Jury-Erlaubnis: Ganna startet spät, Yates früh

Vor- oder Nachteil? Wind wird im Verlauf des Zeitfahrens stärker

Von Felix Mattis

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2019 begann die UAE Tour auf Hudayriat Island mit einem Teamzeitfahren, das Jumbo - Visma gewann. Diesmal wird auf der sehr windanfälligen Insel ein Einzelzeitfahren ausgetragen. | Foto: Cor Vos

22.02.2021  |  (rsn) - Das 13 Kilometer lange Einzelzeitfahren der UAE Tour wird am Montag auf einem sehr kurvigen Kurs auf der topfebenen und weitgehend unbebauten Insel Al Hudayriat ausgetragen. Der Kurs ist sehr windanfällig, so dass sich vor dem Start ein Blick auf die Wettervorhersage lohnt: Im Verlauf des Nachmittags soll der Wind in Abu Dhabi auffrischen: von rund neun Knoten rund eine Stunde vor dem Start des Zeitfahrens auf rund 13 Knoten für die letzten Starter um etwa 16 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ).

Ob stärkerer oder schwächerer Wind angesichts der vielen Richtungswechsel von Vorteil ist, wird sich wohl erst am Nachmittag mit Sicherheit sagen lassen. Fakt ist aber, dass er eine Rolle spielen könnte - zumal von den Favoriten auf den Rundfahrtsieg einer von seinem Team sehr früh ins Rennen geschickt wird: Adam Yates startet bereits um 14:35 Uhr Ortszeit (11:35 Uhr MEZ) und somit exakt 90 Minuten früher als Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) sowie 92 Minuten früher als Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step).

Dass Yates so früh von der Rampe rollen wird, liegt an einer Jury-Entscheidung, die im gestrigen Communique nicht publiziert wurde: Eigentlich besagen die UCI-Regularien, dass in einem Zeitfahren bei einem Etappenrennen die Startreihenfolge der aktuellen Gesamtwertung entgegengesetzt sein soll - es sei denn, es handelt sich um ein Auftaktzeitfahren. Dort starten die Teams abwechselnd und dürfen ihre jeweiligen Startzeiten frei auf ihre Fahrer verteilen.

In den Emiraten hat die Jury nun eine Hybridlösung angewendet: Die Top 10 der Gesamtwertung starten zum Schluss und in entgegengesetzter Reihenfolge der Gesamtwertung. Alle anderen Fahrer wurden von den Teams auf deren alternierende Zeiten frei verteilt. Deshalb kommt Zeitfahr-Weltmeister und Top-Favorit Filippo Ganna erst als letzter Ineos-Profi um 15:48 Uhr Ortszeit (12:48 Uhr MEZ) zum Zug und Yates bereits um 14:35 Uhr (11:35 Uhr MEZ).

Die Freiheit zu dieser Entscheidung hat die Jury per UCI-Reglement. Denn auch wenn dieses die Reihenfolge gegenläufig zur Gesamtwertung eigentlich vorgibt, so lässt sie den Renndirektoren in Artikel 2.6.023 ein Hintertürchen: In Absprache mit den Kommissären dürfen sie die Startzeiten letztlich doch frei vergeben. Und welcher Veranstalter will schon auf das Regenbogentrikot von Top-Favorit Ganna in der heißen Phase des Rennens in seiner weltweiten Live-Übertragung verzichten?

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