Italiener gewinnt 90. Giro della Toscana vor Bardet

Dunbar ebnet Moscon den Weg zum zweiten Sieg binnen fünf Tagen

Foto zu dem Text "Dunbar ebnet Moscon den Weg zum zweiten Sieg binnen fünf Tagen"
Gianni Moscon (Sky, li.) gewinnt den Giro della Toscana. | Foto: Cor Vos

19.09.2018  |  (rsn) - Gianni Moscon (Sky) hat den 90. Giro della Toscana (1.1) gewonnen. Der 24 Jahre alte Italiener setzte sich nach einer starken Vorstellung über 199 Kilometer rund um Pontadera bei mehr als 30 Grad Hitze aus einer dreiköpfigen Ausreißergruppe heraus vor dem Franzosen Romain Bardet (AG2R) und seinem Landsmann Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) durch. Moscon hatte bereitsam vergangenen Samstag zum Auftakt der italienischen Herbstklassiker die Coppa Agostoni für sich entschieden.

Im Sprint der ersten Verfolger holte sich 1:22 Minuten hinter dem Sieger Pozzovivos Teamkollege Giovanni Visconti, der in den beiden vergangenen Jahren die Plätze zwei und drei belegt hatte, den vierten Rang, gefolgt von seinen Landsleuten Marco Tizza (Nippo-Vini Fantini) und Mattia Cattaneo (Androni-Giocattoli). Der Schweizer Mathias Frank (AG2R) wurde Achter.

"Ich gehe gerade durch eine tolle Formphase. Das Team hat heute großartige Arbeit geleistet", sagte Moscon, der nach seiner Sperre wegen eines Faustschlags gegen Elie Gesbert bei der Tour de France das erst dritte Rennen bestritt, und lobte vor allem einen späten Neuzugang seiner Mannschaft: "Eddie Dunbar war spektakulär. Er hat die Gruppe auf vier Fahrer reduziert und ich musste dann nur noch die Lücke halten."

Das Trio mit Moscon hatte sich bei der letzten von drei Überquerungen des 9,1 Kilometer langen und 6,8 Prozent steilen Monte Serra gut 30 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt. Moscon und Bardet erreichten die Bergwertung mit 13 Sekunden Vorsprung auf Pozzovivo, der in der folgenden Abfahrt dann noch aufschließen konnte, in der Folge aber meist im Windschatten seiner beiden Konkurrenten blieb.

Auf den letzten Kilometern konnte sich die kleine Spitzengruppe einen Vorsprung von rund einer Minute gegenüber den uneinigen Verfolgern herausfahren. Schon vor dem Schlusskilometer beäugten sich die Ausreißer, ehe Pozzovivo versuchte, seine beiden Konkurrenten mit einer Attacke abzuhängen.

Doch der Versuch des kleinen Kletterspezialisten wurde vereitelt, schließlich verwies Moscon in einem lang gezogenen Sprint von der Spitze weg Bardet auf den zweiten Platz. Pozzovivo kam fünf Sekunden später ins Ziel.

Zuvor hatten fünf Ausreißer das Rennen bestimmt. Iuri Filosi und Alessandro Fedeli (beide Delko Marseille), Daniel Teklehaimanot (Cofidis), Michele Gazzara (Sangemini MGKvis) and Ettore Carlini (D'Amico Utensilnord) zogen nach zehn Kilometern davon und erarbeiteten sich auf den drei Schleifen um Pontedera herum einen Maximalvorsprung von immerhin sieben Minuten, ehe vor allem Sky und AG2R das Tempo im Feld anzogen.

Bei der zweiten Überfahrt über den Monte Serra waren von dem Quartett nur noch Teklehaimanot und Filosi übrig geblieben, die schließlich auf der dritten Schleife ebenfalls gestellt wurden. Kurz darauf vereitelte im unteren Teil des Monte Serra Kenny Elissonde aus dem überragenden Sky-Team eine Attacke von Delio Fernandez (Delko Marseille), ehe Dunbar seinem Kapitän Moscon den Weg zu dessen zweitem Saisonsieg, mit dem sich der Italienische Zeitfahrmeister von 2017 in den Favoritenkreis für das WM-Straßenrennen fuhr.


 

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine