Baskenland: Vlasov macht Boden auf Roglic gut

Bilbao kontert Alaphilippes zu frühen Antritt erfolgreich

Foto zu dem Text "Bilbao kontert Alaphilippes zu frühen Antritt erfolgreich"
Pello Bilbao (Bahrain Victorious, li.) hat die 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.04.2022  |  (rsn) – Alles sah nach einem erneuten Sieg von Julian Alaphilippe (Quick-Step Alpha Vinyl) aus, doch auf der ansteigenden Zielgerade in Amurrio übersprintete Pello Bilbao (Bahrain Victorious) den Weltmeister auf den letzten Metern der 181 Kilometer langen 3. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Dritter wurde Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) vor David Gaudu (Groupama – FDJ) und Enric Mas (Movistar). Primoz Roglic (Jumbo – Visma) verteidigte als Tagessiebter die Spitzenposition vor Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl).

Adam Yates (Ineos Grenadiers) hatte 25 Kilometer vor dem Ziel mit zwei Attacken die entscheidende Gruppe initiiert. Insgesamt fünfzehn Fahrer setzten sich ab und machten schließlich den Sieg unter sich aus. Obwohl ihm Evenepoel den Sprint mustergültig vorbereitete, setzte Alaphilippe zu früh zum Spurt an und musste sich mit Rang zwei zufriedengeben.

“Alle meine Siege waren etwas Besonderes, aber dieser hier … auf diesen musste ich lange warten. Letztes Jahr war ich ganz nah dran. Das ist ein großer Sieg für mich, meine Frau Andrea und mein Baby, das bald kommt“, strahlte der Baske nach seinem ersten Erfolg beim Heimrennen. “Zum Glück habe ich mich gut gefühlt. Als ich sah, wie Evenepoel die Gruppe kontrollierte, wusste ich, dass ich ans Hinterrad von Alaphilippe musste. Das war meine einzige Chance, obwohl ich nicht sicher war, ob ich ihn würde schlagen können."

Bora-Kapitän Vlasov sammelt vier Bonussekunden

Im meist von Ineos Grenadiers angeführten Feld verbrachte Spitzenreiter Roglic einen recht ruhigen Tag, an dem er nie in Schwierigkeiten geriet. Ebenso wie Evenepoel konnte er sich allerdings keine Bonussekunden sichern, dadurch kam ihm Vlasov um vier Sekunden näher. Der Bora-Kapitän liegt als Gesamtdritter nun 14 Sekunden hinter dem Slowenen und neun hinter Evenepoel. Auch Bilbao, Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Alaphilippe konnten ihren Rückstand auf den Spitzenreiter durch Zeitbonifikationen verringern.

Cristian Rodriguez (TotalEnergies) sammelte als stärkster der Ausreißer 17 Punkte für die Bergwertung und übernahm so die Führung in diesem Klassement von seinem Landsmann Ibon Ruiz (Kern Pharma). Alaphilippe zog in der Punktewertung an Roglic vorbei, Evenepoel baute die Führung in der Nachwuchswertung weiter aus.

Bester Deutscher wurde Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), der als 22. vier Plätze hinter Felix Gall (AG2R Citroën) mit 2:20 Minuten Rückstand in der zweiten Gruppe das Ziel erreichte. Sebastien Reichenbach (Groupama – FDJ) war auf Rang 21 der beste Schweizer.

So lief das Rennen:

Viele gescheiterte Angriffsversuche kennzeichneten die erste Rennphase. So war es mit Vingegaard einer der Favoriten, der nach 22 Kilometern die erste Bergwertung vor Evenepoel gewann. Erst nach 41 Kilometern bildete sich die aus Rodriguez, Hugo Houle (Israel – Premier Tech) und Jan Polanc (UAE Team Emirates) bestehende kleine Gruppe des Tages.

An der zweiten Bergwertung konnte Houle seinen Wegbegleitern nicht mehr folgen. Polanc gewann den Sprint an der steilen Opellora (2.Kat.) vor Rodriguez, der sich nur wenige Kilometer später am dritten Bergpreis mit einer erfolgreichen Attacke revanchierte und 60 Kilometer vor dem Ziel zum Solo ansetzte.

Solo baute der Spanier den von maximal vier Minuten auf 1:30 Minuten geschmolzenen Vorsprung wieder auf vier Minuten aus. Das Feld, in dem zwischenzeitlich Ineos Grenadiers Tempo gebolzt hatte, ließ Rodriguez fahren.

Zehn Kilometer vor der zweiten Überquerung der Opellora erhöhte Ineos das Tempo im Feld dann wieder. Am Fuß der Steigung hatte der Solist noch 1:30 Minuten Vorsprung, an der Kuppe rettete er 20 Sekunden auf die Favoritengruppe, die Adam Yates mit zwei Tempoverschärfungen an den steilen Stellen des Anstieges 25 Kilometer vor dem Ziel initiiert hatte. Somit übernahm Rodriguez, der 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde, in der Bergwertung die Spitzenposition.

Sechzehn Fahrer bildeten die neue Spitzengruppe, die gemeinsam die letzten Kilometer in Angriff nahm. An einer letzten Steigung 5,5 Kilometer vor Rennende wurden Marc Soler (UAE Team Emirates) und Rodriguez nach einer Attacke von Bilbao abgehängt, vier Kilometer später übernahm Evenepoel die Führung, um den Sprint für Alaphilippe anzuziehen. Der aber trat auf der ansteigenden Zielgeraden zu früh an und wurde noch von Bilbao überholt.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2022Nach Platz drei im Baskenland nähert sich Vlasov der Tour-Form

(rsn) - Angesichts der Umstände durfte Bora – hansgrohe mit der Baskenland-Rundfahrt absolut zufrieden sein. Aleksandr Vlasov kam am letzten Tag nach einer starken Leistung als Zweiter hinter Tages

10.04.2022Gall ohne Stress auf Rang zwölf der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Als Zehnter der Schlussetappe der Baskenland-Rundfahrt machte der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën) noch einen Sprung um fünf Plätze in der Gesamtwertung und schloss diese auf Rang zw

10.04.2022Highlight-Video der 6. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Auf der spannenden Schlussetappe der Baskenland-Rundfahrt hat der Kolumbianer Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) dem Belgier Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) noch das Gelbe Trik

09.04.2022Evenepoel: “Ich denke, ich habe gute Arbeit geleistet“

(rsn) - Nach einem turbulenten Finale gewann der Baske Ion Izagirre (Cofidis) die letzte Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) eroberte die Spitze der Gesamtwertun

09.04.2022Vader nach Notoperation in stabilem Zustand

(rsn) - Der bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzte Milan Vader befindet sich nach erfolgreicher Notoperation in stabilem Zustand. "Milan wird für die nächsten Tage zur Beobachtung und weiter

09.04.2022Martinez gewinnt Baskenland-Rundfahrt nach Finale Furioso

(rsn) – Daniel Felipe Martinez (Ineos Grenadiers) hat sich bei der 61. Baskenland-Rundfahrt den Gesamtsieg auf der von Ion Izagirre (Cofidis) gewonnenen Schlussetappe gesichert, die nicht ereignisre

09.04.2022Hamilton fliegt über die Leitplanke ins Gebüsch

(rsn) - Einige Stürze prägten die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Zum Glück endeten alle anderen nicht so schwer wie der von Milan Vader (Jumbo - Visma), der in Bilbao notoperiert und in ein kÃ

09.04.2022Vlasovs starke Attacke endete mit einem Sprint zu Fuß

(rsn) - Mit einem Sturz vor der letzten Kurve rund 30 Meter vor dem Ziel und einer Laufeinlage endete die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kurios. Betroffen Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe), de

09.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

08.04.2022Evenepoel wird für überraschende Attacke mit Gelb belohnt

(rsn) - Mit einem entschlossenen Antritt 15 Kilometer vor dem Ziel der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt brachte Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) zunächst Primoz Roglic (Jumbo - Visma) ins H

08.04.2022Highlight-Video der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) hat auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 21-jährige Spanier setzte sich über 163,8 Kilometer von Zamudio na

08.04.2022Rodriguez lässt nach 50 Kilometern im Windschatten Soler stehen

(rsn) – Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) hat auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt seinen ersten Profisieg gefeiert. Der junge Spanier profitierte dabei allerdings von der Vorarbeit von Marc

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2025Van Gils: “Ich habe anders in die Pedale getreten als normal“

(rsn) – Es war der erwartete Hügelsprint an der Mur de Huy. Nach 205 verregneten Kilometern kam es beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) wie so oft auf die letzten 1200 Meter an. Und da war Tadej Pogac

23.04.2025Pogacar fliegt an der Mur allen seinen Gegnern davon

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) hat zum zweiten Mal nach 2023 den Flèche Wallonne gewonnen. Der Weltmeister setzte sich über verregnete 205,2 Kilometer von Ciney nach Huy mit einem

23.04.2025Gall ist froh, “den Tag gut überstanden zu haben“

(rsn) – Erstmals bei der 48. Austragung der Tour of the Alps fand sich Felix Gall (Decathlon - AG2R La Mondiale) nicht in den Top Ten des Tages wieder, dennoch konnte der 27-Jährige ein zufriedene

23.04.2025Frigo feiert nach 70-km-Solo größten Sieg der Karriere

(rsn) – Nach einem Soloritt über gut 70 Kilometer hat sich Marco Frigo (Israel – Premier Tech) den bisher größten Erfolg seiner Karriere gesichert. Der 25-jährige Italiener gewann die 3. Etapp

23.04.2025MyVelo gewinnt erstes Trikot, Bike Aid beeindruckt als Team

(rsn) – Am Osterwochenende nahmen die Teams Bike Aid und MyVelo Pro Cycling an der Jura-Trilogie in Frankreich teil. Die Serie umfasste drei UCI-Eintagesrennen der Kategorie 1.1: die Classic Grand

23.04.2025Im letzten Anstieg fehlte Gall der nötige Punch

(rsn) – Am Ende der 2. Etappe der Tour of the Alps sprang für Felix Gall der siebte Platz heraus. Fünf Positionen vor ihm landete nach schweren 178 Kilometern sein Teamkollege Paul Seixas, der in

23.04.2025Sticht die Tudor-Doppelspitze beim Wallonischen Pfeil?

(rsn) – Im Jahr 2017 feierte Alejandro Valverde seinen letzten von insgesamt fünf Siegen beim Flèche Wallonne (1.UWT). Seitdem gab es sieben weitere Editionen des Ardennenklassikers und vier von i

23.04.2025Schachmann muss auf den Flèche Wallonne verzichten

(rsn) – Maximilian Schachmann wird entgegen der Planungen nicht beim 89. Flèche Wallonne starten können. Der zweimalige Deutsche Meister wurde von seinem Team Soudal – Quick-Step kurzfristig aus

23.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

22.04.2025Stork: “Das Ergebnis steht über allem“

(rsn) – Auf der 1. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) spielte das US-amerikanische Team Lidl – Trek seine stärkste Karte und brachte Giulio Ciccone in das Führungstrikot, doch nach den über 4

22.04.2025Kann es Nys an der Mur de Huy schon mit Pogacar aufnehmen?

(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß

22.04.2025Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Fleche Wallonne (1.UWT, BEL)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)