--> -->
14.08.2020 | (rsn) - Davide Formolo (UAE – Emirates) hat nach einem langen Solo die 3. Etappe des Critérium du Dauphiné von Corenc nach Saint-Martin-de-Belleville über 157 Kilometer für sich entschieden. Primoz Roglic verteidigte als Tageszweiter die Gesamtführung. Wie am Vortag erreichten Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) und Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) das Ziel auf den Plätzen hinter dem Slowenen.
Hauptschwierigkeit der Etappe war der vorletzte Anstieg, der Col de la Madelaine. Als Teil einer neunköpfigen Spitzengruppe, der unter anderen auch Jasha Sütterlin (Sunweb) wieder angehörte, merkte der Tagessieger, dass das Rennen zu diesem Zeitpunkt gegen ihn lief. "Am Madelaine habe ich gemerkt, dass der Vorsprung mit nur drei Minuten viel zu klein war. Ich habe darum das Tempo verschärft", sagte der italienische Meister, der nach seiner Attacke bis auf mehr als fünf Minuten vor dem Feld lag, im Sieger-Interview.
Eine Entscheidung, die aufgrund des Profils vor dem Schlussanstieg trotzdem ungewöhnlich war. "Allein durch das Tal zu fahren war hart. Ich habe da viel Kraft verloren", gab Formolo zu. Doch ohne den Angriff am Madeleine hätte er die Etappe wohl nicht gewonnen. Denn von den fünf Minuten blieben letztendlich nur 33 Sekunden im Ziel übrig.
Mit Blick auf die anstehende Frankreich - Rundfahrt erklärte Formolo, der seit der Corona-Pause in Top-Form ist und auch bei Strade Bianche bereits Zweiter war, dass er dort in Helferdiensten unterwegs sein werde - eventuell mit der Freiheit, auch dort in eine Ausreißergruppe zu gehen, um einen Etappensieg zu jagen: "Ich werde mich bei der Tour auf Etappensiege und Helferdienste für unsere Kapitäne (Tadej) Pogacar und (Fabio) Aru konzentrieren." Pogacar erreichte nach einem schlechten Tag auf der 2. Etappe diesmal mit den Besten das Ziel.
Kämna attackiert im Finale und beeindruckt
Erneut eine starke Leistung zeigte das deutsche Bora – hansgrohe-Team. Lennard Kämna attackierte 5,5 Kilometer vor dem Ziel die Favoriten und wurde erst 1,2 Kilometer vor Ende der Etappe wieder gestellt. Emanuel Buchmann geriet nie in Gefahr und wurde Tagesvierter, so dass er weiterhin auf Rang drei der Gesamtwertung liegt. Auch der Österreicher Gregor Mühlberger war diesmal länger an Buchmanns Seite, als auf den ersten beiden Etappen und bewies als 35. eine ansteigende Formkurve.
Wie in den letzten Wochen üblich, diktierte Jumbo – Visma das Geschehen. Alle Helfer konnten ihre Rollen mustergültig ausfüllen, und am Ende war Roglic, der auch die Führung in der Punktewertung von seinem Teamkollegen Wout Van Aert übernahm, im Sprint deutlich der Stärkste der Favoritengruppe.
Formolo übernimmt Führung in der Bergwertung
Die Arkéa – Samsic-Mannschaft hatte im Anstieg zum Madelaine die Niederländer entlastet, ihr Kapitän Nairo Quintana hatte am Schlussanstieg aber nicht die Reserven für die offenbar vorbereitete Attacke und verlor im Finale sogar einige Sekunden. Gleiches widerfuhr auch seinen Landsleuten Egan Bernal (Ineos) und Miguel Angel Lopez (Astana). Der beste Kolumbianer war etwas überraschend Daniel Felipe Martinez (EF), der als Tagesfünfter das Trikot des besten Jungprofis von Bernal übernahm, dem er neun Sekunden abnahm. Auch das Bergtrikot wechselte die Schultern: Formolo übernahm die Führung in der Bergwertung durch die zahlreichen Punkte am Madeleine und im Etappenziel vom Schweizer Michael Schär (CCC).
In der Gesamtwertung änderte sich wenig. Roglic baute seine Führung dank der Bonifikationen als Tageszweiter um zwei Sekunden auf Pinot und sechs Sekunden auf alle anderen Kontrahenten aus. Das vierte Teilstück am Samstag führt über 153 Kilometer von Ugine nach Megève. Dabei stehen sechs Bergwertungen auf dem Menü. Die Etappe endet mit einer Bergwertung der 2. Kategorie.
So lief das Rennen:
Es dauerte rund 30 Kilometer bis sich eine neunköpfige Spitzengruppe um Formolo, Sütterlin, Bob Jungels (Deceuninck – Quick Step) und Pierre Latour (AG2R – La Mondiale) vom Feld absetzen konnte. Bis zum Col de la Madelaine harmonierten die Ausreißer gut, im Ehrenkategorie-Anstieg aber schlug Formolo ein Tempo an, dem niemand mehr folgen konnte. Hinter dem Italiener lag lange Zeit Latour im Bereich von einer Minute Rückstand, nachdem Formolo aber den Bergpreis für sich entschieden hatte und sich Richtung Tal stürzte, verlor der Franzose schnell weiter an Boden.
Im Feld passierte derweil relativ wenig. Kurz vor der Bergwertung übernahm Jumbo – Visma das Zepter von der Arkéa – Samsic-Mannschaft, die bis dahin den größten Teil des Anstieges das Tempo bestimmt hatte. Wout Van Aert fuhr die gesamte Abfahrt von vorn, im Tal teilte er sich die Arbeit mit Robert Gesink, der zu Beginn des Schlussanstiegs dann aber schnell zurückfiel. Als auch Van Aert die Kräfte ausgingen, übernahmen Tom Dumoulin und Steven Kruijswijk das Kommando.
Der Vorsprung des führenden Italieners schrumpfte indes stetig, aber nicht spektakulär. Die erste Attacke aus dem Feld setzte 5,5 Kilometer vor dem Ziel Kämna. Obwohl der Deutsche nie mehr als zehn Sekunden Vorsprung bekam, wurde er erst 4,3 Kilometer später wieder gestellt - von einem nun deutlich dezimierten Feld, das inzwischen Sepp Kuss anführte, an dessen Hinterrad souverän Roglic im Gelben Trikot thronte.
Während Formolo als Sieger über den Zielstrich fuhr, attackierte Daniel Felipe Martinez (EF Pro Cycling) auf dem letzten Kilometer die Gruppe der Favoriten, die dadurch auf acht Athleten dezimiert wurde. Roglic begann wenig später den Sprint von vorne und legte schnell einige Meter zwischen sich und den vorher noch an seinem Hinterrad sitzenden Guillaume Martin (Cofidis). Auch Buchmann probierte zu folgen, musste aber eine kleine Lücke lassen, bis Pinot an ihm vorbeifuhr. Dass Pinot, Buchmann und der Rest der Gruppe keinen Sekundenrückstand auf Roglic aufgebrummt bekamen, durfte man getrost als freundliche Geste der Jury bewerten.
(rsn) - Noch am vergangenen Freitag zeigte sich Emanuel Buchmann mit Blick auf seine Genesung von der Sturzfolgen beim Critérium du Dauphiné zuversichtlich. Sechs Tage nach dem verhängnisvollen Cra
17.08.2020Denk fordert von UCI mehr Unterstützung bei Streckensicherung(rsn) – In rein sportlicher Hinsicht kann Ralph Denk mit dem Wochenende zufrieden sein: Lennard Kämna feierte am Samstag auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen ersten Profisieg, paral
17.08.2020Roglic kann mit nach Tignes, Kruijswijk muss daheim bleiben(rsn) – Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) muss auf das Höhentrainingslager seines Teams in Tignes verzichten. Der Niederländer stürzte auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné ebenso wie E
17.08.2020Martinez: Der Übersehene fuhr bei der Dauphiné ins Rampenlichtrsn) - Neben dem Zweitdivisionär Androni Giocattoli, der unter anderem Egan Bernal und Ivan Sosa (beide Ineos) hervorgebracht hat, setzt vor allem das WorldTour-Team EF Pro Cycling auf südamerikani
16.08.2020Die Dauphiné wird zum K.O.-Critérium(rsn) – Das 72. Critérium du Dauphiné sollte als Tour-Generalprobe vor allem dazu dienen, sich den letzten Feinschliff für die Frankreich-Rundfahrt zu holen und den Klassementfahrern auch die Bes
16.08.2020Martinez tauscht nach Roglic-Aus noch Weiß gegen Gelb(rsn) - Daniel Felipe Martinez (EF) hat dank einer Attacke 30 Kilometer vor dem Ziel und der Aufgabe von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) als erster Kolumbianer seit Luis Herrera 1991 das Critérium du
16.08.2020Finale der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné im Video(rsn) - Nachdem sein Kapitän Primoz Roglic aufgrund von Sturzfolgen nicht mehr zur Schlussetappe des 72. Critérium du Dauphiné antreten konnte, hat Sepp Kuss (Jumbo - Visma) die sich ihm bietende C
16.08.2020Schachmann muss nicht operiert werden(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) scheint sich doch noch Hoffnungen auf den Tour-Start am 29. August in Nizza machen zu dürfen. Wie sein Sportdirektor Enrico Poitschke vor dem Start d
16.08.2020Poitschke: “Großes Fragezeichen, wie es weitergeht“(rsn) - In nur wenigen Stunden verwandelte sich Bora – hansgrohe am Samstag vom Tour-Mitfavoriten in einen Hospitalpatienten. Beim Critérium du Dauphiné stürzten der aussichtsreich auf Platz drei
16.08.2020Rasch: “Froome und Thomas waren hier nicht gut genug“(rsn) - Am Freitag äußerte sich Pavel Sivakov positiv über seine Form und die seines Kapitäns Egan Bernal. Zwei Tage später zeigt sich Gabriel Rasch, der Sportliche Leiter des Teams Ineos in Fran
16.08.2020Kuss holt sich Schlussetappe, Martinez den Gesamtsieg(rsn) - Nachdem sein Kapitän Primoz Roglic aufgrund von Sturzfolgen nicht mehr zur Schlussetappe des 72. Critérium du Dauphiné antreten konnte, hat Sepp Kuss (Jumbo - Visma) die sich ihm bietende C
16.08.2020Dauphiné-Schlussetappe ohne Spitzenreiter Roglic(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) ist am Sonntag nicht mehr zur abschließenden 5. Etappe des 72. Critérium du Dauphiné angetreten. Wie sein Team auf Twitter meldete, hätten die Verletzungen, d
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an