Italien-Rundfahrt bot dünne Sprinter-Konkurrenz

Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

Foto zu dem Text "Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl"
Sam Bennett (Bora-Hansgrohe, links) und Elia Viviani (Quick-Step Floors, rechts) dominierten die Sprint-Ankünfte beim Giro d´Italia 2018. | Foto: Cor Vos

28.05.2018  |  (rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d'Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg bei diesem Giro unter Dach und Fach gebracht und so dafür gesorgt, dass er und Elia Viviani (Quick-Step Floors) sich die Sprintankünfte der Italien-Rundfahrt 2018 möglichst fair aufgeteilt haben: drei für Bennett, vier für Viviani. Das konnten sie auch relativ problemlos tun, denn ebenbürtige Konkurrenz gab es keine.

"Ich bin noch derselbe. Ich muss weiterhin morgen aufstehen, mir neue Ziele setzen und weitermachen - den Fokus halten und das nicht in meinen Kopf steigen lassen", erklärte Bennett, und tat gut daran, bescheiden zu bleiben. Er und Viviani wurden beim Giro als Sprint-Superstars gefeiert und sammelten fleißig Grand-Tour-Tagessiege. Doch man darf nicht den Fehler machen, daraus zu schließen, dass einer von ihnen oder gar beide nun zur absoluten Weltspitze der Sprinter gehören.

Zu viele schnelle Männer fehlten bei dem mit Top-Rundfahrern bestückten Giro. Angesichts des schweren Parcours' der Italien-Rundfahrt und auch der Vuelta a Espana wird die Tour de France mehr und mehr zur einzigen wirklich sprinterfreundlichen Grand Tour. Und dementsprechend konzentrieren sich die schnellsten Männer der Welt in diesem Jahr auch allesamt auf Frankreich:

Marcel Kittel (Katusha-Alpecin), André Greipel (Lotto Soudal), Fernando Gaviria (Quick-Step Floors), Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Arnaud Démare (Groupama-FDJ), Caleb Ewan (Mitchelton-Scott), Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Michael Matthews (Sunweb), Mark Cavendish (Dimension Data), Nacer Bouhanni (Cofidis) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) - sie alle werden im Juli in Frankreich in den wichtigsten Sprints des Jahres um Siege kämpfen, und fast alle von ihnen hätten Bennett und Viviani beim Giro wohl das Wasser reichen können.

Anders als Gaviria, der sich mit seinen vier Giro-Etappensiegen im vergangenen Jahr bei Quick-Step Floors für die Tour-Kapitänsrolle 2018 bewarb und diese nach Kittels Abgang nun auch bekommen hat, dürfte Viviani auch 2019 hinter dem Kolumbianer an Rang zwei bei seinem neuen Rennstall stehen - genauso, wie für Bennett wohl kaum ein Weg an Sagan vorbeiführen dürfte. Im Gegenteil: Beide bekommen durch Fahrer wie Alvaro Hodeg, Fabio Jakobsen oder Pascal Ackermann vielleicht sogar schon bald teamintern Druck von hinten.

"Die Maglia Ciclamino wurde nach meinem zweiten Etappensieg zum großen Ziel. Wir haben viel gearbeitet und viel Energie investiert. Aber ich wollte unbedingt in Rom ankommen, um das Trikot mit nach Hause zu nehmen", erklärte Viviani nach der Schlussetappe in der "ewigen Stadt". Der Sieg in der Giro-Punktewertung ist ein toller Triumph für den 29-jährigen Italiener und den Palmares eines jeden Fahrers hoch anzusiedeln. Aber speziell nach diesem Giro sollte man diesen Erfolg auch nicht überbewerten. Denn wenn es der Italien-Rundfahrt 2018 an einem fehlte, dann an Sprintern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

28.05.2018Dekker: “Froomes Kraftaufwand war nicht unglaublich“

(rsn) - Thomas Dekker war bis Ende 2014 Teil des WorldTour-Pelotons. Beim Giro d´Italia kehrte der Sieger von Tirreno-Adriatico 2006 nun an den Rand des Fahrerfeldes zurück - als Reporter im Video-T

Weitere Radsportnachrichten

31.01.2025Pidcock stürmt im Grünen Trikot zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Nach einem weiteren überlegenen Auftritt hat Tom Pidcock (Q36.5) den Gesamtsieg bei der 5. AlUla Tour (2.1) vor Augen. Der 25-jährige Brite entschied die 4. Etappe über 140,9 Kilometer vo

31.01.2025Großbritannien holt mit Bäckstedt und zwei Junioren WM-Titel

(rsn) – Großbritannien hat sich für die denkbar knappe Sprintniederlage und Silber im Vorjahr revanchiert und bei der Cross-Weltmeisterschaft in Liévin im Teamwettbewerb die erste Goldmedaille ge

31.01.2025Hofer könnte für Österreich Cyclocross-Geschichte schreiben

(rsn) - Ein Österreicher als Mitfavorit beim Cyclocross, das klingt fast so als würde ein Belgier zu den heißesten Kandidaten beim Abfahrtsrennen in Kitzbühel zählen. Doch mit Valentin Hofer kann

31.01.2025Fünf der auf Mallorca verletzten Bahnfahrer wieder in Deutschland

(rsn) – Von den sechs deutschen Bahnradsportlern der Ausdauer-Nationalmannschaft, die zu Wochenbeginn im Training auf Mallorca von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurden, sind fünf inzwische

31.01.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin

(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei

31.01.2025Meisen bittet zum letzten Tanz, Benz mit Medaillenchance

(rsn) – Sieben Rennen werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar - zum 2. Februar) im nordfranzösischen Liévin ausgetragen. An sechs davon werden auch deutsche Athletinnen und Athlete

31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an

(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der

30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus

(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein

30.01.2025Eekhoff bei AlUla-Tour gegen Laternenpfahl geprallt

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der 3. Etappe der AlUla-Tour musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden, wo beim Niederländer ein Kieferbruch und ein abgeb

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Serra Tramuntana (1.1, ESP)