometer am Schlusstag nicht zu einer flachen Triumphfahrt werden, sondern in San Leonardo zehn Kilometer vor dem Ziel noch einen Bergpreis der 1. Kategorie beinhalten, von dem es nur noch bergab zum Ziel in Cividale del Friuli geht. Der Anstieg von San Leonardo ist zwar nur etwa sechs Kilometer lang, dafür aber steil und überbrückt 450 Höhenmeter.

Ein alljährlich kritisches Thema bei den Routen des Giro d'Italia der Frauen bleiben die langen Transfers. Selbst wenn die Teams täglich im Zielort oder dem Startort des nächsten Tages übernachten würden, was unrealistisch ist, wären zwischen der Auftaktetappe in Verbania und dem Start der Schlussetappe in Cividale del Friuli mindestens 1.450 Kilometer in Fahrzeugen zurückzulegen - abends nach oder morgens vor Etappen, einen Ruhetag gibt es schließlich nicht.

Besonders ins Gewicht fällt dabei ein 340 Kilometer langer Transfer vom Ziel des Bergzeitfahrens in Diga di Campo Moro (7. Etappe) in der lombardischen Provinz Sondrio zum Startort des achten Teilstücks, San Giorgio di Perlena in der Region Vicenza. Auffällig ist auch die topografisch nicht logische Abfolge der ersten fünf Etappen im Nordwesten Italiens, wo das fünfte Teilstück im Nachbarort des Auftakt-Teamzeitfahrens stattfindet, die Etappen zwei, drei und vier dazwischen aber weit südlicher stattfinden. Derartige Streckenplanungen deuten auf Schwierigkeiten beim Finden von Etappenorten zu Wunschterminen hin.

Die Etappen:
1. Etappe, 6. Juli: Verbania - Verbania (15,5 km, Mannschaftszeitfahren)
2. Etappe, 7. Juli: Ovada - Ovada (120,4 km)
3. Etappe, 8. Juli: Corbetta - Corbetta (132 km)
4. Etappe, 9. Juli: Piacenza - Piacenza (109 km)
5. Etappe, 10. Juli: Omegna - Omegna (117,7 km)
6. Etappe, 11. Juli: Sovico - Gerola Alta (114,1 km, Bergankunft)
7. Etappe, 12. Juli: Lanzada - Diga di Campo Moro (15 km, Bergzeitfahren)
8. Etappe, 13. Juli: San Giorgio di Perlena - Breganze (121,6 km)
9. Etappe, 14. Juli: Tricesimo - Monte Zoncolan (104,7 km, Bergankunft)
10. Etappe, 15. Juli: Cividale del Friuli - Cividale del Friuli (120,3 km)

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.04.2025Titelverteidigerin Longo Borghini kann beim Brabantse Pijl starten

(rsn) – Knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kehrt Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) wieder ins Feld zurück. Wie ihr Team mitteilte, wird die Italienische Meisterin am Fr

14.04.2025Juniorin Leis gewinnt Frauen-Bundesliga in Steinfurt

(rsn) - Nachdem bereits im letzten Jahr eine U19-Fahrerin das Frauenrennen in Steinfurt gewinnen konnte, knüpfte in diesem Jahr Magdalena Leis (Mangertseder-BAY/RLP) an diesen Erfolg an. Im Sprint s

13.04.2025Borghesi und EF Education glänzen bei Paris-Roubaix

(rsn) – WorldTour-Rennen und der US-amerikanische Zweitdivisionär EF Education – Oatly: Das passt 2025 sehr gut zusammen. Nachdem die Schweizerin Noemi Rüegg die Tour Down Under zu Saisonbeginn

13.04.2025Ferrand-Prevot fuhr Pflasterklassiker nur zum Training

(rsn) – Auf dem Fahrrad ist Pauline Ferrand-Prevot eine Alleskönnerin. Sie gewann in ihrer Karriere schon Weltmeistertitel auf der Straße, beim Gravel, im Cyclocross und im Mountainbike. Vor acht

13.04.2025Wiebes: “Wir können nicht immer gewinnen“

(rsn) – Vier Eintagesrennen der Women’s World Tour in Folge konnte das Team SD Worx – Protime aus den Niederlanden dank ihrer Superstars Lorena Wiebes und Lotte Kopecky gewinnen. Bei Paris-Rouba

12.04.2025Highlight-Video des 5. Paris-Roubaix Femmes

(rsn) - Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) hat als erste Französin Paris-Roubaix gewonnen. Die Straße-Weltmeisterin von 2014 setzte sich 25 Kilometer vor dem Ziel aus der umfangreichen

12.04.2025Ferrand-Prevot: “Die fuhren so schnell, ich war fast abgehängt“

(rsn) – Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet: Visma – Lease a Bike konnte dem mit Lorena Wiebes und Lotte Kopecky als Favoriten ins Rennen gegangenen Team SD Worx – Protime ein Schnippchen sch

12.04.2025Mountainbike-Queen Ferrand-Prevot gewinnt die Königin der Klassiker

(rsn) – Pauline Ferrand-Prevot hat drei Jahre nach ihrem Partner Dylan van Baarle (beide Visma – Lease a Bike) Paris-Roubaix gewonnen. Die Weltmeisterin von 2014 setzte sich 25 Kilometer vor dem Z

11.04.2025Die Strecke des Paris-Roubaix Femmes 2025

(rsn) - Auch wenn die Frauen bei der erst 5. Austragung ihres Paris-Roubaix (1.WWT) sicherlich noch nicht jeden Pflasterstein des Klassikers kennen, wartet auf sie am Samstag doch ein bekannter Parcou

11.04.2025Die Aufgebote für das 5. Paris-Roubaix Femmes

(rsn) – Einen Tag vor dem Männerrennen starten die Frauen zum fünften Mal zu Paris-Roubaix Femmes (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Denain, von wo aus insgesamt 23 Teams auf die 148,5 Kilo

11.04.2025Wer kann Titelverteidigerin Kopecky stoppen?

(rsn) – Nach vier Ausgaben von Paris-Roubaix Femmes (1.WWT) könnte es erstmals zweifache Siegerin geben. Titelverteidigerin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nämlich ist wegen ihres Erfolges bei

10.04.2025Paris-Roubaix Femmes: Die ersten vier Jahre

(ran) – Im Gegensatz zum Paris - Roubaix der Männer, das 1896 erstmals ausgetragen wurde, feierte die Frauen-Ausgabe der “Königin der Klassiker“ erst 2021 ihre Premiere. Das Rennen endet zwar

Weitere Radsportnachrichten

16.04.2025Rutsch: “Ich habe das wirklich gebraucht“

(rsn) – Beim 122. Paris-Roubaix (1.UWT) fuhr Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty)  bei einem “Ritt auf Messers Schneide“ ein Ergebnis heraus, “dass der Kopf dingend brauchte“, wie er RSN b

16.04.2025Fretin stürmt auf Aniolkowskis Rad zum ersten Sieg in der Heimat

(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die Ronde van Limburg (1.1) für sich entschieden. Der 24-jährige Belgier setzte sich bei seinem dritten Saisonsieg nach 178,6 Kilometern von Hasselt nach Tongere

16.04.2025Spuckattacke gegen van der Poel: Mann muss Geldstrafe zahlen

(rsn) – Bereits bei der E3 Classic im März wurde Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vom Streckenrand attackiert. Der Zuschauer, der ihn damals bespuckt hatte, wurde mittlerweile von der

16.04.2025Brenner rückt als Tagesdritter auch im Gesamtklassement vor

(rsn) – Nach dem fünften Platz zum Auftakt ist Marco Brenner (Tudor) auf der 2. Etappe des 7. Giro d´Abruzzo (2.1) auf dem Podium gelandet. Hinter dem portugiesischen Solosieger Ivo Oliveira (UAE

16.04.2025Degenkolb: “Das komplette Gesamtpaket rechts ist kaputt“

(rsn) - Trotz schwerster Armverletzungen denkt John Degenkolb (Picnic – PostNL) nicht ans Karriereende. Nachdem er 2016 im Trainingslager von Calpe von einem Auto umgefahren worden war, will sich de

16.04.2025Titelverteidigerin Longo Borghini kann beim Brabantse Pijl starten

(rsn) – Knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kehrt Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) wieder ins Feld zurück. Wie ihr Team mitteilte, wird die Italienische Meisterin am Fr

16.04.202562. Eschborn-Frankfurt: Viele starke Puncheure am Start

(rsn) - Zwei Wochen vor dem Start von Eschborn-Frankfurt hat der Veranstalter die vorläufige Startliste des 1.Mai-Klassikers bekanntgegeben. Mit der Startnummer 1 wird Vorjahressieger Maxim Van Gils

16.04.2025Söderqvist folgt Teutenberg zum Profiteam von Lidl – Trek

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.04.2025Das Amstel Gold Race im Rückblick: die letzten zehn Jahre

(rsn) – Das Amstel Gold Race bildet traditionell den Auftakt der sogenannten Ardennenklassiker. Schmale Straßen sowie viele kurze, aber steile Anstiege kennzeichnen das einzige niederländische Wor

15.04.2025Flaschenwerfer entschuldigt sich bei van der Poel

(rsn) – Nach der Flaschen-Attacke gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei Paris-Roubaix hat sich nun auch erstmals der Täter zu Wort gemeldet. Über einen Anwalt ließ der Mann, ein

15.04.2025WM-Straßenrennen 2027: In Sallanches gibts´s ein Kletterfestival

(rsn) – Im Rahmen der Präsentation der zweiten “Super-WM“, die vom 24. August bis 3. September 2027 im Département Haute-Savoie in den französischen Alpen stattfindet, hat der Radsportweltver

15.04.2025Red-Bull-Teamchef Denk: “Vielleicht fehlt der Klassikerfuchs“

(rsn) – In den letzten Wochen stand genau jene Klassikerfraktion im Dauereinsatz, die Red Bull – Bora – hansgrohe zur neuen Saison so massiv verstärkt hatte. Mit dem im Winter etablierten eigen

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Il Giro Abruzzo (2.1, ITA)
  • Ronde van Limburg (1.1, BEL)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)