Fuglsang gewinnt Mercan´Tour, Froome hält mit

Israel - Premier Tech schaut jetzt nur noch nach vorn

Foto zu dem Text "Israel - Premier Tech schaut jetzt nur noch nach vorn"
Das Team Israel - Premier Tech tritt 2022 mit einem neuen Co-Sponsor an. Das kanadische Unternehmen Premier Tech ist ein bekannter Name im Radsport. | Foto: Noah Arnon

31.05.2022  |  (rsn) – Bei der 2. Ausgabe der Mercan'Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1) haben die “alten Herren“ von Israel – Premier Tech mächtig aufgedreht. Bei dem schweren französischen Eintagesrennen mit vier schweren Anstiegen im Programm holte sich nach 167,9 Kilometern von Puget-Théniers zum Col de Valberg Jakob Fuglsang nicht nur seinen ersten Sieg im Trikot seines neuen Teams, sondern konnte zum ersten Mal seit dem August 2020 jubeln, als er die damals wegen Corona in den Sommer vorverlegte Lombardei-Rundfahrt gewann.

31 Sekunden hinter dem 37-jährigen Dänen sorgte der nur zwei Jahre jüngere Kanadier Michael Woods für einen Doppelerfolg des israelischen Rennstalls, dessen Verantwortliche sich aber vor allem über die Vorstellung von Chris Froome gefreut haben dürften.

Der 37 Jahre alte Brite erreichte knapp vier Minuten nach Fuglsang als Elfter das Ziel auf 1671 Metern Höhe und konnte sein bestes Ergebns seit dem Juni 2019 verbuchen, als er auf der 2. Etappe des Critérium du Dauphniné ebenfalls den elften Platz belegte. Zwei Tage später verletzte sich Froome bei der Streckenbesichtigung des Zeitfahrens schwer und fiel für den Rest der Saison aus. Nach seinem Comeback im Februar 2020 erreichte er nie mehr sein früheres Niveau.

Froome hält bis in den letzten Berg hinein mit

Umso erleichterter klang der viermalige Tour-de-France-Gewinner, nachdem er bis in den 14 Kilometer langen Schlussanstieg hinein mit den Besten mithalten konnte. "Ich habe große Fortschritte gemacht in den letzten Monaten. Ich bin jetzt gerade aus einem Trainingslager gekommen und versuche Schritt für Schritt, wieder der alte Froome zu werden. Ich bin noch nicht da, aber dem Ziel ein Schritt näher gekommen“, sagte Froome, der mit diesem Ergebnis zunächst einen Schritt in Richtung Tour-de-France-Aufgebot gemacht haben dürfte.

Ebenfalls wenig berauschend war bisher Fuglsangs bisherige Saison verlaufen. Dem prominenten Neuzugang gelang mit Rang sechs bei der Valencia-Rundfahrt zwar ein ordentlicher Einstieg, danach aber geriet Fuglsangs Motor ins Stottern, wobei er vor allem bei den Ardennenklassikern weit hinter den Erwartungen zurückblieb. “Der Saisonstart war etwas schwierig für mich, daher bin ich super erleichtert und glücklich, dieses Rennen gewinnen zu können“, wurde Fuglsang in einer Pressemitteilung seines Teams zitiert.

Was für den Sieger persönlich zutraf, ließ sich auch über sein Team sagen. Fuglsangs Coup am Col de Valberg ist erst der fünfte Israel-Sieg in dieser Saison, wobei nur einer auf WorldTour-Niveau eingefahren wurde, nämlich durch Patrick Bevin auf der 3. Etappe der Tour de Romandie. Auch beim Giro d’Italia ging das ganz auf Sprinter Giacomo Nizzolo ausgerichtete Aufgebot leer aus.

Fuglsang und Woods haben alles im Griff

Wie gerufen kam deshalb nur zwei Tage nach dem Ende der Italien-Rundfahrt der Erfolg bei der Mercan'Tour, bei der Israel – Premier Tech schon am Col de la Couillole, dem drittletzten Berg des Tages, das Feld mit hohem Tempo bis auf 15 Fahrer ausdünnte, mit dabei: Fuglsang, Woods und - für viele überraschend - auch Froome.

Der fiel später zwar zurück, doch seine beiden Teamkollegen hatten an der Spitze alles unter Kontrolle. Sieben Kilometer vor dem Ziel eröffneten Fuglsang und Woods das Finale, in dem zunächst noch Fuglsang David Gaudu (Groupama – FDJ), Jesus Herrada (Cofidis) und Steff Cras (Lotto Soudal) folgen konnten.

Doch als Fuglsang nur einen Kilometer später antrat, hatte seiner Attacke niemand etwas mehr entgegenzusetzen. Gaudu versuchte zu kontern, kam aber mit Woods am Hinterrad nicht mehr an den Spitzenreiter heran, der schließlich einen ungefährdeten Solosieg feiern konnte. Im Sprint der Verfolger sicherte sich Woods gegen Gaudu den zweiten Platz, mit jeweils mehr als einer Minute Rückstand belegten Herrada und Cras die Plätze vier und fünf.

Sportdirektor Dempster: "Das Ergebnis spricht für sich"

“Wir sind mit einem starken Team hierher gekommen und es hat Spaß gemacht, heute Radrennen zu fahren. Ich bin froh, dass ich die harte Arbeit der Jungs vollenden konnte“, sagte Fuglsang nach der Zieldurchfahrt, und Froome ergänzte: “Ein super Tag für das Team, es hätte nicht besser laufen können. Wir hatten einen schweren Start in die Saison mit vielen Krankheiten im Team, jetzt schlagen wir zurück und fahren Ergebnisse ein.“

Sportdirektor Zak Dempster betonte die kollektive Leistung seines Teams. “Ich denke, das Ergebnis spricht heute für sich. Wir sind mit dem klaren Plan ins Rennen gegangen, für eine Selektion zu sorgen und uns einen zahlenmäßigen Vorteil zu verschaffen“, sagte Sportdirektor Zak Dempster nach dem Rennen und fügte an: “Jeder weiß, dass es für uns ein komplizierter erster Teil der Saison war, daher war es großartig zu sehen, dass die Jungs mit einer solchen Einstellung zurückgekommen sind. Ab jetzt schauen wir nur noch nach vorne.“

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour droht Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

12.03.2025Walscheid arbeitet für Durbridge mit und führt Jayco zu Platz 2

(rsn) – Auch wenn Visma – Lease a Bike im Mannschaftszeitfahren beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) am Dienstag überlegen zum Sieg fuhr, durfte man die Leistung der nachfolgenden Teams zwischen der ehem

12.03.2025Tirreno-Adriatico für Gaudu, Valgren und Azparren beendet

(rsn) – Ohne Alberto Bettiol ist in Follonica die 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gestartet worden. Wie sein Team XDS – Astana auf X mitteilte, sei der Italienische Meister erkrankt und habe mit F

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)