Kein Glück? Keine Form? Kein Sieg!

Elf Fahrer ohne Saisonerfolg 2018 - Teil 1

Von Daniel Brickwedde

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Fabio Aru (UAE Team Emirates, vorne) und Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin, hinten) sind zwei der prominentesten Fahrer, die 2018 ohne Sieg geblieben sind. | Foto: Cor Vos

22.11.2018  |  (rsn) - Während hinter einigen Fahrern eine mit Siegen gepflasterte Saison liegt, finden sich in den Bilanzen anderer Profis keine Einträge. Einige davon dürften trotzdem sehr mit ihren Leistungen zufrieden sein, verpassten nur das Highlight in Form eines (Einzel)-Siegs. Andere Profis blieben hingegen teils deutlich hinter den Erwartungen zurück, wieder andere plagten sich mit Krankheiten und Verletzungen herum. Wir haben elf namhafte Fahrer aufgeführt, deren Saison 2018 ohne Erfolgserlebnis blieb.

Hier ist Teil 1 mit den ersten 6 Fahrern.

Dylan Teuns (BMC)
Der Belgier erlebte 2017 seinen Durchbruch: Innerhalb von nur drei Wochen holte sich Teuns im Sommer die Gesamtsiege bei der Tour de Wallonie, der Polen-Rundfahrt und dem Arctic Race of Norway. Sechs Siege feierte Teuns im Vorjahr, ein dritter Platz beim Flèche Wallonne deutete zudem sein Potenzial für die Ardennen-Klassiker an. Entsprechend stieg die Erwartungshaltung für 2018. Der Saisonstart mit vier Top-Ten-Platzierungen, darunter ein zweiter Etappenplatz hinter Simon Yates (Mitchelton-Scott) bei der kleinen Bergankunft in Valdeblore La Colmiane, und Position sechs im Gesamtklassement bei Paris-Nizza verlief vielversprechend.

Später folgten zwei zweite Plätze jeweils hinter Michal Kwiatkowski (Team Sky) bei der Polen-Rundfahrt. Alleine bei der Vuelta a Espana fuhr Teuns dreimal auf das Podium (zweimal Dritter, einmal Zweiter) – nur der Sprung auf die höchste Stufe blieb ihm bis zum Saisonende verwehrt. Dritte Plätze zum Abschluss beim Giro dell'Emilia und bei Il Lombardia rundete seine gute, aber sieglose Saison passend ab.

Fabio Aru (Team UAE)
Sein Wechsel zu Saisonbeginn von Astana zum Team UAE belagerte lange die Schlagzeilen. Ex-Teamchef Alexander Winokurow echauffierte sich öffentlich über die Art und den Zeitpunkt des späten Wechsels, auch Aru sparte nicht an verbale Seitenhiebe in Richtung seines ehemaligen Teams. Am Ende blieb es jedoch viel Lärm um Nichts. Denn weder merkte Astana mit einer guten Saison den Verlust des früheren Vuelta-Gesamtsiegers, noch stellte sich Aru 2018 als sportlicher Gewinn für sein neues Team heraus. Sein großes Saisonziel, den Giro d’Italia, musste Aru abgeschlagen und entkräftet auf der 19. Etappe aufgeben – später ergab eine Ursachenforschung eine Gluten- und Lactoseintoleranz beim Italiener.

Aru ließ die Tour de France aus und konzentrierte sich auf die zweite Saisonhälfte. Bei der Vuelta a Espana sorgte er allerdings vordergründig für Schlagzeilen, indem er nach einem Sturz nicht jugendfrei über sein Colnago-Rad herzog. Markengründer Ernesto Colnago zeigte sich daraufhin wenig erfreut, Aru musste sich medienwirksam entschuldigen. Ein vierter Etappenplatz bei Tirreno-Adriatico blieb am Ende die beste Saisonplatzierung. Sein Fazit zur desolaten Saison: "Ich kann es kaum erwarten, auf Reset zu drücken."

Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin)
Bislang zeigte die Karriere des Russen steil nach oben. Stets erreichte Zakarin in jeder Saison neue Höhen, 2017 endete mit dem ersten Podestplatz des 29-Jährigen bei einer großen Landesrundfahrt (Platz drei bei der Vuelta). Für 2018 galt die Tour als die nächste Herausforderung. Doch bis zum Juli setzte Zakarin keinerlei Akzente, erst beim Critérium du Dauphiné erreichte er seine ersten beiden Top-Ten-Platzierungen. Die Frankreich-Rundfahrt beendete er unauffällig als Neunter und rief nur selten seine offensive Fahrweise der vergangenen Jahre ab.

Das setzte sich auch bei der Spanien-Rundfahrt fort, bei der Zakarin sich zwar in Fluchtgruppen auf den Bergetappen aktiv zeigte, aber kaum in Reichweite eines Tagessieges kam. Ein fünfter Etappenplatz bei der Etappe nach Balcon de Bizkaia blieb seine beste Saisonplatzierung. Insgesamt landete Zakarin nur zehn Top-Ten-Einzelplatzierungen, im Vorjahr waren es noch 27 gewesen.

Ion Izagirre (Bahrain-Merida)
Auch der Baske beendet 2018 ohne einen einzigen Sieg. Dabei lag Izagirre vor allem während eines starken Frühjahres häufig in Reichweite eines Erfolgserlebnisses, beendete eine Etappe bei Paris-Nizza und zwei Etappen bei der Baskenland-Rundfahrt als Tagesdritter und landete in der Endabrechnung der Etappenrennen auf Platz vier bzw. Platz drei. Bei der Tour de France hatte Izagirre dann zweimal knapp das Nachsehen: Während er auf der Etappe nach Le Grand-Bornand noch deutlich mit mehr als einer Minute Rückstand hinter Julien Alaphilippe (Quick-Step Floors) Platz zwei belegte, musste er sich Sprint einer dreiköpfigen Fluchtgruppe in Carcassonne nur knapp Magnus Cort (Astana) geschlagen geben.

Nach Platz sieben bei der Clásica San Sebastián rundeten sechs weitere Top-Ten-Platzierungen seinen guten Auftritt als Gesamtneunter bei der Spanien-Rundfahrt ab. Insgesamt liegt eine gute Saison hinter den 29-Jährige – mit dem einzigen Makel, dass er wie 2017 ohne einen Saisonsieg blieb.

Nikias Arndt (Team Sunweb)
2018 endete die Erfolgsserie des 27-Jährigen. Bislang hatte Arndt in jeder Profisaison mindestens einen Saisonsieg geholt, unter anderem 2017 das Cadel Evans Great Ocean Road Race und ein Jahr zuvor die Schlussetappe des Giro d’Italia. 2018 blieb seine Erfolgsbilanz ohne Eintrag. Allerdings nimmt Arndt mittlerweile auch eine neue Rolle bei Sunweb ein, ist als Captain du Road auf der Straße der verlängerte Arm der Sportlichen Leitung und vor allem um das Wohl seiner Teamkollegen bemüht.

Eigene Resultate müssen da größtenteils zurückstecken. Seine beste Einzelplatzierung erreichte Arndt mit Platz drei bei den deutschen Zeitfahrmeisterschaften, seine Titelverteidigung beim Cadel Evans Great Ocean Road Race verpasste er im Januar mit Platz sechs. Bei den Cyclassics in Hamburg belegte er Platz acht, bei der Tour de France verbuchte er als Ersatzsprinter für den ausgestiegenen Michael Matthews immerhin zwei Top-Ten-Platzierungen.

Patrick Konrad (Bora-hansgrohe)
In Sachen Konstanz legten nur wenige Fahrer eine vergleichbare Saison wie der Österreicher hin. Von Januar bis September sammelte Konrad mit Ausnahme Juli in jedem Monat mindestens eine Top-Ten-Platzierung. Besonders stark präsentierte er sich im Frühjahr bei der Fernfahrt Paris-Nizza und der Baskenland-Rundfahrt, beendete insgesamt sieben Etappen während der beiden Etappenrennen unter den ersten zehn.

Es folgte ein siebter Platz in der Gesamtwertung beim Giro d’Italia, zwei Top-Ten-Platzierungen bei der Deutschland Tour sowie ein fünfter Platz beim Schlusssprint um den Sieg beim Grand Prix de Quebec. Der 27-Jährige war 2018 oft nahe dran und zeigte in seiner Entwicklung einen großen Schritt nach vorne – auf seinen ersten Profisieg muss Konrad allerdings nach wie vor warten.

Zum 2. Teil


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