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13.08.2018 | (rsn) - Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) muss zwar weiter auf seinen dritten Saisonsieg warten. Doch nach einem starken Sprint im Finale des Auftakts zur 14. BinckBank Tour kann der 30-Jährige die kommenden Aufgaben bei der Rundfahrt durch die Niederlande und Belgien selbstbewusst in Angriff nehmen.
Kittel musste sich am Montag nach 177,3 Kilometern von Heerenveen nach Bolsward bei regnerischen Bedingungen nur knapp Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) geschlagen geben. Aus fast aussichtsloser Position angetreten, zog der Erfurter auf den letzten Metern noch an seinen Konkurrenten vorbei - lediglich zum 21 jährigen Niederländer, der sich wieder auf die clevere Vorarbeit seiner Teamkollegen verlassen konnte, fehlten einige Zentimeter.
"Angesichts der Tatsache, dass aus unserem Leadout Baptiste Planckaert, Rick Zabel und Slava Kuznetsov auf den letzten zehn Kilometern gestürzt sind und ich von weit hinten kommen musste ist das ein schönes Resultat. Aber ich habe in der vergangenen Woche gut trainiert und ich bin hungrig auf einen Sieg. Ich freue mich auf die kommenden Tage“, sagte Kittel.
Dritter wurde der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott), gefolgt vom Norweger Kristoffer Halvorsen (Sky) und Max Walscheid (Sunweb), der als zweitbester deutscher Profi Fünfter wurde.
Mit seinem vierten Saisonsieg übernahm Jakobsen auch die Führung im Gesamtklassement. Kittel folgt hier mit vier Sekunden Rückstand auf Rang zwei vor Jakobsens Landsmann Elmar Reinders (Roompot - Nederlandse Loterij), der an den Sprints des Goldenen Kilometers fünf Bonussekunden sammelte.
"Das ist der größte Sieg, seit ich Profi geworden bin und ich bin wirklich stolz auf mich und auf das Team, das heute Morgen sein Vertrauen in mich gesetzt und einen perfekten Job abgeliefert hat“, freute sich Jakobsen. "Jetzt wollen wir versuchen, eine weitere Etappe zu gewinnen und mit dem Team auf Gesamtwertung zu fahren. Mit Niki (Terpstra) und Zdenek (Stybar) haben wir hier zwei Junges dabei, die schon die BinckBank Tour gewonnen haben, und mit Yves Lampaert haben wir eine weitere Option“, sagte er zu den Zielen seines Teams, dem er den bereits 54. Saisonsieg bescherte.
So lief die Etappe…
Schon auf den ersten Kilometern zogen bei regnerischem Wetter Manuele Boaro (Bahrain-Merida), Julius Van den Berg (EF-Drapac), Dimitri Peyskens (WB Aqua Protect Veranclassic), Elmar Reinders (Roompot - Nederlandse Loterij), Dries De Bondt (Vérandas Willems-Crelan) und Thomas Sprengers (Sport Vlaanderen - Baloise) auf flachem Terrain davon.
Angesichts eines Maximalvorsprungs von 3:30 Minuten auf das von LottoNL-Jumbo und Quick-Step Floors angeführte Feld besaßen die Ausreißer kaum Chancen auf einen Coup. Eingangs der ersten von drei Zielrunden zu je 20 Kilometern war der Vorsprung bereits auf rund 1:30 Minuten geschrumpft. Die sechs Ausreißer machten allerdings noch am Goldenen Kilometer die drei Bonussprints 23 Kilometer vor dem Ziel unter sich aus. Dabei sicherten sich De Bondt und Reinders jeweils fünf Sekunden, Sprenger und Peyskens je drei sowie Boaro zwei Sekunden.
Eingangs der Schlussrunde hatte das Feld den Rückstand auf nur noch 40 Sekunden reduziert, und nun beteiligten sich auch andere Sprintermannschaften wie Trek-Segafredo und Katusha-Alpecin an der Jagd. Auf den folgenden Kilometern fielen zunächst Reinders und Peyskens aus der Spitze heraus, ehe 13 Kilometer vor dem Ziel auch die restlichen vier Ausreißer auf einer langen Geraden eingefangen wurden.
In der Folge ließ das Feld keine Ausreißer mehr ziehen, vereitelte Attacken von Nico Denz (AG2R) und danach von Jan-Willem van Schip (Roompot - Nederlandse Loterij), wobei der Gewinner des Feldwege-Rennens KOGA Slag om Norg (1.1) im Gegensatz zum EM-Neunten aus Deutschland einen Vorsprung von rund 15 Sekunden herausfahren konnte, um dann doch auf den letzten vier Kilometern wieder gestellt zu werden.
Im Finale wartete Quick-Step Floors wieder bis zu den letzten Metern, ehe das "Wolfsrudel“ sich vorne einklinkte und Jakobsen in Position fuhr. Der musste dann allerdings doch einen langgezogenen Sprint fahren, zunächst bedrängt von Ewan und schließlich von Kittel, der seinen Sprint von etwa zehnter Position aus begann, um dann aber die höchste Endgeschwindigkeit zu entwickeln, was ihm sogar fast noch den Sieg eingebracht hätte.
Überschattet wurden die letzten Kilometer von mehreren Stürzen, bei denen Kittel seinen Anfahrer Rick Zabel verlor. Während der 24-Jährige aus Unna lediglich durch einen zu Boden gehenden Fahrer gestoppt wurde, musste Teamkollege Viacheslav Kuznetsov noch auf der Strecke ärztlich versorgt werden, ehe der Russe mit einem Krankenwagen weggebracht wurde.
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