Plätze drei bis sieben bei der Flandern-Rundfahrt

Belgier beim Heimspiel stark, aber zu schwach für den Sieg

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Belgier beim Heimspiel stark, aber zu schwach für den Sieg"
Greg Van Avermaet (AG2R – Citroën) wurde Dritter der Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

04.04.2021  |  (rsn) - Mindestens ein weiteres Jahr müssen die belgischen Fans auf einen Sieg bei der Ronde van Vlaanderen warten. 69 der 105 Ausgaben des Frühjahrsklassikers gingen bislang an Radprofis aus dem Veranstalterland, aber seit Philipp Gilbert vor vier Jahren siegte kein Lokalmatador mehr. Diesmal mussten sich die Belgier mit den Rängen drei bis sieben zufriedengeben.

"Der dritte Platz war das bestmögliche Resultat heute", erklärte Greg Van Avermaet (AG2R – Citroën), der zum vierten Mal in seiner Karriere auf dem Podium von “Flanderns Schönster“ landete. Als der 35-Jährige auf den finalen Kilometern zur Konterattacke einsetzte, waren der spätere Sieger Kasper Asgreen (Deceuninck – Quick Step) sowie Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) schon uneinholbar davongezogen. "Ich gehörte heute nicht zu den besten Drei, aber mit meiner Erfahrung wusste ich, dass ich vielleicht um das Podium mitfahren könnte", fügte der Olympiasieger von 2016 an.

Gemeinsam mit dem Gewinner des ersten Monuments der Saison, seinem Landsmann Jasper Stuyven (Trek – Segafredo), erreichte Van Avermaet die Ziellinie in Oudenaarde 32 Sekunden nach Asgreen, der für den zweiten dänischen Sieg bei der “Ronde“ sorgte. "Ich muss zufrieden sein mit Platz vier. Die Jungs vorne fuhren an jedem Anstieg weg. Sie waren wirklich die Stärksten", lobte 29-jährige Stuyven seine Kontrahen.

Stuyven und Vanmarcke von Zweifeln geplagt

Noch vor zwei Wochen war er der versammelten Weltelite bei Mailand-Sanremo davongefahren, doch dazwischen lag auch ein kurzer Rennstopp, nachdem Trek - Segafredo aufgrund eines Coronafalls im Team nicht bei Gent-Wevelgem an den Start gehen durfte. "Das Rennen brauchte ich nicht, um hier gut zu sein", erklärte Stuyven, gab aber zu, dass das Startverbot nicht das Selbstvertrauen gestärkt hatte: "Die Unsicherheit war das Schlimmste und das war sehr stressig."

Von Zweifeln geplagt ging Sep Vanmarcke in seine zwölfte Flandern-Rundfahrt. Der Neuzugang der Israel Start-Up Nation war zuletzt krank, gewann aber am Ende den Sprint der zweiten Verfolgergruppe und eroberte den fünften Rang. "Ich war an jedem Anstieg am Limit, am Ende habe ich aber alle Hellinge überlebt", sagte der 32-Jährige, der im Finale mit Krämpfen zu kämpfen hatte. "Ich wusste, dass ich immer wieder zurückkommen kann. Aber ich wurde nicht besser, je länger das Rennen dauerte, sondern die anderen wurden einfach mehr müde", resümierte Vanmarcke, der 2014 und 2016 die Ronde als jeweils Dritter beenden konnte.

Im Gegensatz zu Van Avermaet, Stuyven und Vanmarcke konnte der nächste Belgier in der Ergebnisliste mit seinem Resultat nicht zufrieden sein. Lange Zeit hielt Wout Van Aert (Jumbo – Visma) bei van der Poel und Asgreen mit, an der letzten Passage des Oude Kwaremont schwanden aber nicht nur seine Kräfte, sondern auch die besten Chancen der Belgier auf einen Heimsieg. "Ich war einfach nicht gut genug. Das fühlte ich eigentlich schon ab der zweiten Kwaremont-Passage", erzählte der Sieger von Gent-Wevelgem.

Van Aert muss es 2022 wieder probieren

Je näher das Rennen sich der Ziellinie näherte, desto mehr merkte der neben van der Poel wohl größte Favorit, dass er sein Vorhaben eines Heimsieges wohl um ein weiteres Jahr verschieben muss. "Ich habe alles rausgeholt, darum bin ich nicht enttäuscht. Ich habe keine Fehler gemacht. Ich war einfach nicht gut genug", bilanzierte Van Aert.

Eine herausragende Vorstellung zeigte Gianni Vermeersch (Alpecin – Fenix), der als bester Helfer auf Rang sieben landete. Trotz des respektablen Ergebnisses für ihn selbst war dem 28-Jährigen nicht zum Jubeln zumute. "Ich würde diese Platzierung liebend gerne für einen Sieg von Mathieu tauschen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass er den Sprint gewinnt", berichtete der Edelhelfer aus Roeselare, der wie schon bei Gent-Wevelgem und der E3 Classic erneut unter den Top Ten zu finden war. Sein niederländischer Teamkollege kam gleich nach der Zieldurchfahrt zu ihm, allerdings nicht um über das Ergebnis zu jubeln, sondern sich für den verpassten Sieg zu entschuldigen.

"Das ist natürlich total unnötig. Wenn man Strade Bianche gewonnen hat, kann man sowieso nicht klagen“, so Vermeersch, der seit März 2017 mit van der Poel gemeinsam in einer Mannschaft fährt und nur lobende Worte für den Niederländer fand: "Mathieu ist ein super dankbarer Kapitän. Wie er mit uns umgeht, das ist einfach toll."

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.04.2021Schär plädiert nach Ausschluss für das Verschenken der Flaschen

(rsn) - Michael Schär (AG2R – Citroën) hat am Montag auf Social Media mit einem Offenen Brief an die UCI auf seinen Ausschluss bei der Flandern–Rundfahrt reagiert. Der Schweizer wurde von der J

05.04.2021Alaphilippe: “Das wird nicht Asgreens letzter Sieg gewesen sein“

(rsn) - Die 105. Flandern-Rundfahrt ging am Sonntag mit dem Sieg des Dänen Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) zu Ende, der sich im Zweiersprint gegen den favorisierten Mathieu van der Poel (Al

04.04.2021Asgreen hatte die Beine und das Selbstvertrauen

(rsn) - Es war keine Sensation wie bei Mailand-Sanremo, wo sich Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) mit einem späten Überraschungsangriff den größten Sieg seiner Karriere sicherte. Aber die Art und

04.04.2021Highlight-Video der 105. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) hat bei der 105. Flandern-Rundfahrt dem Top-Favoriten Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) das Nachsehen gegeben und als zweiter dänischer Profi nac

04.04.2021Cleverer Asgreen war zu stark für van der Poel

(rsn) - Nach 254,3 Kilometern schlug Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) den Topfavoriten und Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) überraschend im Sprint und triumphierte bei de

04.04.2021Asgreen schlägt in Oudenaarde Vorjahressieger van der Poel

(rsn) - Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) hat bei der 105. Flandern-Rundfahrt den Top-Favoriten Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) geschlagen und den bisher größten Erfolg in seiner Laufb

04.04.2021Ronde-Rempeleien: Rot für Vergaerde und Fedorov

(rsn) - Für Otto Vergaerde (Alpecin – Fenix) und Yevgeniy Fedorov (Astana) war die 105. Flandern-Rundfahrt schon früh beendet. Das Duo wurde von der Jury wegen aggressiven Verhaltens aus dem Renne

04.04.2021Der große Frühjahrs-Showdown an Kwaremont und Paterberg

(rsn) - Nach der Verschiebung von Paris-Roubaix auf Anfang Oktober bildet die Flandern-Rundfahrt am Ostersonntag das uneingeschränkte Frühjahrshighlight für alle Kopfsteinpflasterspezialisten. Im

04.04.2021Highlight-Video der 104. Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Nach dem Sturz von Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step), der im Finale der 104. Flandern-Rundfahrt gegen ein Begleitmotorrad prallte, wurde aus dem Dreikampf ein Duell: Nac

04.04.2021Van der Poel: “Viele Teams werden attackieren“

(rsn) - Mit der Flandern-Rundfahrt steht am Ostersonntag das zweite Monument des Jahres auf dem Programm. Nach der Verschiebung von Paris-Roubaix in den Herbst markiert die 105. Auflage des Klassiker

03.04.2021Auf der Straße führt van der Poel gegen Van Aert

(rsn) - Bei der Flandern-Rundfahrt wird wie im letzten Jahr ein Duell zwischen Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und dem Vorjahreszweiten Wout Van Aert (Jumbo - Visma) erwartet.

03.04.2021Naesen kritisiert Fan-Kult um van der Poel und Van Aert

(rsn) - Oliver Naesen (AG2R Citroën) hat auf in den Sozialen Medien geäußerte Kritik an den Leistungen seines Teams bei den Klassikern reagiert und in dem Zusammenhang die Fan-Verehrung gegenüber

Weitere Radsportnachrichten

22.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

21.02.2025Meeus feiert nach starkem Finale seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten

21.02.2025Bardet muss Algarve-Rundfahrt nach Sturz aufgeben

(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F

21.02.2025Scaroni krönt starken Saisonstart und stiehlt Franzosen die Show

(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober

21.02.2025Olympiadritter Laporte verpasst das Openingsweekend

(rsn) – Nachdem er sich nicht rechtzeitig von einer Erkrankung erholt hat, wird Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) auf seine Teilnahme am Openingsweekend verzichten müssen. Das kündigte s

21.02.2025Kristoff fängt Turner auf den letzten 20 Metern noch ab

(rsn – Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) hat auf der 3. Etappe der 71. Andalusien-Rundfahrt zugeschlagen und sich seinen ersten Saisonsieg gesichert. Der 37-jährige Norweger setzte sich über 162

21.02.2025Pogacar sorgt mit Jux-Attacke nach Pipipause für schnellste UAE-Etappe

(rsn) – Tadej Pogacar hat aus einem Scherz heraus die 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) belebt und so mit dafür gesorgt, dass sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,7 km/h zur schnellsten M

21.02.2025Großschartner: “Wir müssen nichts mehr rausholen“

(rsn) - Jahr für Jahr sorgt der Alto da Foia bei der Algarve-Rundfahrt für eine erste kleine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg. Diesmal fehlt eine zweite klassische Bergankunft, da der Alto

21.02.2025Jury-Fahrzeug sorgt für Ärger bei den Sprinter-Teams im Peloton

(rsn) – Der Vorstoß von Tadej Pogacar mit seinem Teamkollegen und Landsmann Domen Novak (UAE – Emirates – XRG) in die Ausreißergruppe des Tages hat auf der 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) für

21.02.2025Nach chaotischem Finale hat Merlier Grund zu jubeln

(rsn) - Wie erwartet endete auch die 5. Etappe der UAE Tour mit einer Sprintentscheidung. Auf den letzten gut drei Kilometern des insgesamt 160 Kilometer langen Teilstücks rund um Dubai mit Ziel an d

21.02.2025Am Alto da Foia profitierten andere von Vingegaards Arbeit

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hängte auf den letzten Metern des Alto da Foia seinen großen Konkurrenten Primoz Roglic (Visma – Lease a Bike) zwar ab. Doch das reichte nicht z

20.02.2025Jakobsen meldet sich mit furiosem letzten Kilometer zurück

(rsn) - Kaum hatte Teamchef Iwan Spekenbrink seinem Top-Sprinter Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL ) in einem Interview mit wielerflits.nl sein Vertrauen ausgesprochen, zahlte es ihm dieser auf der zw

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • UAE Tour (2.UWT, UAE)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix de la Ville d`Alger (1.2, DZA)
  • Tour des Alpes-Maritimes (2.1, FRA)
  • Volta ao Algarve em Bicicleta (2.Pro, POR)
  • Vuelta a Andalucia Ruta (2.Pro, ESP)