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06.03.2022 | (rsn) – Im letzten Jahr machte Bas Tietema Schlagzeilen, nach dem er als YouTuber bei der Tour de France ausgeschlossen und seine Videos gesperrt worden waren. Er hatte auf der Strecke ohne Genehmigung des Tour-Veranstalters ASO gefilmt. Nun kehrt die frühere Nachwuchshoffnung als Fahrer ins Peloton zurück. Ob es mal für die Tour reichen wird?
Von Kevin Kempf
In zwei Teilen sprach radsport-news.com mit Bas Tietema über seinen Weg zum Radprofi.
Teil 1 - Tietema: Vom Vollzeit-YouTuber zum Vollzeit-Radprofi
Teil 2: Nach einer fast sechsstündigen Trainingsfahrt nahm sich Bas Tietema (Bingoal – Pauwels Sauces) abends noch die Zeit für ein Interview mit radsport-news.com. Im ersten Teil berichtete der 27-Jährige über seinen Werdegang vom YouTuber zum Radsportprofi. Im zweiten und letzten Teil erzählt der Niederländer von seinen ersten Rennen und den weiteren Plänen für seinen YouTube-Kanal Tour de Tietema.
Der Kampf gegen irreale Erwartungen
“Ich trainiere jetzt seit viereinhalb Monaten wirklich voll und komme von Null. Ich bin jetzt schon auf einem guten Niveau, aber weil Kuurne-Brüssel-Kuurne auf dem höchsten Niveau gefahren wurde, konnte ich im Finale noch nicht mithalten. Das ist der nächste Schritt. Aber die Erwartungen vieler Menschen, die den Radsport nicht aus der Nähe verfolgen, sind hoch, denen kann man das schwer erklären“, so Tietema.
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“Mir werden Fragen gestellt, wie Wout Van Aert oder Mathieu van der Poel sie bekommen. So wie: ‘Mit welchem Resultat bist du zufrieden?‘ Ich bin aber noch nie auf diesem Niveau gefahren. Ich kann dann nur ehrlich antworten, dass ich alles mir Menschenmögliche getan habe, um hier so gut wie möglich am Start zu stehen. Dass ich bei Kuurne meine momentan maximale Leistung abgerufen habe. Aber um das Finale fahren zu können, fehlen trotzdem noch zehn Prozent. Und dann rede ich noch nicht über Wout Van Aert oder Tiesj Benoot, die im Finale wegfahren. Das ist noch ein Niveau höher“, gab Tietema zu.
Bei Kuurne-Brüssel-Kuurne in der Gruppe des Tages
Immerhin aber zeigte sich Tietema bei Kuurne-Brüssel-Kuurne in der Gruppedes Tages. “Man kann sehen, dass nicht jeder Fahrer ein Wout Van Aert ist. Dass man unheimlich hart trainieren muss, um bei solchen Rennen überhaupt das Ziel zu erreichen“, sagte der Bingoal-Profi, der Kuurne nach seinem Ausreißversuch nicht erreichte.
Als erster Fahrer fiel er aus der außerordentlich stark besetzten Spitzengruppe heraus. “Ich fühlte direkt, dass van der Hoorn, Durbridge und Livyns die stärksten Fahrer waren. Krul, Hesters und ich bekamen sofort Probleme, wenn es mal schneller ging. Ich war dann als Erster weg, aber einen Kilometer später folgte dann gleich Wessel“, blickte er zurück. “Aber das war das Niveau, was ich hatte. Ich habe keinen Fehler, keine Dummheiten gemacht."
Mannschaftsdienste in Antalya
“Mit meinem derzeitigen Niveau bin ich sehr abhängig vom Rennverlauf“, erzählte Tietema. Während er bei seinem ersten Eintagesrennen vorzeitig vom Rad stieg, erreichte er Mitte Februar bei seiner ersten Rundfahrt als Berufsradfahrer, der Tour of Antalya (2.1), das Finish auf allen vier Etappen. “Das ist wirklich abhängig vom Rennen. Bei den Klassikern ist es viel mehr ein Kampf Mann gegen Mann, bei Rundfahrten wird etwas dosierter und kontrollierter gefahren. Und in solchen Situationen kann ich schon meine Arbeit verrichten“, erzählte Tietema, der in der Türkei im Sprintzug für den Esten Karl-Patrick Lauk eingesetzt wurde.
Wattrekorde
Aber es soll noch weiter nach oben gehen. “In Kuurne bin ich meine persönlichen Wattrekords für 10 Minuten, 20 Minuten, eine Stunde sowie zwei, drei und vier Stunden gefahren. Eigentlich alle PRs habe ich da gebrochen. Ich werde also momentan noch besser und so hoffe ich, dass ich irgendwann gut genug sein werde, um ein Finale zu fahren in so großen Rennen. Nicht unbedingt um den Sieg, denn der Schritt ist wirklich zu groß“, sagte Tietema.
Freunde im Feld
Immerhin hat er sich mit seinen Videos im Peloton durchaus Freunde gemacht. Dass dadurch ein Sieg wahrscheinlicher wird, glaubt Tietema aber nicht. “Ich habe manchmal, vor allem bei Trainingsrennen, das Gefühl, dass sie sogar mehr auf mich aufpassen. So ein Geschenk werde ich nicht bekommen, denke ich“, lachte er.
Ein erstes Aufeinandertreffen mit Tour-de-Tietema-Freunden wie Greg Van Avermaet, Oliver Naesen (beide AG2R Citroën), Daniel Oss (TotalEnergies) oder Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) gab es bereits bei Kuurne. “Aber ich war natürlich nicht lange im Feld unterwegs, ich habe nicht viel mit ihnen sprechen können, nur kurz in der Neutralisation“, erinnerte sich der Overijsseler, der sich kurz nach der hektischen Startphase bereits in der siebenköpfigen Spitzengruppe wiederfand.
Freunde im Betrieb
Tour-de-Tietema-Fans, welche die anderen beiden Gesichter der Show - Devin van de Wiel und Josse Wester – vermissen, können beruhigt aufatmen, denn das Entstehen der Serie “Plan Bas!“ ist nicht gleichbedeutend mit dem Ende der beiden Sidekicks des Hauptdarstellers. “Neben meiner Serie werden auch noch andere Serien erscheinen!“, gab Tietema Preis. “Meine Serie wird das ganze Jahr weiterlaufen und nebenbei werden auch andere Serien dazukommen“, präzisierte er.
Die Filme des YouTube-Kanals gibt es seit geraumer Zeit mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen, so auch Deutsch. “Wir haben eigentlich ziemlich viele Sprachen und ein paar Jungs, die das alles gleich zum Erscheinen übersetzen. Wir haben die Sprachen unserer Nachbar- und der echten Radsportländer im Programm. Wir haben auch darüber nachgedacht, in den Videos Englisch zu sprechen. Aber in der eigenen Sprache wird es doch persönlicher“, erläuterte er, warum in den Videos trotz des internationalen Interesses weiterhin Niederländisch gesprochen wird.
“Dann wirkt es auch gekünstelt. Wir hoffen durch die schnelle Untertitelung mit unseren Videos auch in anderen Ländern einen Blick hinter die Kulissen der Radsportwelt zu zeigen. Denn bislang gab es das noch nicht wirklich“, befand er. “Und das nächste Interview können wir dann auch auf deutsch machen“, schloss Tietema ab. Deutsch läge ihm jedenfalls besser als Französisch, die Gemeinsprache seiner Mannschaft.
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