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Fünfter Platz für Frankreichs neuen Tourhelden

Alaphilippe: “Ich habe alles gegeben, was ich hatte“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Alaphilippe: “Ich habe alles gegeben, was ich hatte“"
Abgekämpft, aber nicht abgeschlagen - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) beendet die Tour de France 2019 auf Platz 5 | Foto: Cor Vos

27.07.2019  |  (rsn) – 15 Tage lang trug er das Maillot Jaune: Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step kämpfte aufopferungsvoll bei der 106. Tour de France um die Verteidigung seines knappen Vorsprungs. Wann wird er einbrechen, war die große Frage der vergangenen Woche. Auf der 19. Etappe, die vorzeitig am Col d’Iseran endete, verlor er sein Führungstrikot, in Val Thorens am Samstag rutschte er vom Podium im Gesamtklassement.

Drei Minuten waren es, die Alaphilippe heute am 33 Kilometer langen Anstieg hinauf in den Wintersportort auf 2.365 Meter verlor. Völlig fertig ließ sich der Franzose in den regennassen Kies am Parkplatz fallen. Er hatte alles gegeben. Wie jeden Tag, seitdem er auf der 3.Etappe, als die Tour in diesem Jahr erstmals nach Frankreich kam, das Gelbe Trikot und die Gesamtführung übernahm. Auch wenn die Grande Nation nun weiter auf den ersten Toursieger seit 1985 warten muss, so hat sich der Weltranglistenerste einen festen Platz im Herzen der französischen Radsportfans gesichert

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"Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Ich denke, es wäre nicht besser gegangen. Immer wieder habe ich damit gerechnet einzubrechen und trotzdem ging noch was", erklärte Alaphilippe im Ziel. Mit unbändigem Willen verteidigte er Tag um Tag das Maillot Jaune, überraschte mit seinem Zeitfahrsieg und einer herausragenden Kletterleistung in den Pyrenäen. Am Ende waren es die Alpenriesen über 2.000 Metern, die das Rennen zu Gunsten von Egan Bernal (Ineos) entschieden.

"Wenn mir jemand am Start aufgezählt hätte, was ich alles bei dieser Tour leisten werde, ich hätte ihm nie geglaubt", führte Alaphilippe weiter aus. Denn ursprünglich war sein spanischer Teamkollege Enric Mas für die Gesamtwertung vorgesehen gewesen und der restliche Kader war ausgerichtet auf den Sprintzug für Elia Viviani. Denn die Tour-Gesamtwertung war für die belgische Equipe noch nie ein Thema. Das beste Einzelergebnis für die Mannschaft von Patrick Lefevere erzielte 2017 Dan Martin, der Gesamtsechster wurde.

Selbst Sprinter Viviani stellte sich in den Dienst des Gelben Trikots

"Wir sind nicht mit dem besten Team hier gewesen, um das Rennen zu gewinnen, aber wir hatten außergewöhnliche Momente und diese musst du im Leben auch genießen", erklärte Alaphilippe, der stets von Tag zu Tag bei dieser Tour blickte, wohl auch im Wissen, wie gut ihm der Kurs in den ersten zwei Wochen entgegenkam. Trotzdem gilt es festzuhalten, dass der 27-Jährigekeinen großen Vorsprung aus einer erfolgreichen Flucht hatte, sondern sich maximal  zwei Minuten auf die großen Favoriten wie Geraint Thomas (Ineos) oder den späteren Sieger Bernal erarbeitete.

Und in den Bergen stellten sich auch die Flachetappenspezialisten wie Viviani voll in den Dienst des Maillot Jaune. Aber am Ende war es nur mehr der Spanier Enric Mas, der Alaphilippe zur Seite stand. "Ohne ihn wäre ich am Weg nach Val Thorens sicher explodiert und hätte eine Viertelstunde verloren", dankte er seinem Berghelfer.

15 Tage in Gelb, zwei Etappensieger und ein fünfter Gesamtrang sind aber auch für Alaphilippe, dem der erneute Gewinn des Bergtrikots zugetraut worden war  wurde, aber sehr zufriedenstellend: "Ich kann extrem stolz auf meine Tour in diesem Jahr sein." Seine Führung in der Weltrangliste konnte Alaphilippe weiter ausbauen und vielleicht wird sich der Franzose nach dieser Tour sogar umstellen und vermehrt die Chance bei dreiwöchigen Rundfahrten suchen in der Zukunft. Mit 27 Jahren ist der eigentliche Klassikerspezialist gerade im besten Radsportalter angekommen.

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