Bora-Teamchef zufrieden mit WorldTour-Kalender

Denk: “Das wichtigste ist, dass alle großen Rennen drin sind“

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Das Aufgebot von Bora - hansgrohe bei der Teampräsentation | Foto: BORA - hansgrohe / VeloImages

06.05.2020  |  (rsn) - Mit Erleichterung und Zuversicht, aber auch einer Prise Kritik hat Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk die Nachricht über den neuen WorldTour-Rennkalender aufgenommen. “Zuerst mal ist es schön, einen Kalender zu haben“, sagte der Raublinger in einem Beitrag auf der Website seines Rennstalls, der wie alle anderen World-Teams auch nun Planungssicherheit hat. “Das wichtigste ist aber, dass alle großen Rennen drin sind. Damit ist die mediale Präsenz unseres Sport wahrscheinlich auf einem ähnlichen Niveau wie in den letzten Jahren, was für die Teams wirtschaftlich entscheidend ist“, betonte Denk.

Der vom Radsportweltverband UCI am Dienstag veröffentlichte Kalender 2020 sieht insgesamt 25 WorldTour-Rennen in nur drei Monaten vor - das alles natürlich unter der Maßgabe, dass im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie die Regierungen ab dem Spätsommer wieder Großveranstaltungen erlauben. Den Anfang macht am 1. August die Strade Bianche, das Finale bilden Il Lombardia (31. Oktober) sowie die Vuelta a Espana, die am 8. November endet. Eine Überbelastung für seinen 27-köpfigen Kader sieht Denk dabei nicht. “Logistisch sehe ich kein Problem, wir sind ja gewohnt bis zu drei Rennprogramme parallel zu fahren“, betonte er.

Kritisch äußerte Denk sich zur Überschneidung einiger großer Eintagesrennen mit der Italien-Rundfahrt, die vom 3. bis zum 25. Oktober stattfinden soll. “Was schade ist, ist dass man Klassiker teilweise parallel zum Giro fährt, das finde ich fast ein wenig respektlos, zumal man die Saison auch hätte weiter verlängern können, um das zu vermeiden“, fügte er an. Tatsächlich fallen in die Giro-Zeit gleich drei Monumente, nämlich Lüttich-Bastogne-Lüttich (4. Oktober), Flandern-Rundfahrt (18. Oktober) und Paris-Roubaix (25. Oktober).

Wenig namhafte Konkurrenz hat dagegen die Tour de France (29. August - 20. September): Lediglich Tirreno-Adriatico (7. - 14. September) sowie die beiden kanadischen Eintagesrennen in Quebec (11. September) und Montreal (13. September) werden in dieser Zeit ausgetragen. Die Frankreich-Rundfahrt bleibt das große Saisonziel von Denks Kapitän Emanuel Buchmann, für dessen Vorbereitung sich nicht viel ändern wird. “Den Termin der Tour hatten wir ja schon, dennoch ist es schön, dass nun etwas Leben in die Sache kommt und alles Formen annimmt“, sagte der letztjährige Tour-Vierte, der das - auf fünf Tage verkürzte - Critérium du Dauphiné (12. - 16. August) zur Generalprobe nutzen will.

“Vielleicht kommt ja das eine oder andere Rennen auf der Europe Tour noch dazu, dann könnte man vielleicht noch vor der Dauphiné ein paar Rennkilometer sammeln. Aber wenn es nur die Dauphiné sein sollte, ist das für die Tour auch kein Problem. Ein Großteil der Arbeit wird im Training erledigt, die Rennen geben nur den letzten Schliff, da reicht eine ordentliche Rundfahrt im Grunde aus“, sagte Buchmann.

Die konkrete Rennplanung des Ravensburgers und aller anderen Bora-Profis wird im Lauf des Monats Mai erstellt, wie Denk anmerkte: “Wir werden jetzt circa drei bis vier Wochen brauchen, um individuelle Rennprogramme für die Fahrer auszuarbeiten. Wir haben einen starken Kader und wollen möglichst bei allen Rennen um den Sieg mitfahren, da muss man seine Trümpfe klug ausspielen“, sagte der 46-Jährige, der sich nun noch wünscht, dass die UCI auch für die beiden einzigen deutschen WorldTour-Rennen Eschborn-Frankfurt und Hamburg Cyclassics einen Platz im prall gefüllten Kalender findet. “Ein Wermutstropfen ist, dass Frankfurt und Hamburg wohl noch um Termine kämpfen, ich hoffe da findet man noch eine Lösung, das wäre vor allem für den deutschen Radsport wichtig“, so Denk.

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