--> -->
07.09.2018 | (rsn) - Es ist spannend bei der Vuelta. Nach der ersten Hälfte der dreiwöchigen Rundfahrt liegen die Favoriten auf den Gesamtsieg innerhalb von Sekunden. Das Rennen hat viel zu bieten, und trotzdem schießt es sich in diesem Jahr immer weiter ins Abseits. Der Grund: Die Sicherheit der Fahrer wird immer wieder gefährdet. Einen weiteren peinlichen Tiefpunkt erreichte das Rennen am Ende der 12. Etappe in Manon. Nach der Zieldurchfahrt kollidierten Tagessieger Alexandre Geniez (Ag2r La Mondiale) und der Zweitplatzierte Dylan van Baarle (Sky) mit einem Offiziellen, der neben dem Zielfotografenbereich den Weg versperrte.
"Es ist inakzeptabel, dass nach Monaten der Arbeit von allen Beteiligten, um die Sicherheit bei Rennen zu verbessern, nun so etwas passiert", echauffierte sich Gianni Bugno, der Vorsitzender der Fahrer-Gewerkschaft CPA in einer schnellen Stellungnahme nach der Etappe - nur wenige Stunden nachdem bekannt geworden war, dass der Italiener auf seinem Posten Konkurrenz bekommen könnte. Denn Ex-Profi David Millar will CPA-Präsident werden. Bei der Vuelta dürften sich beide mit dem Wort "inakzeptabel" einig sein.
Der mit einer Jacke des Veranstalters und einem Akkreditierungsumhänger ausgestattete Mann, der für den kuriosen Zusammenstoß sorgte, hatte offensichtlich hinter der Zielankunft einen Job zu erledigen und sich in der Zeit vertan. Jedenfalls sprang er hektisch links über die Absperrung zwischen Ziellinie und Fotografen, als Geniez und van Baarle bereits auf den letzten 100 Metern waren und um den Sieg spurteten. Zu diesem Zeitpunkt darf niemand mehr im Zielbereich sein. Er rannte am rechten Straßenrand so schnell er konnte vor den Fahrern weg, die ihn aber genau da erreichten, wo der Platz am engsten war: neben den Fotografen. Auch da hat niemand etwas verloren, weil die Fahrer den Korridor zum Ausrollen brauchen. Es kam zum Zusammenprall und van Baarle überschlug sich, bevor Mark Padun (Bahrain-Merida) und Dylan Teuns (BMC) per Vollbremsung mit stehenden Hinterrädern auf ihn drauf rutschten.
"Er hat einige Schnitte an seiner rechten Hüfte und am Ellbogen sowie eine Prellung an der rechten Oberkörperseite im Bereich der Rippen", sagte Sky-Teamarzt Neil Heron über den Zustand von van Baarle am Abend. "Außerdem hat er recht starke Schmerzen im rechten Oberschenkel - ich denke vom Aufprall. Aber das müssen wir in den nächsten Stunden beobachten." Ob van Baarle die Vuelta am Freitag fortsetzen kann, ist offen.
"Wenn es einen Massensprint mit 100 Fahrern gegeben hätte, hätte es noch viel schlimmer kommen können", äußerte auch Etappensieger Geniez Unverständnis dafür, dass es zu dieser Situation kommen konnte. Er selbst blieb, wie wohl auch der Offizielle, weitgehend unverletzt. "Ich verstehe nicht, warum so viele Leute im Zielbereich sind. Es ist wirklich eine Schande, dass so etwas passiert, trotz aller Sicherheitsregularien, die es schon gibt."
Wenn es zu der von Geniez angesprochenen Massenankunft gekommen wäre, hätte es auf dieser Etappe allerdings bereits vorher Probleme gegeben. Die Zielgerade war eng, die Absperrgitter standen nicht gerade und sorgten so auch dafür, dass van Baarle im Zielsprint herausnehmen musste - und 1,8 Kilometer vor dem Ziel standen auf enger Straße in einer kurzen Abfahrt zwei LKW am Straßenrand, wie Marcus Burghardt (Bora-hansgrohe) auf Twitter schilderte: "Ich bin sprachlos, wie die UCI so eine Ankunft erlauben konnte. Von zehn bis zwei Kilometer vor dem Ziel fuhren wir auf einer acht Meter breiten Straße, perfekt für ein GrandTour-Ziel - und dann kommt eine drei Meter breite Abfahrt mit zwei LKW am Straßenrand 1,8km vor dem Ziel. Die Vuelta und die UCI hat nicht an unsere Gesundheit gedacht", schrieb der ehemalige Deutsche Meister.
Enge und schlechte Straßen sorgten schon während der 7. Etappe nach Pozo Alcón dafür, dass einige Fahrer stürzten - darunter Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), dessen Sportlicher Leiter Steffen Radochla die Straße als "nicht für ein Radrennen geeignet" bezeichnete. Daniel Martin (UAE Team Emirates) sagte dort: "Wir sind vorher den ganzen Tag auf schönen Straßen gefahren und dann endeten die letzten 15 Kilometer im Chaos." Anders als mit schlechten Straßen dürfte es auch nicht zu erklären sein, dass auf dem Weg nach Fermoselle am Ende der 10. Etappe mehrere Fahrer, darunter Wilco Kelderman (Sunweb), Nairo Quintana (Movistar) und Simon Yates (Mitchelton-Scott), gleichzeitig durch Plattfüße gestoppt wurden.
Doch damit nicht genug. Auch nach der Zielankunft war der Vorfall von Manon nicht der Erste seiner Art bei der Vuelta. Nach der Sprintankunft der 6. Etappe kam es zu einem noch ungewöhnlicheren Zwischenfall: Durch einen zu tief fliegenden Helikopter wurden dort Absperrgitter auf die Straße geweht und rissen Fahrer zu Boden.
So attraktiv die Spanien-Rundfahrt sportlich sein mag, organisatorisch zeigt sich das Rennen in diesem Jahr von einer besonders schlechten Seite. "Ich bin es leid", so Bugno daher nun zurecht. "Dieser Mangel an Vorsicht durch den Organisator zeigt ein völliges Fehlen von Respekt für die Fahrer und uns, die wir daran gearbeitet haben, die Sicherheit zu verbessern. Wir sind nicht länger gewillt, im Nachhinein Entschuldigungen anzunehmen für vorhersehbare Unfälle. Die Organisatoren müssen ihre Pflichten erfüllen und bestraft werden, wenn sie die Regeln nicht erfüllen. Und die UCI muss intervenieren, um sicherzustellen, dass die Regeln respektiert werden. Es gibt keine mildernden Umstände."
(rsn) - Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren in den WM-Teamzeitfahren jeweils nur zur Silbermedaille gelangt hat, will BMC am Sonntag zum Auftakt der Straßenweltmeisterschaften von Innsbruck w
18.09.2018Sagan: “Radsport anzuschauen, finde ich langweilig“(rsn) - Während Chantal Blaak (Boels-Dolmans) ihre Regentschaft als Weltmeisterin mit einem Sieg in ihrem letzten Rennen im Regenbogentrikot beendet hat, musste Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf ein l
18.09.2018Podcast Spezial: Wer waren die Gewinner und Verlierer?(rsn) - Noch vor dem Schlusswochenende war nicht klar, wer sich am Ende den Gesamtsieg bei der 73. Austragung der Vuelta a Espana sichern wird. Doch auf den entscheidenden letzten beiden Bergetappen,
17.09.2018Denk: “Wir können nicht wirklich zufrieden sein“(rsn) - Nach starkem Beginn endete die 73. Vuelta a Espana für das mit großen Ambitionen angetretene Team Bora-hansgrohe am Wochenende ernüchternd. Emanuel Buchmann konnte die hohen Erwartungen nic
17.09.2018Britische Rundfahrtasse stellen neuen GrandTour-Rekord auf(rsn) - Die 73. Vuelta a Espana endete nicht nur mit dem persönlichen Triumph von Simon Yates (Mitchelton-Scott), der erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour gewann. Der 26-jährige Brite setzte
17.09.2018Highlight-Video der 21. Etappe der Vuelta a Espana(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run
16.09.2018Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup(rsn) – Im Moment großer Enttäuschungen sprechen Sportler gern von "wertvollen Erfahrungen", die sie daraus ziehen würden. Ganz ähnlich war der Wortlaut auch bei Simon Yates (Mitchelton-Scott) n
16.09.2018Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - Zum Start der 73. Vuelta a Espana sind in Malaga 176 Profis in insgesamt 22 Teams angetreten. Längst nicht alle werden am 16. September das Ziel in der Hauptstadt Madrid erreichen. Sturzverle
16.09.2018Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg(rsn) – 67. Profisieg, 67. Jahreserfolg für Quick-Step Floors: Elia Viviani hat einmal mehr bewiesen, dass er im Jahr 2018 der wohl stärkste Sprinter ist. Der Italienische Meister verwies auf der
16.09.2018Viviani und Simon Yates jubeln in Madrid(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run
16.09.2018Mas und Lopez kicken Kruijswijk noch vom Podium(rsn) - Nach einer kleinen Achterbahnfahrt an den vergangenen Tagen wird Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) die 73. Vuelta a Espana auf dem vierten Platz beenden. Damit wiederholte der Niederländer se
16.09.2018Valverde: “Man muss die Niederlagen akzeptieren“(rsn) - Die Ambitionen waren groß gewesen. Und lange mischte die spanische Equipe Movistar im Kampf um den Gesamtsieg bei dieser Vuelta a Espana mit. Doch am Ende gehört das Team zu den großen Gesc
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der
30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein
30.01.2025Eekhoff bei Trofeo Ses Salines gegen Laternenpfahl geprallt(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der Trofeo Ses Salines (1.1) musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Niederländer hatte im Positionskam
30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo
30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich
30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier
30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch
30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen
30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein
30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i
30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei