Tour 2019 ohne Weltmeister Valverde

Unzue findet Salomonische Lösung für Movistar-Trio

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Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Mikel Landa (von links) gehen 2019 nicht als Dreierspitze zur Tour. | Foto: Cor Vos

19.12.2018  |  (rsn) - Offensichtlich hat Eusebio Unzue aus dem letztjährigen Tour-Desaster die nötigen Konsequenzen gezogen. Der Movistar-Teamchef wird kein weiteres Mal alle seine drei Kapitäne im Sommer zur Frankreich-Rundfahrt schicken, um das Gelbe Trikot zu erobern. Stattdessen werden sich Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Mikel Landa in der kommenden Saison die drei großen Rundfahrten untereinander aufteilen, wobei jeder aus dem Trio auf zwei GrandTour-Einsätze kommt.

Erstmals seit elf Jahren wird das Regenbogentrikot damit nicht bei der Tour de France am Start stehen. Zuletzt war 2008 Paolo Bettini nicht am Start, mit der Ankündigung von Movistar droht dieses Schicksal nun Alejandro Valverde. Denn der aktuelle Weltmeister wird im Mai den Giro d'Italia, den er vor drei Jahren auf Rang drei beendete, und im Herbst dann die Vuelta a Espana in Angriff nehmen. Dort gewann er 2009 die Gesamtwertung.

Bei der Tour de France setzt Unzue auf das Duo Nairo Quintana und Mikel Landa. Der 28-Jährige aus Combita startet damit einen weiteren Versuch, als erster Kolumbianer das größte Radrennen der Welt zu gewinnen. Gemeinsam mit dem Weltmeister wird er zum Saisonausklang die Spanien-Rundfahrt bestreiten. Landa, in dieser Saison als Siebter Bestplatzierter des Movistar-Trios bei der Tour, wird das Double aus Italien- und die Frankreich-Rundfahrt in Angriff nehmen.

"Das Ziel ist eine GrandTour zu gewinnen", sagte Unzue bei der Teampräsentation am Dienstag am Sitz des Hauptsponsors in Madrid. Das war seinem Rennstall, der 2019 das 40. Jahr seines Bestehens feiert, zuletzt 2016 gelungen, als Quintana die Vuelta für sich entschied. In der vergangenen Saison blieb der 28-jährige Kletterspezialist erstmals seit 2012 ohne Podiumsergebnis bei einer der drei großen Rundfahrten. Das soll sich 2019 ändern, wie Unzue betonte, nachdem er eingestanden hatte: "Quintana und Landa haben letzte Saison die Erwartungen nicht erfüllt."

Das galt nicht für Valverde, der sich nicht nur im September in Innsbruck im Alter von 39 Jahren endlich seinen Traum vom WM-Titel wahrmachte, sondern der allein für 14 der insgesamt 27 Saisonsiege verantwortlich zeigte. Dagegen war Quintana nur zweimal erfolgreich: Zunächst gewann er im Juni die Königsetappe der Tour de Suisse, ehe er auf dem 17. Abschnitt der Frankreich-Rundfahrt doch noch jubeln und damit seinen enttäuschenden zehnten Gesamtrang vergessen machen konnte. Neuzugang Landa kam sogar nur auf einen Saisonsieg, als er im März die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico gewann.

Scheinbar keine Ambitionen dürfen sich Marc Soler und Richard Carapaz ausrechnen, die beiden wohl größten Rundfahrtshoffnungen bei Movistar. In puncto GrandTours werden sie sich in Geduld üben müssen. Der 25-jährige Spanier, der 2018 Paris-Nizza gewann, und der gleichaltrige Ecuadorianer, im Mai Giro-Etappensieger, werden vor allem in den kleineren Rundfahrten wohl freie Fahrt bekommen.

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