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06.10.2020 | (rsn) - Auf der 2. Etappe des Giro d`Italia verpasste Peter Sagan (Bora - hansgrohe) hinter dem souveränen Diego Ulissi (UAE - Team Emirates) den Tagessieg, wurde aber mit dem Bergtrikot belohnt. Zwei Tage später sprang für den Giro-Debütanten wieder Rang zwei heraus - diesmal musste der Slowake um weniger als eine Reifenstärke dem Französischen Meister Arnaud Démare (Groupama - FDJ) geschlagen geben. Sagans Trostpreis diesmal: das Punktetrikot.
War das Bergtrikot nur eine Episode, so will der Bora-Kapitän das Maglia Ciclamino länger und im Idealfall bis nach Mailand tragen. "Ich habe jetzt das Sprinttrikot und werde alles tun, um die Führung in der Punktewertung beizubehalten", kündigte Sagan an. Derzeit liegt er fünf Zähler vor Démare.
Deutlich größer wäre der Vorsprung, hätte Sagan den Milimetersprint zu seinen Gunsten entschieden. Nachdem sein Anfahrer 200 Meter vor dem Ziel ausgeschert war, zogen Démare aus Fahrtrichtung gesehen links und Sagan im gleichen Moment rechts vorbei. Die beiden lieferten sich einen Kopf-an-Kopf-Sprint, in dem Sagan zunächst hauchdünn in Führung lag, Démare auf der Linie noch sein Rad vor das von Sagan schob. Der Abstand zwischen beiden war so knapp, dass man schon sehr genau auf das Zielfoto schauen musste. Und auch der drittplatzierte Davide Ballerini (Deceuninck - Quick-Step) war fast gleichauf.
"Heute wollten wir den Sieg holen. Am Ende war es knapp, und ich wusste zuerst nicht, ob ich gewonnen, oder den zweiten Platz erreicht habe. Wir mussten auf das Foto-Finish warten. Manchmal gewinne ich knapp und manchmal gewinnen andere auf diese Weise", erklärte Sagan.
Seine Teamkollegen hatten unterwegs im Berg der 3. Kategorie das Tempo hochgehalten und einige Konkurrenten abgehängt. Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) etwa fehlte dadurch im Sprint. "Wir wollten heute stark im Anstieg fahren und sehen, was wir damit erreichen. Ich bin mit der Zusammenarbeit des Teams sehr zufrieden. Alle Jungs haben einen sehr guten Job gemacht, denn wir waren am Ende in einer kleineren Gruppe mit Viviani, Demare und nur noch einigen anderen Sprintern", lobte Sagan seine Mannschaftskollegen.
Lob bekam der dreimalige Weltmeister wiederum von seinem Sportdirektor Jan Valach, der Sagan einen Aufwärtstrend im Sprint feststellte. Bei der Tour de France gegen die ganz schnellen Männer chancenlos, bewegte er sich am Dienstag bei der Ankunft in Villafranco Tirrena auf Augenhöhe mit den Besten. "Sein Sprint wird immer besser", meinte Valach und fügte an: "Hoffentlich können wir bald einen Sieg hier beim Giro feiern."
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