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13.05.2018 | (rsn) - In Abwesenheit von Titelverteidiger George Bennett (LottoNL-Jumbo) beginnt am Sonntag in den USA die 13. Auflage der Kalifornien-Rundfahrt (13- 19. Mai / 2.UWT). Doch auch ohne den Neuseeländer, der derzeit beim Giro d’Italia auf Klassementjagd geht, hat das Rennen durch den Sonnenstaat ein illustres Starterfeld und eine abwechslungsreiche Route vorzuweisen. Neben 13 WorldTour-Teams finden sich mit Hagens Berman Axeon, Holowesko -Citadel, Rally Cycling sowie UnitedHealthcare vier US-amerikanische Zweitdivisionäre auf der Startliste.
Die Strecke: Der Parcours führt 2018 vom Süden Kaliforniens Tag für Tag in Richtung Norden. Den Auftakt macht ein 136 Kilometer langes Rundstreckenrennen in Long Beach. Über zwölf flache Runden direkt am Pazifik kommen die Sprinter auf ihre Kosten und zu der Gelegenheit, mit einem Etappensieg das Gelbe Trikot zu übernehmen.
Dieses dürfte der Auftaktsieger jedoch schnell wieder los sein, endet die 2. Etappe über 155 Kilometer doch an der Gibraltar Road. Der Schlussaufstieg zur etwa 1000 Meter hoch gelegenen Zielankunft weist auf zwölf Kilometern Länge knapp acht Prozent durchschnittliche Steigung auf. Die Kletterer dürften die Chance beim Schopf packen, Zeit zwischen sich und die Konkurrenz zu legen.
Doch schon am dritten Tag bietet sich die Chance zur Revanche. Der Abschnitt über 197 Kilometer zur Rennstrecke von Laguna Seca weist auf den letzten 35 Kilometern vier kurze aber giftige Anstiege auf, der letzte davon gut 2,5 Kilometer vor der Ziellinie. Ein Finale, gemacht für die Puncheure um Weltmeister Peter Sagan, der in Laguna Seca im Jahr 2016 triumphierte und auch diesmal als erster Anwärter auf den Etappensieg gilt.
Auch am vierten Tag wird wieder am Klassement gearbeitet: Ein Einzelzeitfahren über 34,7 weitgehend flache Kilometer rund um San Jose steht auf dem Programm. Klassementfahrer, die an der Gibraltar Road Zeit verloren haben, dürften hier besonders motiviert sein, Boden gutzumachen. Die reinen Kletterer hingegen werden hoffen, auf der recht langen Distanz möglichst wenig an Zeit zu verlieren.
Die 5. Etappe von Stockton nach Elk Grove über 176 Kilometer ist erneut etwas für die Sprinter, ehe tags darauf auf der Königsetappe das Endklassement der Kalifornien-Rundfahrt zementiert wird. Von Folsom auf nahezu Meereshöhe führen 197 Kilometer zum über 2000 Meter hoch gelegenen Lake Tahoe. Mit dem Carsons Pass wird nach 128 Kilometern mit 2600 Metern über dem Meer der höchste Punkt der Rundfahrt passiert. Die letzte große Schwierigkeit wartet mit dem Daggett Summit (2200 Meter NN) gut zehn Kilometer vor dem Ziel, ehe nach einer kurzen Abfahrt die letzten Meter nochmals leicht bergan führen.
Ideales Terrain für einen frühen Angriff, um das Klassement nochmals ordentlich durcheinander zu schütteln. Der Führende nach der Etappe dürfte mit ziemlicher Sicherheit auch die Rundfahrt gewinnen, da am letzten Tag erneut eine sprinterfreundliche Etappe über 146 Kilometer um Sacramento den Abschluss bildet.
Die Favoriten: Da die Creme de la Creme der Rundfahrer derzeit beim Giro d’Italia weilt oder sich in Trainingslagern befindet, ist die Liste der großen Rundfahrer eher überschaubar. Dennoch stehen mit Rafal Majka (Bora-hansgrohe) der Vorjahreszweite sowie mit Tejay Van Garderen (BMC) der Sieger von 2013, zwei Top-Fahrer ganz oben auf der Favoritenliste. Dazu kommen mit Adam Yates (Mitchelton-Scott) und Egan Bernal (Sky) zwei Namen, die in diesem Frühjahr bei den WorldTour-Rundfahrten bereits für Furore gesorgt haben.
Mit Ian Boswell (Katusha-Alpecin) und Matthias Frank (AG2R) sind zudem zwei Fahrer zum erweiterten Kreis zu zählen, die in den Staaten häufig aufblühen und starke Leistungen abliefern. Gespannt sein darf man auch auf Neilson Powless (LottoNL-Jumbo). Der 21-Jährige US-Amerikaner beendete die Rundfahrt vor zwei Jahren als Gesamtneunter und gab damals als Etappenfünfter an der Gibraltar Road eine Kostprobe seines Klettervermögens ab.
Aus deutscher Sicht dürfte Lennard Kämna (Sunweb) ein interessanter Fahrer sein. Das lange Zeitfahren liegt dem 21-Jährigen und auch am Berg ist das Leichtgewicht in der Lage, mit den Besten mitzufahren. Ein Rang unter den Top Ten in der Endabrechnung wäre daher keine allzu große Überraschung, zumal sein Team ohne ein erklärtes Rundfahrer-Ass in die Vereinigten Staaten reist.
In den Sprints erhalten die Fans auf einen Vorgeschmackauf die Tour de France. Mit Marcel Kittel (Katusha-Alpecin), Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), Caleb Ewan (Mitchelton-Scott), Alexander Kristoff (Team United Emirates), Mark Cavendish (Dimension Data) und nicht zuletzt dem 16-maligen Kalifornien-Etappensieger Peter Sagan (Bora-hansgrohe) liest sich die Liste der schnellen Männer wie der Zieleinlauf einer Tour-Etappe. Ein klarer Favorit ist dabei kaum auszumachen, zumal sich den Sprintern wohl drei Gelegenheiten zum Kräftemessen bieten werden. Und vielleicht kann auch Maximilian Walscheid (Sunweb) bei den arrivierten Stars mitmischen.
Im Einzelzeitfahren werden vor allem die Spezialisten wie Van Garderen, Taylor Phinney (EF-Drapac), Nils Politt (Katusha-Alpecin) und eben Kämna um den Tagessieg kämpfen.
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Die Etappen:
1. Etappe, 13. Mai: Long Beach - Long Beach, 136 km
2. Etappe, 14. Mai: Ventura - Gibraltar Road, 155 km
3. Etappe, 15. Mai: King City - Laguna Seca, 197 km
4. Etappe, 16. Mai: San Jose – San Jose, 35 km, EZF
5. Etappe, 17. Mai: Stockton – Elk Grove, 176 km
6. Etappe, 18. Mai: Folsom – South Lake Tahoe, 197 km
7. Etappe, 19. Mai: Sacramento – Sacramento, 146 km
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