--> -->
17.07.2019 | (rsn) – Taschensprinter Caleb Ewan sauste am Mittwoch zum ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere. Der Australier, zehn Kilometer vor dem Ziel noch durch den Sturz eines Teamkollegen ganz ans Ende des Pelotons gespült, kam wieder zurück und schoss auf den letzten Metern der 167 Kilometer langen 10. Etappe von Albi nach Toulouse noch an Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma) vorbei . Am Ende machte die Sprinter jener Mannschaften, die sich den ganzen Tag im Wind gezeigt hatten, den Tagessieg unter sich aus.
"Um ehrlich zu sein, ich kann das noch nicht glauben. Es war so eng in den letzten vier Sprints und mein Team hat niemals den Glauben an mich und in meine Fähigkeiten verloren. Ich wusste auch immer, dass wenn alles zusammenläuft, dann kann ich der absolut Schnellste im Sprint sein. Das habe ich heute gezeigt", berichtete der 25-Jährige, der sich sechs Tage nach seinem Geburtstag wohl das schönste Geschenk selbst bereitete.
Im letzten Jahr musste Ewan bei der Tour noch zuschauen. Er wurde von seiner damaligen Mannschaft Mitchelton – Scott, die ganz auf die Ambitionen in der Gesamtwertung setzte, zu Hause gelassen. Er wechselte daraufhin mit seinem Anfahrer Roger Kluge zu Lotto Soudal und wurde dort Nachfolger von André Greipel, in dessen Fußstapfen er mit diesem Sieg nun trat. Entsprechend hoch schlugen die emotionalen Wellen nicht nur beim Tagessieger..
Denn auch Kluge war zu Tränen gerührt. "An so einem Tag darf man das mal", erklärte er radsport-news.com im Ziel in Toulouse. Der Bahnweltmeister war die entscheidende Person für den Etappensieg von Ewan. Denn knapp zehn Kilometer vor dem Ziel stürzte Jasper De Buyst, Anfahrer von Ewan. Der befand sich direkt dahinter und musste anhalten, fiel dadurch an das Ende des Feldes zurück.
Der achtsame Kluge ließ sich zurückfallen und zog seinen Kapitän wieder zurück an die Rennspitze und setzte ihn direkt hinter dem Leadout von Jumbo – Visma ab. Teamkollege Thomas De Gendt klopfte seinem deutschen Teamkollegen auf die Schultern und sagte: "Einen super Job hast du da wieder gemacht."
Ähnlich lobend äußerte sich Ewan: "Ich war am Ende des Feldes. Roger ließ sich zurückfallen und er hat mich wirklich vom Ende bis ganz nach vorne geführt. Ich konnte mich ein wenig erholen und hatte dann die Beine für das Finale", sagte er im Interview. Wie stark Ewan wirklich war, unterstrich dann Jens Keukeleire, der den Posten des Anfahrers übernahm. "Im Finale rief er mir zu, dass ich noch beschleunigen solle, während alle anderen schon am Limit waren. Das war ein gutes Zeichen", erzählte der Belgier.
Ewan sorgte für den 31. Sieg eines Australiers bei der Tour de France und für den zweiten seines Teams bei der diesjährigen Austragung, nachdem De Gendt schon einen Ausreißererfolg auf der 8. Etappe feiern konnte.
Dabei musste Loto Soudal sogar noch einen weiteren Ausfall hinnehmen. Auch Tiesj Benoot konnte nicht mehr helfen, nachdem er einige Kilometer zuvor schon in einem Sturz mehrerer Fahrer involviert war. "Champagner wirkt ja narkotisierend. Ich hoffe, die Verletzungen sind nicht zu schlimm. Ich bin froh, dass die Jungs auch ohne mein Zutun den Sieg geholt haben. Caleb ist vielleicht der schnellste Mann im gesamten Tourfeld", nahm es der Belgier mit Humor.
Hauchdünn am zweiten Erfolg vorbei schrammte Groenewegen. Der bessere Tigersprung entschied zu Gunsten seines Kontrahenten von Lotto Soudal. "Ich weiß nicht, was genau schief gelaufen ist, aber ich bin sehr enttäuscht. Ich mag es nicht, zu verlieren. Wir waren bei dem Gegenwind schon sehr früh ganz vorne gefahren, aber ich mag das. Das war meine Entscheidung, genau wie auch der Zeitpunkt, als ich den Sprint eröffnete. Anscheinend war Ewan an meinem Hinterrad und konnte in meinem Windschatten noch an mir vorbeifahren", sagte der ganz knapp geschlagene Groenewegen.
Chancenlos waren sowohl Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step), der den dritten Platz belegte, als auch Peter Sagan (Bora - hansgrohe), der Tagesvierter wurde.Rang fünf ging an Jens Debusschere (Katusha - Alpecin).
Das Maillot Jaune liegt weiterhin auf den Schultern von Julien Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) der im Gesamtklassement vor den beiden Ineos-Kapitänen Geraint Thomas und Egan Bernal führt. Das Grüne Trikot trägt Sagan, im Bergtrikot behielt Tim Wellens (Lotto Soudal) die Führung.
So lief das Rennen:
Gemütlich einrollen nach dem ersten Ruhetag war die Devise der 11. Etappe von Albi nach Toulouse. Denn mit 167 Kilometer gehörte der Abschnitt zu den kürzeren und auch zu den flacheren der diesjährigen Tour. Am Anfang der Etappe wartete eine Bergwertung der 3. Kategorie und nach der Rennmitte gab es eine Bergwertung der 4. Kategorie sowie den Zwischensprint des Tages. Der flache Abschnitt sollte auch in der zweiten Tourwoche die letzte Möglichkeit auf einen Massensprint gewesen sein. Somit war absehbar, dass eine kleine Fluchtgruppe aufmerksam vom Feld kontrolliert werden würde, um am Ende für ein Sprintfinale alle Optionen offenzuhalten.
So kam es auch, gleich nach dem scharfen Start setzten sich Lilian Calmejane (Total Direct Energie), Anthony Perez, Stephane Rossetto (Cofidis) und Aimé de Gendt (Wanty Gobert) ab. Zwei der Ausreißer hatten einen speziellen Bezug zu dieser Etappe: Calmejane, vor zwei Jahren Etappensieger an der Station des Rousses, stammt aus dem Startort Albi, Perez aus der Zielstadt Toulouse. Die beiden Bergwertungen holte sich Perez, die Sprintwertung ebenfalls.
Das Quartett an der Spitze bekam nie mehr als 3:30 Minuten an Vorsprung zugesprochen. 10,5 Kilometer vor dem Ende versuchte sich dann der Belgier De Gendt als Solist, sehr zum Ärger von Rossetto und der Cofidis-Mannschaft, die sich wohl gewünscht hätten, dass Perez in seiner Heimatstadt zum kämpferischsten Fahrer gekürt werden würde. Zum Zeitpunkt der Attacke hatten die vier Ausreißer noch knapp eine halbe Minute auf das jagende Feld. Bevor es aber nach Toulouse ging, landete De Buyst nach einer Welle im Straßengraben. Der hinter seinem Anfahrer radelnde Ewan musste stehen bleiben, wurde aber von Kluge wieder an die Spitze herangeführt.
4,5 Kilometer vor dem Ziel war dann mit De Gendt der letzte Ausreißer des Tages eingefangen und die Sprintvorbereitungen begannen. Durchaus überraschend wechselten Michael Matthews und Cees Bol die Positionen und der Australier versuchte seinen jüngeren Sunweb-Teamkollegen gut für das Finale aufzustellen. Am besten gelang dies aber erneut Jumbo – Visma und mit hohem Tempo schickte Mike Teunissen Groenewegen auf die letzten Meter. Doch kurz vor der Ziellinie schoss der sich ganz klein machende Ewan vorbei zu seinem ersten Touretappensieg.
Keine Veränderungen für das Gesamtklassement brachte die Etappe. Bei einem Sturz vor dem Finale kam aber Nairo Quintana (Movistar) sowie Richie Porte als auch Niki Terpstra und Giulio Ciccone zu Fall. Die beiden Favoriten auf die Gesamtwertung konnten wieder ins Feld zurückkehren, der Niederländer musste die Rundfahrt mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aufgeben. Der ehemalige Träger des Maillot Jaune, Giulio Ciccone (Trek - Segafredo), verlor über 12 Minuten und rutschte aus den Top Ten.
(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1
(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer
(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I
(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.
(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p
(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou
(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora
(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem
(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D
(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be
(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt
(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.
(rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (MÃ
(rsn) – Trotz des erneuten Sieges bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) in Harelbeke wirkte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) etwas angesäuert. Zu Beginn des Rennens hatte sich eine große G
(rsn) – Während bei der 67. E3 Saxo Classic (1.UWT) mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Mads Pedersen (Lidl – Trek) und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) drei Favoriten auf dem Pode
(rsn) – Die 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) wird wegen schlechten Wetters gekürzt. Der 2024 erstmals befahrene Col de Pradell (HC), der schwerste Berg der Rundfahrt, musste wegen heftige
(rsn) – Als am Taaienberg beim E3 Saxo Classic das Team Lidl – Trek das Feld anführte und als Sprintzug ihren Kapitän Mads Pedersen in die entscheidende Gruppe katapultierte, fühlte man sich a
(rsn) – Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist den E3 Saxo Classic nicht zu Ende gefahren – und doch war der 26-Jährige in den flämischen Ardennen nah dran an einem Top-10-Resultat. Denn der Pfä
(rsn) – Welche Radrennen finden statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Die deutschen KT-Teams Rembe – rad-net und Lotto – Kern Haus – PSD Bank bestreiten derzeit die prestigeträchtige Olympia´s Tour in den Niederlanden. Die meist fünftägige Rundfahrt gi
(rsn) – Von der Seite, von vorn, von hinten, von oben: rund 50 Minuten bekamen die TV-Zuschauer aus allen Perspektiven Bilder vom allein fahrenden Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gezei
(rsn) – Mit seinem Sieg auf der 4. Etappe der 40. Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1) hat der Brite Ben Tulett (Visma – Lease a Bike) den US-Amerikaner Magnus Sheffield (Ineos Grenadier
(rsn) – Es braucht nicht immer Berge, um ein Gesamtklassement ordentlich durcheinanderzuwirbeln. Hier und da reicht auch ein Zwischensprint oder eine kurze Phase Seitenwind, um für einige Überrasc
(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) die 67. Ausgabe der E3 Classic (1.UWT) gewonnen und damit die Titelverteidigung gefeiert. Der 30-jährige N