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28.04.2018 | (rsn) - Abgerechnet wird zum Schluss: Obwohl Jakob Fuglsang (Astana) zwischenzeitlich zweimal von den Besten abgehängt wurde, gewann der Däne die Königsetappe der Tour de Romandie über 149,2 Kilometer rund um Sion nach einer Attacke etwa 15 Kilometer vor dem Ziel aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus.
48 Sekunden nach Fuglsang entschied Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) den Sprint der Verfolger für sich und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber dem Tagesdritten Egan Bernal (Sky) vor der morgigen Abschlussetappe auf acht Sekunden aus. Ex-Weltmeister Rui Costa (Team United Emirates) wurde Vierter vor dem Vorjahressieger Richie Porte (BMC).
"Ich war heute nicht der Stärkste, habe aber trotzdem gewonnen", kommentierte Fuglsang seinen ersten Saisonerfolg. "Ich habe gesehen, dass Roglic und Bernal sich belauern, deshalb hatte ich gehofft, nochmal nach vorn zu kommen. Ich musste den richtigen Moment finden und zum Glück gab es diese kurze Gegensteigung. Die anderen haben sich auf das Klassement fokussiert, das hat mir in die Karten gespielt. Ich wollte lieber gewinnen und nicht Fünfter werden um im Klassement ein bisschen besser abzuschneiden. Es war Alles-oder-Nichts, heute hat sich das ausgezahlt", beschrieb Fuglsang die entscheidende Rennsituation.
Der 33-Jährige hatte sich in der Abfahrt vom Les Collons (1. Kat.)gelöst und aufgrund der Uneinigkeit der Verfolger schnell einen Vorsprung von 40 Sekunden herausgefahren. Diesen verteidigte der Astana-Profi auch auf den letzten flachen sieben Kilometern. Dahinter sprinteten seine ehemaligen Begleiter um die Ehrenplätze, wobei Roglic im Fotofinish knapp vor Bernal Zweiter wurde. Costa kam zeitgleich als Vierter ins Ziel, Porte handelte sich zwei Sekunden Rückstand ein, verteidigte aber seinen dritten Gesamtrang.
Bei bestem Radsportwetter hatte sich bereits früh eine Gruppe um den Sieger der 2. Etappe, Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Andrey Amador (Movistar), Mikel Nieve (Mitchelton-Scott), Hugh Carthy (EF-Drapac) und Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) abgesetzt und den Großteil des Rennens über fünf Berge bestimmt. Allerdings betrug der Vorsprung des Quintetts nie mehr als zweieinhalb Minuten, da vor allem Team Sky im Feld ein hohes Grundtempo anschlug, um dem bisherigen Gesamtzweiten Bernal das Terrain für einen Angriff auf das Gelbe Trikot von Roglic vorzubereiten.
Carthy sicherte sich zwar die ersten drei Bergwertungen vor De Gendt, doch der Belgier war bereits mit 13 Zählern in die Etappe gegangen und sammelte unterwegs genügend Punkte, um morgen das Bergtrikot Richtung Genf zu tragen. Zudem gewann De Gendt die vierte Wertung des Tages, ehe er sich am letzten Anstieg zurückfallen ließ und das Ziel in Sion mit mehreren Minuten Rückstand erreichte.
Bewegung kam ins Feld, als der Gesamtneunte Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) am vorletzten Anstieg des Tages etwa 60 Kilometer vor dem Ziel attackierte und Ion Izagirre (Bahrain-Merida) sowie Daniel Martinez (EF-Drapac) mit sich zog. Gemeinsam kam das Trio jedoch nicht näher als 25 Sekunden an die Spitze heran, weshalb sich Pernsteiner von der Spitze zurückfallen ließ, um in der Anfahrt auf den letzten Berg für seinen Kapitän Izagirre das Tempo zu machen.
Mit dem Zusammenschluss an der Spitze direkt am Fuße der letzten Steigung lag die Gruppe etwa eine Minute vor dem Favoritenfeld, in dem Sky das Tempo anzog und den Abstand rasch halbierte. Etwa zehn Kilometer vor der Bergwertung attackierte Bernal aus dem Feld heraus und schloss gemeinsam mit Roglic rasch zu den beiden verbliebenen Spitzenreitern Buchmann und Nieve auf. Die Gruppe harmonierte allerdings nicht, auch weil Roglic und Bernal sich belauerten. So konnten mehrere Fahrer, unter ihnen auch Fuglsang, wieder aufschließen, ehe Bernal mit einem erneuten Antritt Roglic mit sich zog und beide zu den kurzfristig enteilten Costa und Fuglsang vorfuhren.
Die beiden Führenden der Gesamtwertung erwiesen sich ihren Begleitern zwar als überlegen und passierten die Bergwertung mit einigen Sekundne Vorsprung, allerdings schlossen Costa, Porte und in der Abfahrt auch Fuglsang wieder auf. Der Däne fackelte nicht lange und attackierte an einer kurzen Gegensteigung, wohingegen sich die Verfolger anschauten. Vor allem Roglic konnte mit der Situation anscheinend gut leben, nahm Fuglsang doch Bernal wichtige Bonussekunden auf dem Zielstrich weg. So gewann der Astana-Fahrer rasch die entscheidenden Meter an Vorsprung und holte sich die Königsetappe der diesjährigen Austragung der Tour de Romandie.
In der Gesamtwertung nimmt Roglic die bereits erwähnten acht Sekunden auf Bernal in die morgige flache Abschlussetappe. Porte hat schon 35 Sekunden Rückstand, Fuglsang rückte mit 1:16 Minuten Abstand auf Rang vier vor. Costa (+1:23), Steven Kruiswijk (LottoNL-Jumbo/+2:32), Rohan Dennis (BMC/+2:49), Pierre-Roger Latour (AG2R/+2:49), Buchmann (+3:09) sowie Daniel Martin (United Emirates/+3:12) komplettieren die Top Ten.
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